St. Pölten. Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) möchte in St. Pölten ein Oberleitungsbussystem einführen. Dieses soll das bestehende „LUP“-Bussystem ergänzen. Es besteht derzeit ein Defizit in der Anbindung des Umlandes von St. Pölten an das Öffentliche Verkehrssystem. Dieses Defizit soll durch die Umsetzung eines O‑Bussystems, das bereits 1992 gefordert wurde, behoben werden.
Das betrifft drei Achsen. Die erste wird T1 genannt und soll eine innerstädtische Nord-Süd-Achse von Viehofen nach St. Georgen sein. Die Zweite, T2 genannt, soll Traisenpark und Oberwagram verbinden. T3, die dritte angedachte Achse, soll die Hauptachse nach Norden bis Herzogenburg sowie nach Süden bis Wilhelmsburg verlängern.
Umweltschutz als Grund für O‑Busse
Gunter Mackinger hat gemeinsam mit Walter Brenner eine Studie zur Machbarkeit der O‑Buslinien im Auftrag der Stadt St. Pölten durchgeführt. Mackinger erklärt, dass Oberlinienbusse einen höheren Wirkungsgrad als Diesel- oder Batteriebusse haben. Das heißt sie sind Energieeffizienter und benötigen nur kleine Batterien für kurze Strecken. Zudem haben habe ein O‑Bussystem auch eine höhere Nutzungsdauer.
Erstinvestition von 124 Millionen Euro notwendig
Für die Umsetzung des angedachten Oberleitungsbussystems wäre mit einer Erstinvestition von 124 Millionen Euro notwendig. Der erste Schritt müsste, dem Bürgermeister zufolge, jetzt Gespräche über eine Finanzierungsbeteiligung mit Gemeinden, Land und Bund sein. Eine Umsetzung soll in innerhalb von zwei Jahren möglich sein, Masten für die Oberleitungen wären zum Teil bereits vorhanden.
Die Bürgermeister von Wilhelmsburg und Herzogenburg, beide ebenfalls SPÖ, unterstützen das Projekt. Sie halten es für ökologisch und ökonomisch höchst sinnvoll und wichtig.
Sollte das Projekt umgesetzt werden, wäre St. Pölten neben Linz und Salzburg die dritte Stadt in Österreich die aktuell über ein O‑Bussystem verfügt. Die ersten O‑Busse waren in Österreich bereits 1907 in Gmünd unterwegs und war früher in vielen Städten vorhanden.
Quelle: ORF