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Leitfaden für Long Covid-Behandlung

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Gesundheitsminister Mückstein präsentierte einen Leitfaden für die Long Covid-Behandlung. Laut Schätzungen sind 60.000 bis 90.000 Menschen davon betroffen.

Wien. Viele Menschen, die eine Corona-Erkrankung bereits hinter sich haben, sind von Langzeitfolgen betroffen. Das bezeichnet man dann als Long Covid oder Post Covid. Wie viele, ist noch unklar, die Berichte und Beobachtungen gehen hier weit auseinander. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sprach von zehn bis 14 Prozent aller Infizierten, wobei Long Covid auch jene betrifft, die kaum erkrankten. Die Arbeiterkammer spricht von Schätzungen, dass 60.000 bis 90.000 Menschen betroffen sein könnten.

Vor allem Jüngere und Frauen leiden darunter, betonte Susanne Rabady, Vizepräsidentin der Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin auf einer Pressekonferenz. Dabei wurde ein Leitfaden für Ärzte zur Erkennung und Behandlung der vielschichtigen Symptome präsentiert.

„Die Studienlage ist immer noch relativ dürftig“, sagte Rabady in Bezug auf Long Covid. Die Kollegen in der Praxis hätten eine „Hilfestellung“ gebraucht, erläuterte sie. Rund 200 verschiedene Symptome wurden unter dem Begriff Long Covid bisher erfasst. Darunter sind Atemnot, anhaltender Husten, Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns, Muskelschmerzen und starke Erschöpfungszustände.

Die Arbeiterkammer (AK) begrüßt die heute vorgestellten neuen Leitlinien für Long Covid und fordert niederschwellige Angebote und ein umfassendes Case-Management. Die Long Covid Ambulanz im Wiener Allgemeinen Krankenhaus ist bereits bis Oktober ausgebucht.

Neben guten und für alle Betroffenen niederschwellig zugänglichen Behandlungsangeboten in der allgemeinmedizinischen und fachärztlichen Behandlung sowie Therapien fordert die AK auch einen Rechtsanspruch auf Wiedereingliederungsteilzeit, um Betroffenen einen Einstieg in den Arbeitsmarkt nach langer Krankheit zu erleichtern.

An dieser Stelle sollte auch wieder daran erinnert werden, dass die Regierung und die Länder während der gesamten bisherigen Corona-Krise nichts für einen Ausbau des Gesundheitssystems unternommen haben, obwohl vollkommen klar geworden ist, dass die Grenzen der Belastbarkeit während der Krise für die Beschäftigten längst überschritten wurden.

Quelle: OTS/Wiener Zeitung

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