Aktuell werden in Relation zur Bevölkerung beinahe nirgends so viele Vakzine verabreicht wie im sozialistischen Karibikstaat. Durch die Freigabe von Impfstoffen auch für Kinder können die Schulen bereits bald wieder öffnen.
Havanna. Trotz aktuell hoher Corona-Neuinfektionszahlen blickt Kuba optimistisch in die Zukunft. Bereits Ende September könnten so gut wie alle Kubanerinnen und Kubaner zumindest die erste Dosis der auf der Insel selbst entwickelten Wirkstoffe Abdala, Souveränität 2 oder Souveränität Plus erhalten haben. Dafür sorgt eine beispiellose Impfkampagne quer durch das Land, die das Tempo des Höhepunktes etwa der österreichischen Impfungen im Juni und Juli klar übertrifft.
Aktuelle Zahlen der Universität Oxford weisen Kuba mit Stand Anfang September gar als Land mit den meisten täglichen Covid-19-Impfungen pro 100 Einwohnern im 7‑Tage-Schnitt aus. (Einige Kleinstaaten bzw. Territorien wie die Seychellen, Niue oder Tuvalu mit starken diesbezüglichen Schwankungen ausgenommen, siehe Quelle unten.)
Bereits jetzt wurden über vier Millionen der etwa elf Millionen Einwohner Kubas vollständig immunisiert, spätestens im November, wenn der Großteil der Kubanerinnen und Kubaner auch die zweite Dosis bekommen hat, sollten deutliche Erleichterungen möglich sein. So ist geplant, ab 15.11. die Grenzen für Touristen wieder schrittweise zu öffnen. Und nachdem seit vergangener Woche bereits die Impfung von Kindern ab zwei Jahren freigegeben ist, sollen die lange geschlossenen Schulen auf Kuba ab Oktober wieder aufsperren.
CNN verbreitete Falschmeldung
Fortschritte gibt es auch bei der weltweiten Anerkennung von Kubas Immunogenen, die bereits in zahlreichen Ländern der Erde zum Kampf gegen die Pandemie beitragen. Für Verwirrung hatte eine irreführende Meldung des US-Senders CNN gehört, wonach die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zertifizierung kubanischer Impfstoffe verweigern würde. Fakt ist, dass bisher noch keine Zertifizierung der entsprechenden Wirkstoffe bei der WHO beantragt wurde – dieser Schritt dürfte jedoch unmittelbar bevorstehen. Wenn sich dieser Prozess verzögert, dann auf Druck des imperialistischen Polizeistaats USA und nicht aus medizinischen Gründen.
Auch wenn insbesondere Regionen wie Cienfuegos, Pinar del Rio oder Mayabeque weiterhin stark von der Delta-Variante betroffen sind, die Zahl der täglichen Todesfälle durch Covid-19 auf einem hohen Niveau liegt und die völkerrechtswidrige Blockade die Versorgungslage drastisch einschränkt, kann Kuba vorsichtig optimistisch auf den Herbst und Winter blicken. Dazu tragen neben den Errungenschaften des Gesundheitswesens und der Pharmaindustrie auf der Insel selbst auch die vielen Akte der internationalen Solidarität bei: Erst am Freitag trafen wieder 3,5 Tonnen medizinisches Equipment am Flughafen von Havanna ein, bereitgestellt von der „Bolivarianischen Allianz für Amerika“ (ALBA) sowie der Regierung Venezuelas.
Quellen: University of Oxford/Our world in data, telesur, Amerika 21, Cuba Si