Home Internationales Spanien: „Trans-Gesetz“ laut spanischen Kommunisten (PCTE) ein Rückschritt

Spanien: „Trans-Gesetz“ laut spanischen Kommunisten (PCTE) ein Rückschritt

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Madrid. Die spanische Regierung, bestehend aus der sozialdemokratischen PSOE und dem Linksbündnis Unidad Podemos (UP), die eine ähnliche politische Richtung wie die hiesige KPÖ vertritt und mit dieser auf EU-Ebene in der Europäischen Linkspartei verbündet ist, hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der Transsexuelle und LGBTI-Personen im Allgemeinen gleichstellen soll. In einer Aussendung erklärt die Kommunistische Partei der Arbeiter Spaniens (PCTE), wie diese Gleichstellung sich gestaltet: Alle Personen ab 16 Jahren können ihr eingetragenes Geschlecht auf Gemeindeämtern ändern lassen. Dazu sind ab sofort keinerlei Hormonbehandlungen oder Gutachten notwendig, die von medizinischem Fachpersonal, wie Psychiatern, ausgestellt werden. Noch sollen chirurgische bzw. kosmetische Veränderungen des Körpers daran geknüpft sein, seinen Geschlechtseintrag zu verändern.

Die PCTE erklärt weiters in ihrer Aussendung, dass die Liberalisierung bezüglich der amtlichen Bestimmung des eigenen Geschlechts auf einer Vermischung des biologischen und des sozialen Geschlechtes basiert. Diese Vermischung leugnet die materielle Basis der Frauenunterdrückung im kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Die fortschreitende Tendenz, die Kategorien „Mann“ und „Frau“ aufzuheben, kann dazu führen, dass spezifische Schutzmaßnahmen für Frauen leichter aufgehoben und der politische Kampf der arbeitenden Frauen Steine in den Weg gelegt werden. Denn die PCTE betont, dass die zerstörerischen Folgen des kapitalistischen Systems maßgeblich für die Unterdrückung von Frauen verantwortlich sind. Dass biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Kapitalismus genutzt werden, um Frauen effektiver auszubeuten, wird durch dieses Gesetz zu einer rein individuellen Angelegenheit verklärt.

Die Leugnung der biologischen Basis der Geschlechter bzw. die Ersetzung des biologischen Geschlechtes durch die Kategorie „Gender“ führt dazu, dass die gesellschaftlich mehrheitsfähigen Geschlechterrollen, Diskriminierungsweisen und die soziale Arbeitsteilung unsichtbar werden. Die PCTE stellt weiter fest, dass viele Männer und Frauen, insbesondere Homosexuelle, die außerhalb der gesellschaftlichen Norm stehen, einiges an Leid und Diskriminierung durchgemacht haben. Dennoch hält die PCTE daran fest, dass insbesondere die 14- bis 16-Jährigen durch dieses Gesetz sich darin bestärkt sehen könnten, weiterzugehen als ihre Geschlechtsidentität amtlich ändern zu lassen. Beispielsweise könnten diese Hormonbehandlungen und chirurgische Eingriffe durchführen, die irreversibel sind, ohne dass eine medizinische Indikation hierfür notwendig wäre. Tatsächlich hätte es laut der PCTE vielfältige Formen sowie repressive Vorstellung davon gegeben, was einen guten Mann bzw. eine gute Frau ausmache. Diese soziale Ausgestaltung, welche durchaus verschieden sein kann, sollte nicht eine Tendenz fördern, seine Geschlechtsidentität ändern zu müssen.

Zudem weist die PCTE daraufhin, dass es einen wachsenden Markt gebe, auf dem Frauen ihren Körper verkaufen, so etwa in der Prostitution bzw. am neuen Weltmarkt der menschlichen Reproduktion, z.B. Leihmutterschaft. Die Aufweichung der Geschlechtskategorien würde die Eingliederung von Personen in diese Märkte weltweit begünstigen. Letztlich ruft die PCTE dazu auf, die Energien zu intensivieren, neue, schlagfertige Organisationen zu gründen, die den wahren Interessen arbeitender Frauen nachkommt.

Quelle: PCTE

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