HomeKlassenkampfFrauenGewalt gegen Frauen: Zwei Verhaftungen

Gewalt gegen Frauen: Zwei Verhaftungen

Leoben/Schwechat. In der steirischen Gemeinde Kalwang wurde ein 55-jähriger Mann verhaftet, nachdem er seine Ex-Freundin und deren Freund bedroht hatte. Die Frau war mit ihrem neuen Freund zu Fuß auf dem Weg zum Bahnhof. Der 55-Jährige verfolgte sie im Auto und versuchte sie zweimal anzufahren. Am Bahnhof stieg er aus und nahm eine im Fahrzeug mitgeführte Axt zur Hand. Mit dieser führte er Hiebbewegungen in der Luft vor dem 27-Jährigen Mann aus.

Die alarmierte Polizei verhaftete den Mann schließlich. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde er in die Strafanstalt Leoben überführt. Zusätzlich wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot gegen den 55-Jährigen ausgesprochen. Auch ein Waffenverbot wurde verhängt. Die Axt wurde sichergestellt.

Verhaftung nach europäischen Haftbefehlt

Bereits am Donnerstag wurde ein 42-jähriger Mann bei der Zollkontrolle am Flughafen Wien-Schwechat verhaftet. Dieser soll 2020 seine Frau mit Kabelbindern erdrosselt haben. Die Verhaftung erfolgte durch die drei Beamte des Stadtpolizeikommandos Schwechat. Heinz Holub-Friedreich, Sprecher des Bundeskriminalamts, erklärte am Sonntag, dass der Verhaftete keinen Widerstand geleistet habe.

Der Mann soll Berichten zufolge im April 2020 eine Vermisstenanzeige bei der Polizei wegen seiner Frau aufgegeben haben. Der Polizei bot er damals noch Hilfe bei der Suche an. Schließlich wurde die Leiche der Frau am Ufer des Flusses Panke in Bernau bei Berlin gefunden.

Als der Mann selbst in den Fokus der Ermittlungen geriet, flüchtete er ins Ausland. Er soll zwischenzeitlich in Thailand untergetaucht sein. Am Flughafen Schwechat wurde er verhaftet, als er auf dem Weg nach Polen war. Nun sitzt der mutmaßliche Täter in der Justizanstalt Korneuburg.

Bereits 19 Morde an Frauen

Gewalt gegen Frauen ist in Österreich ein permanentes gesellschaftliches Problem. Bis Ende August gab es alleine dieses Jahr 19 Morde an Frauen. Davon wurden 17 Morde mutmaßlich durch (Ex-)Partner, einen Bekannten oder ein Familienmitglied begangen. Bis Ende September wurden 35 Frauen zum Ziel von Gewalttaten. 28 Gewalttaten wurden wiederum mutmaßlich von (Ex-)Partner, einem Bekannten oder einem Familienmitglied begangen.

Dass Frauen besonders häufig das Ziel von Gewalt sind, hat auch mit der Stellung der Frau im Kapitalismus zu tun. Frauen sind nicht nur der Ausbeutung durch normale kapitalistische Lohnarbeit unterworfen. Sie müssen in vielen Fällen ohne Bezahlung einen großen Teil der Reproduktionsarbeit erledigen. Darunter fällt die Betreuung von Kindern und Alten ebenso wie aufräumen, putzen, kochen und viele andere Tätigkeiten. Ihre gesellschaftliche Position wird deshalb immer noch von vielen als dem Mann untergeordnet wahrgenommen.

Quelle: ORF/ORF/AÖF/AÖF

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