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Papst Franziskus sucht einen gemeinsamen Weg des Christentums mit dem Islam im Interesse des Weltfriedens

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Gastautor: Gerhard Oberkofler, geb. 1941, Dr. phil., Universitätsprofessor i.R. für Geschichte an der Universität Innsbruck 

Vorbemerkung

„Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele;
und kein einziger sagte, dass seine Güter noch sein Eigentum wären,
sondern es gehörte ihnen alles gemeinsam.“ (Apostelgeschichte 2, 44).

„Die Menschenkinder sind wie eines Leibes Glieder
aus einem Stoff erschaffen und einander Brüder.
Hat Leid nur ein einzig Glied erfasst,
so bleibt den andern weder Ruh noch Rast.
Wenn andrer Schmerz Dich nicht im Herzen brennt,
verdienst Du nicht, dass man noch Mensch Dich nennt.“ (Sadi)[1]

Die Päpste haben in der Geschichte immer eine weltpolitische Rolle gespielt. Mit dem Evangelium denkend hat Erasmus von Rotterdam (ca. 1465–1536) an eine res publica christiana gedacht und den Krieg verurteilt. Der große Humanist Erasmus schreibt, wie Apostel Petrus als Türöffner der Himmelspforte den aus Italien stammenden, von der Gier nach Macht und Reichtum getriebenen Papst Julius II. (1443–1513) mit der Begründung zurückgewiesen habe, dass im Himmel für eine solche „Pest“ kein Platz ist. „Hast du denn“, so lässt Erasmus seinen Petrus den durch massive Bestechung 1503 zum Papst gewählten Julius II. fragen, „als oberster Hirte der Kirche nie darüber nachgedacht, wie diese Kirche entstand, wie sie heranwuchs, wie sie sich festigte? Doch nicht etwa durch Kriege, durch Mammon, durch Berittene? Nein, sondern durch Leiden, durch das Blut der Märtyrer […] Denn die eigentliche Aufgabe eines apostolischen Mannes heißt: den andern Christus nahezubringen, und zwar rein und unverfälscht“.[2]

Der in Argentinien als Kind italienischer Einwanderer geborenen Jorge Mario Bergoglio SJ (*1936), der am 13. März 2013 in Rom zum Papst gewählt wurde, hat mit der Tradition solcher Päpste wie Julius II. nichts zu tun. Er hat für sich als Papst den Namen Franziskus in Erinnerung an Franz von Assisi (1181/82–1226) gewählt, der sich in den Dienst an den Armen ohne klassenkämpferische Impulse gestellt hat.[3] Wenn der Eintritt in das Paradies nach dem Jüngsten Gericht im Glauben des Islam erfolgt, wird Papst Franziskus den Auszug aus dem Buch seiner Taten in der rechten statt in der linken Hand, die zur Hölle verdammt, halten können.[4] Als praktizierender katholischer Jugendlicher war Jorge Mario Bergoglio von Publikationen der kommunistischen Partei begleitet, er war aber „nie Kommunist“.[5] Weil Papst Franziskus die Welt der Denunziationen kennt, glaubte er das im Rückblick betonen zu müssen. 1958 ist Bergoglio in den Jesuitenorden eingetreten und hat mit seinen Brüdern die „Unterscheidung der Geister“ eingeübt.[6] Die von Ignatius von Loyola (1491–1556) während der Gegenreformation organisierte „Gesellschaft Jesu“ hat durch ihre bedingungslose Unterwerfung unter die Vatikanhierarchie bis über die Mitte des vorigen Jahrhunderts bei den Völkern den Ruf gehabt, in ihrem Wirken habe nicht der Mensch den Vorrang. Das zuerst italienisch publizierte Bekenntnisbuch des ehemaligen Jesuitenpaters und Professors an der Gregoriana in Rom Alighiero Tondi (1908–1984) enthüllt die Kooperation zwischen der US-amerikanischen und vatikanischen Spionage in den sozialistischen Ländern.[7] Papst Franziskus wird darin sicher geblättert haben. Erst mit dem seit 1965 als Generaloberer des Jesuitenordens wirkenden Pedro Arrupe SJ (1907–1991), der im August 1945 in Hiroshima die mörderischen Dimensionen eines Atomkrieges selbst miterlebt hat, wurde im Jesuitenorden das Dienen am ganzen Menschen zur Aufgabe.[8] Der italienische Papst Johannes XXIII. (1881–1963) hat das Zweite Vatikanische Konzil (11. Oktober 1962 bis 8. Dezember 1965) einberufen, um die römisch-katholische Weltkirche mit dem von Jesus Christus überlieferten Denken wieder in Einklang zu bringen. Vor der zeremoniellen Eröffnung des Konzils hat Papst Johannes XXIII. in einer Rundfunkrede am 11. September 1962 die Pflicht der Kirche eingemahnt, drauf zu sehen, „dass die Verwaltung und Verteilung der geschaffenen Güter allen zum Vorteil gereichen“.[9] Das ist ein direkter Rückgriff auf die im Evangelium überlieferte Bergpredigt, in der Jesus Christus (+um 30 n. u. Z.) als Goldene Regel menschlichen Zusammenlebens sagt: „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten“[10] und „Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen“[11]. Gegen Ende des Konzils trafen sich eine Gruppe eher randständiger lateinamerikanischer Bischöfe, um den Katakombenpakt „Für eine dienende und arme Kirche“ zu schließen (16. November 1965). Vorausgegangen waren ermunternde Botschaften durch den in der Nachfolge von Johannes XXIII. gewählten italienischen Papst Paul VI. (1897–1978), der die UNO anerkannte und forderte, in einer von Kriegen befreiten Welt für jeden Menschen ein würdevolles Leben zu sichern.[12] In der Enzyklika von Papst Paul VI. „Populorum Progressio“ (1967) wird von Beginn bis zu ihrem Ende immer wieder vom Dienst an den Menschen gesprochen.[13] Die „Kirche der Armen“ ist für die Befreiungstheologie prophetisches Christentum.[14] Das alles wird der 1969 zum Priester geweihte Bergoglio SJ intensiv miterlebt und verarbeitet haben.

Für den Jesuitenorden wurde es wichtig, die ganze Wahrheit und die ganze Wirklichkeit zu sagen und an die ungezählten Opfer des Reichtums und der mit brutaler Gewalt herrschenden Systemeliten zu erinnern und für ihre Befreiung aktiv tätig zu werden. Die Brutalität und der Militarismus des im Vatikan höchst angesehenen Kardinals Francis Spellman (1889–1967), der ein offensiver Parteigänger des Kommunistenjägers Joseph McCarthy (1908–1957) war, war bekannt. Daniel Berrigan SJ (1921–2016) hat gegen den von Kardinal Spellman applaudierten Völkermord der USA in Vietnam protestiert und musste deshalb wie andere ins Gefängnis.[15] Papst Franziskus wurde mit den mörderischen Konsequenzen des US-Imperialismus in Lateinamerika direkt konfrontiert. Der mit Arrupe SJ persönlich befreundete Erzbischof Oscar Romero (1917–1980) wurde am 24. März 1980 wegen seiner offenen Parteinahme für die Armen und vor allem wegen der Benennung ihrer Ausbeuter und Unterdrücker ermordet.[16] Drei Tage zuvor (21. März 1980) war in Bolivien der Jesuit Luis Espinal Camps SJ (1932–1980) wegen seiner Solidarität mit den von der bolivianischen Hierarchie im Stich gelassenen Bergarbeitern ermordet worden. Am Ort, wo sein Leichnam gefunden wurde, steht die Tafel „Ermordet, weil er dem Volke half“.[17] Der Märtyrertod seiner Mitbrüder Ignacio Ellacuría SJ (1930–1989), Segundo Montes SJ (1933–1989), Ignacio Martín Baró SJ (1942–1989), Amando López SJ (1936–1989), Joaquín López y López SJ (1918–1983) und Juan Ramón Moreno SJ (1933–1989), die wegen ihrer Solidarität mit der befreienden Gewalt der Volksbewegungen im Auftrag der US-imperialistischen Kräfte am 16. November 1989 in der Jesuitenkommunität von El Salvador mit der dort anwesenden Köchin Elba Julia Ramos (1947–1989) und deren Tochter Celina Marisela Ramos (1974–1989) ermordet worden sind, bleibt außerhalb der opportunistischen Universitätstheologien unvergessen.[18] 

Apostolische Reisen von Papst Franziskus in den Orient im Herbst 2022

Vom 3. bis 5. Februar 2019 unternahm Papst Franziskus auf Einladung der Vereinigten Arabischen Emirate eine Apostolische Reise in deren von Prunkbauten und Konsumtempeln übervollen Hauptstadt Abu-Dhabi. Am 4. Februar 2019 sprach Papst Franziskus vor den Teilnehmern dieser interreligiösen Konferenz angesichts der Kriege im Jemen, Syrien, Irak und Libyen davon, dass die Vertreter der Religionen die Verpflichtung haben, jeglichen Krieg zurückzuweisen: „Lasst uns gemeinsam, liebe Brüder und Schwestern in der einen von Gott gewollten Menschheitsfamilie, gegen die Logik bewaffneter Macht eintreten, gegen die Monetarisierung von Beziehungen, die Aufrüstung der Grenzen, die Errichtung von Mauern, die Knebelung der Armen“. Er sei, so Papst Franziskus, als „Bruder“ in die Emirate gekommen und wolle den Frieden: „Frieden und Gerechtigkeit sind nicht voneinander zu trennen! Der Prophet Jesaja sagt: »Das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein« (32,17). Der Frieden stirbt, wenn er sich von der Gerechtigkeit löst, aber die Gerechtigkeit erweist sich als falsch, wenn sie nicht universell ist. Eine Gerechtigkeit, die nur für Familienmitglieder, Landsleute und Gläubige desselben Glaubens gilt, ist eine hinkende Gerechtigkeit, sie ist verschleierte Ungerechtigkeit!“[19] Das weltpolitisch wichtige Ergebnis der Reise ist das vom Papst Franziskus und dem ägyptischen Großimam von Al-Azhar Ahmad Al-Tayyib (*1946) gemeinsam unterzeichnete „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“.[20] Erstmals haben zwei führende Vertreter der beiden in den Medien als zumeist Kontrahenten und Konkurrenten wahrgenommenen Weltreligionen gemeinsam ein komplexes Papier unterzeichnet, in dem die Freiheit eines jeden Menschen zur „Bekenntnis‑, Gedanken‑, Meinungs- und Handlungsfreiheit“ erklärt wird und die Frauen „von allen historischen und sozialen Zwängen“ befreit werden sollen. Die Religionen sollen von den „Mächtigen“ nicht instrumentalisiert werden. Bei allen Anzeichen eines „stückweisen Dritten Weltkriegs“ sollen die „wahren Lehren der Religionen“ für den Aufbau des weltweiten Friedens in den Vordergrund treten.

In seiner Ansprache zum Abschluss des „Bahrain Forum for Dialogue“ (4. November 2022) war es Papst Franziskus ein großes Anliegen, „drei erzieherische Dringlichkeiten“ hervorzuheben: erstens, die Anerkennung der Frau im öffentlichen Bereich, zweitens den Schutz der Grundrechte der Kinder und drittens, „die Erziehung zur Staatsbürgerschaft, zum Zusammenleben im Respekt und in der Legalität zu betonen“. Letztere Aufforderung wendet sich im Kontext der Ansprache gegen die diskriminierende Verwendung des Begriffs Minderheiten. Papst Franziskus nimmt die Legitimität der mit Gewalt gezogenen Staatsgrenzen mit ihren Mauern und Zäunen als gegeben hin, er will sie öffentlich nicht hinterfragen. Denken wir aber nur zum Beispiel an Gaza mit seiner muslimischen Bevölkerung! Al-Azhar konnte als Imam nicht als Führer aller Muslime sprechen, seine Funktion ist die eines Vorbeters einer ägyptischen Moschee. Sowohl Papst Franziskus wie Al-Azhar hoffen, ihr Dokument werde „Forschungs- und Reflexionsgegenstand in allen Schulen, in den Universitäten und in den Erziehungs- und Bildungseinrichtungen“ und dazu beizutragen, „neue Generationen zu bilden, die das Gute und den Frieden bringen und überall das Recht der Unterdrückten und der Geringsten verteidigen.“ Das ist eine ehrenwerte Illusion über ein reales Problem. Im Rahmen der Konferenz in Abu-Dhabi hat Papst Franziskus am 4. Februar 2019 die Ächtung der für den Kriege im Jemen Verantwortlichen verlangt. Die für das kriegerische Grauen im Jemen Verantwortlichen waren und sind die Emirate an der Seite Saudi-Arabiens. Der seit 2005 amtierende und Ende Februar 2022 zurückgetretene Apostolische Vikar von Südarabien Paul Hinder (*1942), ein schweizerischer Kapuziner, hat in seinem Abschlussinterview von 30 Millionen von der Not im Jemen betroffenen Menschen gesprochen.[21]

Der islamisch-christlichen Begegnung ist ein langer Gedankenaustausch über konvergente und divergente Punkte der jeweiligen Glaubensinhalte und Weltsicht vorausgegangen. Papst Paul VI. hat auf dem von ihm zu Ende geführten Konzil die „Fraternité d‘Abraham“ proklamiert.[22] Der islamisch-christliche Kongress im September 1974 fand bewusst in der einstigen arabischen Hauptstadt Spaniens Córdoba statt. Er war vom damaligen Jesuiten Mikel de Epalza Ferrer (1938–2008) initiiert worden.[23] Die Ergebnisse der Konferenz von Abu-Dhabi spiegeln sich in der am 3. Oktober 2020 von Papst Franziskus veröffentlichten Enzyklika über Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft „Fratelli tutti“ wider. Al-Azhar Ahmad Al-Tayyib ist in ihr als Referenz ausgezeichnet: „Bei dem brüderlichen Treffen mit dem Großimam Ahmad Al-Tayyib, an das ich mich freudig erinnere erklärten wir mit Festigkeit, dass die Religionen niemals zum Krieg aufwiegeln und keine Gefühle des Hasses, der Feindseligkeit, des Extremismus wecken und auch nicht zur Gewalt oder zum Blutvergießen auffordern“.[24] Papst Franziskus gibt nicht vor alles zu wissen, er bekennt sich zum Austausch.

Das katholische Hilfswerk päpstlichen Rechts „Kirche in Not“, deren Kampffolder mit Einverständnis des Wiener Kardinals Christoph Schönborn (*1945) in der im Wiener Zentrum liegenden Rektoratskirche St. Peter aufliegen, steht dem von Papst Franziskus mit Bescheidenheit und Mut beschrittenem Weg des Dialogs mit dem Islam skeptisch bis ablehnend gegenüber. Für „Kirche in Not“ ist Ägypten ein islamisches Land, in dem Christen „im Alltag vielfältige Formen der Diskriminierung“ erfahren und vor allem im Beruf „nicht die gleichen Chancen wie ihre muslimischen Mitbrüder“ haben. „Kirche in Not“ stellt in den Raum, dass bedeutende Regionen urchristlichen Lebens im Nahen Osten an den Islam verloren gehen, es müsse „mit aller Entschiedenheit gegengesteuert“ werden.[25] Für „Kirche in Not“ ist das Ziel der islamischen Gemeinschaft, die ganze Welt zum „Haus des Islam“ zu machen, „daher auch die Verpflichtung für jeden Muslim zum >Heiligen Krieg< (>dschihad<). Dieser Glaubenskrieg soll geführt werden, bis die ganze Welt den Islam angenommen hat“.[26] Der Islam wird weithin noch als teuflische Bedrohung wahrgenommen.[27] 

Der Dialog und das Einvernehmen mit religiösen Vertretern des Islams im Interesse des Friedens stand im Zentrum der Reise von Papst Franziskus vom 30. und 31. März 2019 in das Königreich Marokko, das als frühere französische Kolonie (bis 1956) mit seiner islamischen Bevölkerung in engen diplomatischen und ökonomischen Beziehungen zu den tödlichen, jedenfalls knechtenden imperialistischen Mächten der USA und von Europa steht. Papst Franziskus sieht Marokko als Brücke zwischen Europa und Afrika und ruft in seiner „Begegnung mit dem marokkanischen Volk, mit den Vertretern des öffentlichen Lebens und der Zivilgesellschaft und mit dem Diplomatischen Korps“ in Rabat am 30. März 2019 den Dialog von Franz von Assisi mit dem Sultan al-Malik al-Kȃmil (ca 1177- 1238) in Erinnerung.[28] Vom 5. bis 8. März 2021 war Papst Franziskus in dem seit dem illegalen Angriffskrieg der NATO-Länder USA und Großbritannien im März 2003 von Kriegen heimgesuchten Irak, das 1945 zu den Gründungsnationen der UNO gehört hat.[29] Die irakische Stadt Ur gilt als Heimat von Abraham, der als erster Bekenner eines einzigen Gottes gilt und dessen Urlehre Mohammed wiederherstellen wollte. In Nadschaf sprach Papst Franziskus mit dem schiitischen Großajatollah Ali al-Sistani. Die Menschen im Irak bekamen mit Papst Franziskus Hoffnung, dass in Religionen der westlichen Welt ihr vom Westen ausgehendes Leid präsent wird.

Vom 3. bis 6. November 2022 besuchte Papst Franziskus aus Anlass des „Bahrain Forum for Dialogue: East and West for Human Coexistence“ das 765km2 kleine, von der Al-Khalifa Dynastie beherrschte, seit 15. August 1971 als unabhängig geltende Königreich Bahrain. Bahrain[30] mit seiner Hauptstadt Manama als Sitz der Herrscherdynastie und der internationalen Ausbeuter ist eine Inselgruppe am Arabischen Golf und zählt 1,5 Millionen Einwohner, wovon ca 50% Menschen als „expatriates“ gelten, was Metapher für die allein den Interessen und der Willkür der Systemeliten ausgelieferten migrantischen Bewohner von Bahrain ist. Die internationalen Fachkräfte werden sich mit ihren Privilegien nicht beschweren und die Prostituierten oder die Arbeitssklaven aus Indien oder anderen Ländern haben keine „Klagemauer“, auch nicht in den „westliche Werte“ heuchelnden Medien. Drei Viertel der Bahraini haben das schiitische Bekenntnis, welches von der sunnitischen Herrscherdynastie, der den Staat zugleich als politische und betende Gemeinde sieht, diskriminiert wird. Die Schia, die aus den Machtkämpfen unter den Nachfolgern Mohammeds entstanden ist, hat eine eigene Geistlichkeit und die Hoffnung auf den wiederkehrenden Messias, ist keine eigene „Kirche“, aber in der Interpretation des Islam rigoroser. Der schiitisches Iran mit seinen vielen heiligen Plätzen wird von Bahrain als Bedrohung angesehen. Israel kann aus diesem Unterschied Profit ziehen und seine wirtschaftlichen Geschäftsbeziehungen, die das Militär miteinbezieht, zu Bahrain und den Emiraten intensivieren.[31] 

„In den Klubs“, so lobpreist der international angesehene Dumont Reiseführer Bahrain gleich eingangs, „ertönt die gleiche Musik wie auf Ibiza, junge, stolz aussehende Männer in weißen Gewändern bestellen ein Guinness vom Fass, und modisch gekleidete Frauen treffen sich mit ihren Freundinnen zum Shisha-Abend im Café. Der erste Eindruck von Bahrain kann schon verwirren: Statt des erwarteten orientalischen Märchenlandes, statt traditioneller Bausubstanz und altertümlicher Souks erwarten den Besucher ultramoderne Shoppingmalls, spiegelnde Hochhäuser. Dem schnellen Wandel unterworfen ist sogar das Land selbst: Beständig vergrößert Bahrain seine Fläche. Durch Aufschüttung von Sand, der aus dem Meer gewonnen wird, schafft man neues Festland, das rasch urbanisiert wird. Doch auch das sehr westlich orientierte Bahrain bewahrt nach wie vor seine islamischen Traditionen und Wertvorstellungen. Augenfällig wird dies entlang der breiten Straßen, an denen überdimensionale Plakate prangen, jedoch nicht mit Konsumprodukten, sondern mit der lokalen Herrscherelite“.[32] Karl Marx (1818–1883) war 1882 in Algier und hat dort im Freien ein maurisches „café“ besucht. Seiner Tochter Laura Lafargue (1845–1911) schrieb er seine Eindrücke (13./14. April 1882): „Einige dieser Mauren waren anspruchsvoll, sogar reich gekleidet, andere in, ich wage es diesmal, so zu nennen, Blusen, einst von weißem wollenem Aussehen, jetzt in Lumpen und Fetzen – aber in den Augen eines echten Moslems unterscheiden solche Zufälle wie Glück oder Unglück Mohammeds Kinder nicht untereinander. Absolute Gleichheit in ihrem gesellschaftlichem Umgang nicht beeinflusst; im Gegenteil, nur wenn sie demoralisiert sind, werden sie dessen gewahr; was den Hass gegen die Christen und die Hoffnung auf einen schließlichen Sieg über diese Ungläubigen anlangt, so betrachten ihre Politiker mit Recht dieses Gefühl und die Praxis absoluter Gleichheit (nicht des Wohlstandes oder der Stellung, sondern der Persönlichkeit) als eine Garantie dafür, um das eine aufrechtzuerhalten und das letztere nicht aufzugeben“.[33] 

Papst Franziskus war in diesem von ebenso glanzvollen wie verlogenen Fassaden des Westens eingehüllten Land nicht mit einem Reiseführer unterwegs. Den globalen Architekturmainstream hat er nicht zur Kenntnis genommen. Sogleich nach seiner Ankunft auf dem Flughafen bei der nahe von Manama gelegenen Kleinstadt Awali machte der Papst einen „Höflichkeitsbesuch“ beim König von Bahrain im Al-Sakhir-Palast. Er selbst residierte im Gästetrakt dieses Sakhir Palastes, wo am 12. Jänner 2008 der amtierende US-Präsident George W. Bush (*1946) als Terrorist der pax americana vom König mit Salut bejubelt worden ist.[34] Bahrain ist für den geopolitischen Aufmarsch des US-Imperialismus seit 1971 ein ungemein wichtiger Stützpunkt. Die in Bahrain stationierte 5. Flotte der Navy mit etwa 30 Kriegsschiffen und 30.000 Marineinfanteristen und mit ihrem Hauptquartier im Stadtteil Juffair von Manam ist Garant des herrschenden Reichtums und des global tätigen Schurkenstaates USA.[35] Im Frühsommer 2011 haben die bahrainischen Despoten mit militärischer Unterstützung von Saudiarabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten Proteste niedergeschlagen und Dutzende von meist schiitischen Oppositionellen getötet, auch durch Folter in der Haft.[36] Schon am Ankunftstag am 3. November 2022 hielt Papst Franziskus eine Rede an Vertreter der Politik und der Zivilgesellschaft in Bahrain, wobei er über seine Meditation zum „Baum des Lebens“ mitten in der Wüste in der Nähe von Awali gesprochen hat, der ihm bei den Vorbereitungen zu seiner Reise inspiriert hat.[37] Dass dieser etwa 400 Jahre alte Akazienbaumes bei aller extremen Trockenheit seines Standorts überlebt, gilt als ein Naturwunder und wird in den Fremdenführern als „Symbol für die Stärke und Vitalität des Staates“ benannt.[38] Um 1792 pflanzten in der Hauptstadt von Sierra Leone Freetown als Symbol für Freiheit und menschliches Zusammenleben von freigelassenen westindischen schwarzen Sklaven (Kreolen) einen „Baum der Freiheit“. Über dieses Wahrzeichen hat die jüdische Kommunistin aus Petersburg Eva Priester (1910–1982) eine schöne Erzählung geschrieben.[39] Für Papst Franziskus ist der alte Baum in Bahrain als „Baum des Lebens“ ein Wahrzeichen dafür, wie wir „in den trockenen Wüsten des menschlichen Zusammenseins das Wasser der Geschwisterlichkeit verteilen“ können.[40] 

Papst Franziskus schätzt Bahrain als ein Land ein, in dem mehr als die Hälfte der ansässigen Bevölkerung ausländischer Herkunft ist, aber sich, „obwohl sie ihre Heimat verlassen haben, zu Hause fühlt“. „Möge Bahrain“, so Papst Franziskus, „ein Leuchtturm sein, wenn es darum geht, faire und immer bessere Recht und Bedingungen für Arbeitnehmer, Frauen und junge Menschen in der gesamten Region zu fördern und gleichzeitig Respekt und Aufmerksamkeit für diejenigen zu garantieren, die sich besonders am Rande der Gesellschaft fühlen, wie Migranten und Gefangene, eine wahre, menschliche und ganzheitliche Entwicklung lässt sich vor allem an der Aufmerksamkeit ihnen gegenüber ablesen“. Diese Erklärung ist Vatikandiplomatie alter Schule, denn die Lage der migrantischen Arbeitskräfte in Bahrain unterscheidet sich nicht von jener in Katar und anderen Golfstaaten. Papst Franziskus zitiert das von ihm wiederholt anerkannte Verfassungspapier von Bahrain mit ihren Artikeln 18 und 22, dass „es keinerlei Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Herkunft, der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung geben darf“ und „die Gewissensfreiheit absolut ist“. Papst Franziskus wurden bei den Reisevorbereitungen im Vatikan vorenthalten, dass der vierhundert Jahre alte „Baum des Lebens“ nicht mehr ist als eine Touristenattraktion, wogegen die vierhundert Jahre alte Amir-Mohammad-Barbaghi-Moschee in Aali südlich von Manama 2011 eingeebnet wurde, weil sie ein schiitisches Gotteshaus war.[41] Verfassungen sind bekanntlich nur in der Juristenwelt vorzeigbare Papiere, in denen Formeln des Rechts niedergeschrieben sind, die für sich selbst keine Lösungen der gesellschaftlichen und politischen Probleme sind. Selbst das Europäische Parlament, das gewiss keine Änderung der die Profite seiner Geldgeber garantierenden Herrschaftsstrukturen will, hat in seiner Erklärung zur Menschenrechtslage im Königreich Bahrain am 11. März 2021 festgestellt, „dass die bahrainischen Staatsorgane auch nach dem Volksaufstand von 2011 weiterhin die Rechte und Freiheiten der Bevölkerung verletzten und einschränken, insbesondere das Recht des Einzelnen auf friedlichen Protest, freie Meinungsäußerung und digitale Freiheit im Internet und im Alltag […], dass Bahrain keine politische Opposition duldet […], dass die Staatsorgane mehrere Kinder festnehmen ließ, weil diese im Februar 2021 an den Protesten teilgenommen hatten, und Berichten zufolge diesen Kindern Vergewaltigung und Elektroschocks angedroht wurden“.[42]

Die Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien“ in Awali

Ehe der Papst am Sonntagvormittag (6. November 2022) von Awali aus wieder nach Rom abflog, hat er viele Gesprächstermine wahrgenommen. Der US-Kommandant von Bahrain war nicht darunter. Begegnungen mit dem Großiman von Al-Azhar Ahmed al-Tayyib und mit Mitgliedern des „Muslimischen Ältestenrats“ in der Moschee des Al-Sakhir-Palastes in Awali waren religionspolitisch zentral. Papst Franziskus spricht die anwesenden Muslime als „Brüder in Abraham“ an. Das gemeinsame Ziel, eine „Kultur des Friedens, die auf Gerechtigkeit beruht“, sei im Wesentlichen nur mit „Gebet und Geschwisterlichkeit“ zu erzielen. Das lässt Papst Franziskus aber nicht darauf vergessen, den Blick „auf den Hunger und die Armut“ zu lenken.[43] 

Am späteren Nachmittag des Freitags (4. November 2022) sprach Papst Franziskus vor Vertretern verschiedener christlicher Konfessionen ein Friedensgebet in der in Awali stehenden Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien“. Bei allen Verschiedenheiten sei das Entscheidende, ein Zeugnis des Friedens und der Solidarität zu geben.[44]Anwesend war der schweizerische Kurienkardinal Kurt Koch (*1950), der aus der Sicht der Weltkirche eine notwendige Diskussion über die aus ihrer deutschen Mentalität nicht hinauskommende Haltung der Katholischen Kirche im Kriege führenden Deutschland angestoßen hat. Anwesend war auch der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomaios I. (*1940). 

König Scheich Hamad bin Isa al-Chalifa (*1950) hat am 11. Februar 2013 ein 9000 m2 großes Grundstück in Awali zum Bau einer katholischen Kirche für das Apostolische Vikariat von Nordarabien (Bahrain, Saudi-Arabien, Katar und Kuweit) zur Verfügung gestellt hat. Die Christengemeinde in Bahrain ist eine kleine und rekrutiert sich aus den „expatriates“. Der Schenkungstag ist sicher in Absprache mit dem Vatikan gewählt worden, weil in der Katholischen Kirche dieser Tag als Festtag zur Erinnerung an die von der Katholischen Kirche anerkannte Vision („Privatoffenbarung“) eines vierzehnjährigen Mädchens am 11. Februar 1858 von Maria als Mutter Gottes am 11. Februar 1858 in Lourdes. Die sogenannten Marienerscheinungen werden in bestimmten historischen Situationen von der Katholischen Kirche immer wieder aktiviert. Besonders offensiv wird jene von Fatima (1917) für den klerikalen antikommunistischen Aufmarsch instrumentalisiert.[45] Für den Islam bedeutet die Verherrlichung von Maria durch die Christen kein Problem. Maria ist nach islamischer Anschauung eine von Satan nicht berührte Frau[46]. In der islamischen Religion, insbesondere in ihrer mystischen Ausprägung, sind Frauen immer wieder hervorgetreten. Ā’iša (gest. 678) war die Lieblingsfrau des Propheten Mohammed (570/ 573- 632) und nach dessen Tod hochgeachtete Auskunftsperson über das, was Mohammed als Sunna (Verhaltensweise) empfohlen hat.[47] Jesus Christus wird von den Christen als Sohn Gottes verehrt, was der Islam nicht versteht, weil es Allah nicht zugelassen hätte, dass ein solcher von der religiösen und politischen Gewalt der römischen Herrschaft ans Kreuz gehängt wird. Im Koran wird Jesus vielmehr erhöht, „und Allah ist allmächtig und weise“.[48] Der in der katholischen Kirche gebrauchte „Rosenkranz“ hat im Islam ein Pendant als Gebetskette mit 33 Perlen (im Maghreb 99 Perlen) für die Anrufung der 99 bekannten Namen Allahs. Das religiöse Sponsoring der Herrscherdynastie von Bahrain mit ihren Nutznießern unterscheidet sich nicht von jenem für die Formel 1 Strecke (2004) oder für die Fußballmannschaft: Alles einschließlich der Religion ist mehr oder weniger spekulative Ware. Der Rennfahrer Lewis Hamilton hat als einer der Spitzenfahrer immerhin bemerkt: „Wir sollten nicht ignorieren, was in den Ländern passiert“.[49] 

Die Kathedrale in Awila ist mit ihrer oktogonalen Architektur Ausdruck der Verbindung von der alten mit der arabischen Welt. Geweiht wurde sie von dem aus den Philippinen stammenden, die vatikanische Missionskongregation leitenden Kurienkardinal Luis Antonio Tagle.[50] Im Vergleich zu der von Papst Johannes Paul II. (1920–2005) am 10. September 1990 dem Petersdom in Rom nachgebauten, größenwahnsinnigen Basilika „Unsere Liebe Frau des Friedens“ in der Hauptstadt der ausgebeuteten Elfenbeinküste Yamoussokro[51] ist die katholische Kirche in Awila mit Platz für 2300 Gläubige eine „Basilika Kapelle“. In Bahrain gibt es zwischen 100.000 und 120.000 Katholiken, die weit überwiegende Mehrheit davon aus Indien und den Philippinen. Insgesamt leben im Apostolischen Vikariat Nördliches Arabien (Bahrain, Kuwait, Katar und Saudiarabien) über 2 Millionen Katholiken.[52] Im Stil unterscheidet sich die Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien“ von der dem Kölner Dom nachempfundenen, 2012 fertiggestellten und geweihten neugotischen Kathedrale „Mutter aller Nationen“ in Kasachstan.[53] In diesem asiatischen Zentralland, dessen Völkerschaften sich an der russischen Revolution beteiligt haben und während ihrer Zugehörigkeit zur Sowjetunion weite Neu- und Brachlandgebiete als fruchtbaren Boden in Kollektiven erschließen konnten, war Papst Franziskus wenige Wochen vor seiner Reise nach Bahrain aus Anlass des „Kongresses der Weltreligionen“. In seiner Ansprache vom 15. September 2022 hat er sich dort anerkennend über die Nähe von Politik und Religion und sich für ein friedliches, respektvolles Zusammenleben der Menschen eingesetzt.[54]

Obschon die christliche Religion keine Muttergottheiten kennt, haben diese neu errichteten katholischen Kirchen nicht den Namen von Jesus Christus, sondern von Maria als seiner jungfräulichen und von Erbschuld freien Mutter erhalten. Das hat damit zu tun, dass seit alters her bei den Menschen die Sehnsucht nach einem Mythos da ist und die Mariologie auch für die moderne Zeit brauchbar ist, weil sie im Widerspruch zur Aufklärung steht.[55] Symbole werden in der Menschheitsgeschichte immer vorhanden sein und finden in der christlichen Ikonenmalerei über die Jahrhunderte hinweg Ausdruck. Die Gestalt Maria ist Symbol für Verkündigung von Glauben und Hoffnung und, das sagt in lebhafter Erinnerung ein Sodale der Marianischen Kongregation, vor allem von Gehorsam nicht nur dem verkündeten Glauben gegenüber, sondern vor allem auch den bestehenden und deshalb gottgegeben Machtverhältnissen. Das Magnificat[56] hatte in der kleinbürgerlichen Marianischen Kongregation der europäischen Nachkriegszeit eine andere Funktion als bei den Bauern auf der kleinen Inselgruppe Solentiname, mit denen der von Papst Johannes Paul II. öffentlich erniedrigte Ernesto Cardenal (1925–2020) Gespräche geführt hat. „Einer sagt: – Mächtig ist dasselbe wie reich. Die Mächtigen sind reich, und die Reichen sind mächtig. Und ein anderer: – Mächtig ist auch dasselbe wie stolz, denn die Reichen und Mächtigen sind stolz. Teresita: – Maria sagt, dass Gott die Niedrigen erhebt: das was er mit Maria getan hat. Und Mariíta: – Mit Maria und mit Jesus und mit allen anderen, die ihm folgten und die alle arm waren. Ich frage – Was würde wohl Herodes gesagt haben, wenn er gewusst hätte, dass eine Frau aus dem Volk gesungen hatte, Gott stieße die Mächtigen vom Thron und erhöbe die Niedrigen, er fülle die Hungrigen mit Gütern und ließe die Reichen leer? Natalia lacht und sagt: – Sie wäre verrückt. Rosita: – Sie wäre Kommunistin. Laureano: – Das würde er nicht nur gesagt haben.- sie war ja auch eine Umstürzlerin! – Und was würden sie in Nicaragua sagen, wenn sie uns hier in Solentiname hörten? Mehrere: – Wir wären Kommunisten […].[57] Es ist das ein anderer Zugang zu Maria, als ihn die „Marianischen Sturmgebete“ der im klerikalfaschistischen Spanien großgewordenen und weltweit tätigen Kirchenorganisation Opus Dei vermitteln.[58] 

„Die Frage des Friedens ist die aktuellste, die alle bewegende Frage der Gegenwart“ – Papst Franziskus erinnert mit seinen Feststellungen an diesen Satz von Wladimir Iljitsch Lenin aus dem Jahre 1917

„Die Frage des Friedens ist die aktuellste, die alle bewegende Frage der Gegenwart“ – so beginnt Wladimir Iljitsch Lenin (1870–1924) nach drei Kriegsjahren in Europa seine Rede über den Frieden am 26. Oktober (8. November) 1917.[59] Im Sommer 1915 hat er als Asylant in der Schweiz in seiner Broschüre „Sozialismus und Krieg“ geschrieben, dass es darum gehe, „vor allem dem Volk die Wahrheit sagen, nämlich dass dieser Krieg in dreifachem Sinne ein Krieg der Sklavenhalter für die Verstärkung der Sklaverei ist. Er wird geführt 1. zur Festigung der Kolonialherrschaft durch >gerechtere< Aufteilung und weitere, mehr >solidarische< Ausbeutung der Kolonien; 2. zur verstärkten Unterdrückung der fremden Nationen in den Ländern der >Groß<mächte selbst […]; 3. zur Festigung und Verlängerung der Lohnsklaverei, denn das Proletariat wird durch ihn [d. i der Krieg] gespalten und niedergehalten, während die Kapitalisten davon profitieren, da sie sich am Krieg bereichern, die nationalen Vorurteile schüren, und die Reaktion stärken, die in allen, selbst in den freiesten und republikanischen Ländern ihr Haupt erhoben hat.“[60] In seinem für die im nahe von Bern gelegenen Dorf Zimmerwald vom 5. bis 8. September 1915 zusammentretende erste Internationale Sozialistische Konferenz entwarf Lenin für die Linke den Resolutionsentwurf, deren erster Sätze lauten: „Der gegenwärtige Krieg ist durch den Imperialismus erzeugt. Der Kapitalismus hat dieses sein höchstes Stadium schon erreicht, denn die Produktivkräfte der Gesellschaft und die Größe des Kapitals sind über den Rahmen der einzelnen Nationalstaaten hinausgewachsen. Daher das Streben der Großmächte nach Versklavung fremder Nationen und nach Raub von Kolonien als Rohstoffquellen und Kapitalanlagegebiete“.[61] Weil bei Papst Franziskus die herrschenden Klassen die „Mächtigen“ sind, trifft er im Kern dieselbe Analyse wie Lenin mit anderen Worten. Wie Lenin wird Papst Franziskus von den Leitmedien diskreditiert. 

Der Friede ist „die alle bewegende Frage der Gegenwart“! Papst Franziskus hat bei seinen Besuchen im Orient immer wieder davon gesprochen. Wir müssen uns an die auf Intellektuellenzirkel beschränkte Rezeption der in friedloser Zeit geschriebenen, eine notwendige globale Friedensordnung entwerfende Schrift “Zum ewigen Frieden“ von Immanuel Kant (1724–1804)[62] und an andere Friedensbotschaften erinnern. Der marxistische Rechtsphilosoph Hermann Klenner (*1926) stellt angesichts der Macht / Ohnmachtsstruktur die Frage, wo die Hoffnung der Menschen liegt. Er hält den ewigen Frieden „für nicht ganz aussichtslos“, denn „wenn nicht einmal das angehäufte Selbstvernichtungspotential der Menschheit diese zum Frieden zwingt, was sonst sollte sie retten?“.[63] Der marxistische Philosoph und Historiker Domenico Losurdo (1941–2018), der in Urbino gelehrt hat, ist der mit Kenntnis der Geschichte diskutierbaren Auffassung, es sei „die Suche nach einer Religion, einer ursprünglichen Weisheit und einer Ethnie, die den Wert des Friedens verkörpert, abwegig und mythisch.“[64] Die beiden in Berlin lebenden Marxisten Helga Hörz (*1935) und Herbert Hörz (*1933) stellen gemeinsam die Frage, wie viele Erfahrungen die Menschen noch mit Kriegen sammeln müssen, ehe sich die Völker wehren, sich in Verbrechen gegen die Würde des Menschen einzulassen. Ein neues Denken sei notwendig.[65] Das wünscht sich auch Papst Franziskus. In seinem Treffen in Bahrain mit jungen Menschen am 5. November 2022 ermuntert er die Jugend, „bestimmte Zäune einzureißen, um eine Welt zu schaffen, die mehr dem Menschen entspricht und geschwisterlicher ist, auch wenn dies bedeutet, sich zahlreichen Herausforderungen zu stellen“. Er ermuntert Entscheidungen für eine geschwisterliche Welt zu treffen, „denn die Welt wird nur in Geschwisterlichkeit Zukunft haben!“.[66]

Im ersten Weltkrieg hat Lenin in Zürich im Jänner 1917 zu Jugendlichen eine Rede gehalten. Anlass war der zwölfte Jahrestag des „blutigen Sonntags“ von 1905, an dem zaristisches Militär tausende Arbeiter, die zum Teil mit Heiligenbildern unter Führung eines Priesters zum Winterpalast des Zaren gezogen sind, niedergemetzelt hat.[67] „Europa ist“, so Lenin, „schwanger mit der Revolution. Die furchtbaren Greuel des imperialistischen Krieges, die Schrecknisse der Teuerung erzeugen überall revolutionäre Stimmung, und die herrschenden Klassen, die Bourgeoisie, und ihre Vertrauensleute, die Regierungen, sie geraten immer mehr und mehr in eine Sackgasse, aus der sie überhaupt ohne größte Erschütterung keinen Ausweg finden können“. Er meinte als noch nicht Fünfzigjähriger: „Wir, die Alten, werden vielleicht die entscheidenden Kämpfe dieser kommenden Revolution nicht erleben. Aber ich glaube mit großer Zuversicht die Hoffnung aussprechen zu dürfen, dass die Jugendlichen, die so ausgezeichnet in der sozialistischen Bewegung der Schweiz und der ganzen Welt arbeiten, dass sie das Glück haben werden, nicht nur zu kämpfen, sondern auch zu siegen in der kommenden proletarischen Revolution.“[68]

Papst Franziskus spricht nicht als „Revolutionär“, er will keine aktiven revolutionäre Handlungen, aber er vermittelt den Jugendlichen, dass sie nicht passiv bleiben dürfen, sondern leidenschaftlich für eine neue friedliche, geschwisterliche Welt kämpfen müssen. Die Wortmeldungen von Papst Franziskus auf seinen Reisen in den Orient wirken erheblich müder als seine Apostolischen Schreiben aus den ersten Jahren seines Pontifikats. Das Apostolische Schreiben „Evangelii Gaudium“ vom 24. November 2013 ist ein Manifest für eine „Kirche der Armen“. Dort stellt Papst Franziskus ohne Wenn und Aber fest, dass „das gesellschaftliche und wirtschaftliche System an der Wurzel ungerecht ist“.[69] In seiner Ansprache beim Welttreffen der Volksbewegungen in Santa Cruz de la Sierra (Bolivien) vom 9. Juli 2015 und bei einem Journalistengespräch auf dem Rückflug von Asunción nach Rom (12. Juli 2015) ist ihm die Veränderung der in der Gegenwart die Mehrheit der Menschen tötenden Wirtschaft ein christliches Gebot.[70] Lenin war sich bewusst, dass eine solche Transformation hin zu einer menschlichen Gesellschaft ohne den Willen und gegebenenfalls befreiende Gewalt einsetzendes Handeln der Völker unter Anleitung ihrer revolutionärer Kader nicht stattfinden wird. 

Albert Einstein (1879–1955) hat nach der Oktoberrevolution in Gesprächen immer wieder von „Lenin und der neuen Morgenröte der Menschheit“ gesprochen und in Lenin einen Mann verehrt, „der seine ganz Kraft unter völliger Aufopferung seiner Person für die Realisierung sozialer Gerechtigkeit eingesetzt hat. Seine Methode halte ich nicht für zweckmäßig. Aber eines ist sicher: Männer wie er sind die Hüter und Erneuerer des Gewissens der Menschheit“.[71] Der von Lenin mit der Kommunistischen Partei begonnene, sich auf alle Werktätigen Menschen stützende Versuch, einen neuen, am Frieden und Solidarität ausgerichtete Menschheitsfamilie aufzubauen, ist in Europa aus verschiedenen äußeren und inneren Ursachen eingestürzt. Im Ergebnis bedeutet der Zusammenbruch der sozialistischen Länder in Europa, wo die Religion Privatangelegenheit der Gläubigen war, den Beginn eines Kampfes der imperialistischen Kräfte um eine Neuaufteilung der Welt, wobei der Einsatz von Atomwaffen nicht mehr ausgeschlossen werden kann. In dieser Situation nimmt Papst Franziskus eindeutig gegen Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung und für die Kräfte des Friedens, der Solidarität und des menschlichen Miteinander Stellung. Der kolumbianische Priester Camilo Torres (1929–1966) hat aus der Geschichte die Einsicht gewonnen, dass es die herrschende Klasse immer wieder verstanden hat, „die Menschen zu betrügen, sie von ihrem Elend abzulenken und sie mit neuen Sprüchen zu vertrösten, die immer auf dasselbe hinauslaufen: Leiden für die breite Masse und Wohlergehen für die privilegierte Klasse.“[72] Bei aller Gelehrsamkeit hat Hermann Klenner formuliert: „Wenn die Machtlosen den Mächtigen nicht an den Kragen zu gehen wagen, werden sie machtlos bleiben!“.[73] Papst Franziskus ist ein „Gewissen der Welt“. Was ihm fehlt, ist die breite Unterstützung aus der Hierarchie seiner Kirche selbst heraus. 


Pater Martin Maier SJ, seit 2021 Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat in Essen, danke ich für aufmerksamen Dialog und Unterstützung! Martin Maier SJ (jesuiten​.org) 

[1] Die beiden Eingangszitate finden sich auch in der Sammlung: Lob des Kommunismus. Alte und neue Weckrufe für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen. Hg. Wolfgang Beutin / Hermann Klenner / Eckart Spoo. Zeichnungen von Thomas J. Richter. Ossietzky Verlag Hannover 2013. Der dort zitierte Lukas (9–84 n. u. Z.) ist Evangelist, Sadi ein persischer Dichter aus Schiras (um 1210-um 1292 n. u. Z.).

[2] Erasmus von Rotterdam: Papst Julius vor der Himmelstür. Julius exclusus e coelis. Übersetzt, mit Anmerkungen und einem Nachwort von Werner von Koppenfels. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung Mainz 3., unveränderte A. 2013, S. 157–159.

[3] Vgl. dazu Hans Heinz Holz: „Die große Räuberhöhle“. Religion und Klassenkämpfe im christlichen Mittelalter. Aisthesis Verlag Bielefeld 1999.

[4] Vgl. Annemarie Schimmel: Die Religion des Islam. Eine Einführung. Reclam Sachbuch Stuttgart 15. A. 2020; bes. Burchard Brentjes: Unter Halbmond und Stern. Der Islam – Religion, Weltanschauung oder Lebensweise? Union Verlag Berlin 1980.

[5] Papst Franziskus: Mein Leben. Mein Weg. El Jesuita. Die Gespräche mit Jorge Mario Bergoglio von Sergio Rubin und Francesca Ambrogetti. Vorwort von Rabbi Abraham Skorka. Herder Verlag Freiburg / Basel / Wien 2013, S. 53.

[6] Dazu Antonio Spadaro SJ: Das Interview mit Papst Franziskus. Herder Verlag Freiburg i. Br. 2013. 

[7] Alighiero Tondi: Die Jesuiten. Bekenntnisse und Erinnerungen. Aufbau-Verlag Berlin 1961.

[8] Pedro Arrupe: Unser Zeugnis muß glaubwürdig sein. Ein Jesuit zu den Problemen von Kirche und Welt am Ende des 20. Jahrhunderts. Mit einem Vorwort von Karl Rahner. Schwabenverlag Ostfildern 1981

[9] Norbert Arntz: Der Katakombenpakt. Für eine dienende und arme Kirche. topos taschenbücher Kevelaer 2015, S. 29 f.

[10] Mt. 7, 12.

[11] Lk. 6, 31.

[12] Arntz, Der Katakombenpakt, S. 72.

[13] Vgl. Über den Fortschritt der Völker. Die Entwicklungsenzyklika Papst Pauls VI. Populorum Progressio. Mit einer Einführung von Heinrich Krauss SJ. Herder Bücherei Freiburg i. Br. 1967. 

[14] Ignacio Ellacuría: Eine Kirche der Armen. Für ein prophetisches Christentum. Herder Verlag Freiburg i. Br. 2011. 

[15] Vgl. Gerhard Oberkofler: Vatikanideologie und Marxismus. Texte über Aspekte einer historischen Konfrontation. StudienVerag Innsbruck / Wien / Bozen 2017.

[16] Martin Maier SJ: Oscar Romero. Prophet einer Kirche der Armen. Herder Verlag Freiburg / Basel / Wien 2015.

[17] Christoph Albrecht: Den Unterdrückten eine Stimme geben. Das Lebenszeugnis von P. Luis Espinal SJ – Impulse für eine prophetische Kirche in einer ökonomisch globalisierten Apartheidgesellschaft (= Theologie in Geschichte und Gesellschaft, Bd. 10). Edition Exodus Luzern 2005; vgl. auch Gerhard Oberkofler: Friedensbewegung und Befreiungstheologie. Marxistische Fragmente zum Gedenken an den Friedenskämpfer Daniel Berrigan SJ (1921–2016.

[18] Jon Sobrino SJ: Sterben muß, wer an Götzen rührt. Das Zeugnis der ermordeten Jesuiten in San Salvador: Fakten und Überlegungen. Exodus Verlag Fribourg / Brig / Zürich 2. A. 1991. 

[19] Papst Franziskus in Arabien: Die Ansprache bei der Interreligiösen Konferenz – Vatican News

[20] Apostolische Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate: Interreligiöse Begegnung im Founder’s Memorial (Abu Dhabi, 4. Februar 2019) | Franziskus (vatican​.va); Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt; unterzeichnet vom Heiligen Vater Papst Franziskus und dem Großimam von Al-Azhar, Ahamad al-Tayyib (Abu Dhabi, 4. Februar 2019) | Franziskus (vatican​.va)

[21] Hinder über Jemen: „30 Millionen Menschen leiden an Notlage“ – Vatican News; Hinders Nachfolger als Apostolischer Vikar von Südarabien ist der italienische Kapuziner Paolo Martinelli (*1958).

[22] L’histoire | Dialogue interreligieux (fraternite​-dabraham​.com); Vgl.

[23] Mikel de Epalza: Der islamisch-christliche Kongreß in Córdoba (September 1974). Concilium 12 (1976), S. 395–397.

[24] Vgl. Papst Franziskus: Fratelli tutti. Enzyklika über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft. Mit Themenschlüssel. Einführung von Jürgen Erbacher. Patmos Verlag Ostfildern 2020, Pkt. 29, 136, 192 und (Zitat im Text) 285.

[25] Folder Kirche in Not. ACN Österreich. Christenverfolgung heute. 

[26] Folder Kirche in Not. ACN Österreich. Islam. Weltreligion und Weltmacht.

[27] Vgl. Werner Ruf: Der Islam – Schrecken des Abendlands. Wie sich der Westen sei Feindbild konstruiert. PapyRossa Verlag Köln 2. A. 2014. 

[28] Die Papstansprache an das marokkanische Volk – Vatican News

[29] Papst in Abrahams Heimat: Nein zu Terrorismus und Gewalt – Vatican News; Daniele Ganser: Illegale Kriege. Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren. Eine Chronik von Kuba bis Syrien. orell füssli Zürich 5. A. 2017.

[30] Gerhard Heck / Manfred Wöbcke: Arabische Halbinsel. Dumont Reise-Handbuch. 4., aktualisierte A. 2019. DuMont Reiseverlag, Ostfildern.

[31] Pierre Heumann: Ein bisschen Frieden zwischen Israeli und Arabern. NZZ am Sonntag vom 29. November 2020.

[32] Heck / Wöbcke, Arabische Halbinsel. Dumont Reise-Handbuch.

[33] MEW, Band 35 (1973), S. 308–311, hier S. 309

[34] Bildbericht von wikipedia: President Bush Arrives in Bahrain (archives​.gov)

[35] Jürg Kürsener: Die USA als Wächter über die Sicherheit im Persischen Golf. NZZ vom 5. 2. 2008. Vgl. dazu Noam Chomsky: Wer beherrscht die Welt? Die globalen Verwerfungen der amerikanischen Politik. Aus dem Amerikanischen von Karlheinz Dürr, Norbert Juraschitz und Hainer Kober. Ullstein Verlag 2016.

[36] Vgl. Katja Niethammer: Herbst statt Frühling am Arabischen Golf: Bahrain im Ausnahmezustand. In: Thorsten Gerald Schneiders (Hrgs.): Der Arabische Frühling. Springer Verlag Wiesbaden 2013, S. 269–286.

[37] Wortlaut: Papst an Politik und Zivilgesellschaft in Bahrain – Vatican News

[38] Heck / Wöbcke, Arabische Halbinsel, S. 149 f.

[39] Vgl. Gerhard Oberkofler: Eva Priester. Eine jüdische Frau im Kampf für eine gerechte Menschheit Mit Originaltexten aus ihrem poetischen und essayistischen Werk. StudienVerlag Innsbruck / Wien 2022.

[40] Papst Franziskus. Ansprache vom 3. November 2022 bei der Begegnung mit den Autoritäten, den Vertretern der Zivilgesellschaft und des Diplomatischen Korps im Al-Sakhir-Palst in Awali. L’Osservatore Romano vom 11. November 2022. 

[41] Vgl. Matthias Rüb: Großherzig gegenüber Christen, unbarmherzig gegenüber Schiiten. FAZ vom 6. November 2022; derselbe: Aufbauhilfe für die einen, Abrissbefehle für die anderen. FAZ vom 7. November 2022.

[42] Angenommene Texte – Die Menschenrechtslage im Königreich Bahrain, insbesondere im Hinblick auf zum Tode Verurteilte und Menschenrechtsverteidiger – Donnerstag, 11. März 2021 (europa​.eu)

[43] Papst Franziskus: Die Quellen des Lebens wiederentdecken. Treffen mit den Mitgliedern des Muslim Council of Elders in der Moschee des Al-Sakhir Palastes in Awali. L’Osservatore Romano 11. November 2022. 

[44] „Seid einig und gebt Zeugnis“: Papst betet mit Kirchenvertretern um Frieden – Vatican News

[45] Vgl. Michael Hesemann: Das Fatima Geheimnis. Marienerscheinungen, der Papst und die Zukunft der Menschheit. Mit einem Vorwort von Joachim Kardinal Meisner. Weltbild Rottenburg 2002; Prof. Dr. L. Gonzaga da Fonseca: Maria Spricht zur Welt. Fàtimas Geheimnis und weltgeschichtliche Sendung. Paulusverlag Freiburg / Schweiz 19. A. 1988.

[46] Lukas 1, 46–55.

[47] Vgl. Wiebke Walther: Die Frau im Islam. Edition Leipzig. 1980, S. 78 f.

[48] Sure 4, 157 f. 

[49] NZZ am Sonntag vom 28. 3. 2021.

[50] Kathedrale Unserer Lieben Frau von Arabien – Wikipedia; Welcome to the Cathedral of Our Lady of Arabia, Bahrain (bahraincathedral​.org)

[51] Notre-Dame-de-la-Paix de Yamoussoukro – Wikipedia

[52] Arabische Halbinsel: 3,5 Millionen Katholiken und nur 140 Priester (kathpress​.at)

[53] Kathedrale Mutter aller Nationen (Qaraghandy) – Wikipedia

[54] Ansprache von Papst Franziskus beim Kongress der Weltreligionen – Vatican News

[55] Vgl. Herbert Vorgrimler / Robert Vander Gucht: Bilanz der Theologie im 20. Jahrhundert. Perspektiven, Strömungen, Motive in der christlichen und nichtchristlichen Welt. Band III. Herder Freiburg / Basel / Wien, S. 126–147 (Die Mariologie im 20 Jahrhundert); Herbert Vorgrimler: Kar Rahner. Zeugnisse seines Lebens und Denkens. topos taschenbücher. Kevelair 2. A. 2011, S. 130–132 (Mariologie); Andrew Greeley: Maria. Über die weibliche Dimension Gottes. Verlag Styria Graz / Köln / Wien 1979.

[56] Lukas 1, 46–55.

[57] Ernesto Cardenal: Das Evangelium der Bauern von Solentiname. Gespräche über das Leben Jesu in Lateinamerika. Aufgezeichnet von Ernesto Cardenal. Aus dem Spanischen übersetzt von Anneliese Schwarzer de Ruiz. Band 1. Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn Wuppertal 3. A. 1980, S. 29–38 (Der Lobgesang Marias), hier S. 32 f. 

[58] 244. Marianisches Sturmgebet mit Hw. Bischof DDr. Klaus Küng. 3. Dezember 2022. Folder Peterskirche Wien.

[59] W. I. Lenin, Werke, Band 26 (1974), S. 239–243, hier S. 239; dazu W. I. Lenin: Über die friedliche Koexistenz. Dietz Verlag Berlin 1965.

[60] W. I. Lenin, Werke, Band 21 (1974), Sozialismus und Krieg: S. 295–341, hier S. 304.

[61] Lenin, Werke, Band 21 (1974), S. 348—351, hier S. 348; vgl. Arnold Reisberg: Lenin und die Zimmerwalder Bewegung. Dietz Verlag Berlin 1966.

[62] Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden. Ein Philosophischer Entwurf aus dem Jahre 1795. Reprint im Verlag der Nation Berlin. Mit einem Nachwort von Fred Dumke. Berlin 1985; Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf. Texte zur Rezeption 1796–1800. Hg. von Manfred Buhr und Steffen Dietzsch. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig 1984.

[63] Hermann Klenner: Kants Entwurf „Zum ewigen Frieden“ – Illusion oder Utopie? In: Volker Bialas und Hans-Jürgen Häßler (Hg.), 200 Jahre Kants Entwurf „Zum ewigen Frieden“. Idee einer globalen Friedensordnung. Dem Andenken von Ken Saro-Wiwa gewidmet. Königshausen & Neumann Würzburg 1996, S. 15–25. 

[64] Vgl. Domenico Losurdo: Eine Welt ohne Krieg. Die Friedensidee von den Verheissungen der Vergangenheit bis zu den Tragödien der Gegenwart. Aus dem Italienischen von Christel Buchinger. PapyRossa Verlag 2022, hier S. 388.

[65] Helga E. Hörz & Herbert Hörz: Frieden. Geschenk oder Aufgabe? Erfahrungen, Analysen, Aktionen. trafo Verlag 2020, hier S. 458.

[66] Wortlaut: Papst Franziskus beim Jugend-Treffen in Bahrain – Vatican News

[67] Autorenkollektiv: Die Revolution 1905–1907 in Rußland. Aus dem Russischen von Leon Nebenzahl. Dietz Verlag Berlin 1980.

[68] Lenin, Werke, Band 23 (1975), S. 244–262.

[69] Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 194. 24. November 2013; vgl. Gerhard Oberkofler: Geben befreiungstheologische Positionen von Papst Franziskus zur Hoffnung Anlass? trafo Verlag Berlin 2018.

[70] Papst Franziskus. Für eine Wirtschaft, die nicht tötet. Wir brauchen und wir wollen Veränderung. Camino Buch Stuttgart 2015.

[71] Siegfried Grundmann: Einsteins Akte. Einsteins Jahre in Deutschland aus der Sicht der deutschen Politik. Springer Verlag Berlin / Heidelberg 1998, S. 189 f. und 331.

[72] Camilo Torres‘ letzter Aufruf an die Kolumbianer. In: Camilo Torres, Revolution als Aufgabe des Christen. Matthias Grünewald Verlag Mainz 1966, S. 81–84, hier S. 81. 

[73] Hermann Klenner: Über die Aktualität der Marxschen Unterscheidung zwischen den Bürger- und den Menschenrechten. Zeitschrift für marxistische Erneuerung Nr. 68, Dezember 2006: Über die Aktualität der Marxschen Unterscheidung zwischen den Bürger- und den Menschenrechten (Hermann Klenner) (Z. ZEITSCHRIFT MARXISTISCHE ERNEUERUNG) (zeitschrift​-marxistische​-erneuerung​.de)

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