HomePolitikEmpörung über Entsorgung des Gedenksteines vor Hitler-Geburtshaus

Empörung über Entsorgung des Gedenksteines vor Hitler-Geburtshaus

Das Geburtshaus des faschistischen Diktators Adolf Hitler in Braunau am Inn wird umgebaut. Dabei soll auch der Gedenkstein gegen Faschismus und Krieg entfernt werden. An diesen Plänen hagelt es bereits Kritik.

Oberösterreich/Braunau am Inn. Am 2. Juni präsentierten Innenminister Karl Nehammer, der Leiter der Sektion IV im Innenministerium, Hermann Feiner, und der Vorsitzende der Jury des Architekturwettbewerbs, Robert Wimmer, das als Sieger auserkorene Konzept für den Umbau des Hitler-Geburtshauses in der oberösterreichischen Bezirkshauptstadt Braunau am Inn. In das Gebäude in der Salzburger Vorstadt soll in Zukunft das Kommando der Bezirkspolizei Braunau einziehen. Der Gedenkstein, der die Aufschrift „Für Frieden, Freiheit und Demokratie – Nie wieder Faschismus – Millionen Tote mahnen“ trägt und im Jahr 1989 unter dem Braunauer Bürgermeister Gerhard Skiba aufgestellt wurde, soll dabei entfernt werden. Die Verantwortlichen wollen damit „eine Neutralisierung des gesamten Ortes“ herbeiführen.

Die geplante Entsorgung des Gedenksteines vor dem Hitler-Geburtshauses ist eine Verhöhnung aller Opfer des Faschismus!“, zeigt sich Harald Grünn, Landesvorsitzender des KZ-Verbandes/VdA Oberösterreich, empört und kritisiert: „Innenminister Nehammer entledigt sich der historischen Verantwortung der Republik und fügt damit der Stadt Braunau enormen Schaden zu.“ Auch der Leiter der Braunauer Zeitgeschichtetage, Florian Kotanko, spricht sich strikt gegen die geplante Demontage des Gedenksteines aus. Schließlich sei der Stein eng mit der Geschichte der Stadt Braunau verbunden. „Und er nimmt ja keinen Bezug auf die Person Adolf Hitler“, erklärt Kotanko.

Der KZ-Verband/VdA kritisiert, dass mit der Entfernung des Gedenksteins alle Bemühungen eines behutsamen Umgangs mit der Geschichte und der Aufarbeitung des NS-Faschismus der Stadt Braunau mit einem Schlag zunichte gemacht würden. Zudem erwartet der Zusammenschluss von Widerstandskämpfern und Opfern des Faschismus, dass die Pläne des Innenministeriums auf massive internationale Kritik stoßen werden.

Selbst wenn man das Hitler-Geburtshaus als solches ‚neutralisieren‘ möchte, ist die Entfernung des Gedenksteines nichts anderes als ein handfester demokratiepolitischer Skandal!“, so Harald Grünn. Der KZ-Verband/VdA Oberösterreich fordert deshalb die Verantwortlichen auf, sofort die Notbremse zu ziehen und alle Bestrebungen, den Gedenkstein zu entfernen, zu beschädigen oder zu entfremden umgehend zu unterlassen. Grünn abschließend: „Wir erwarten uns vom Innenministerium einen behutsamen Umgang mit der Geschichte. Das vorgelegte Konzept ist das genaue Gegenteil davon!

Quelle: KZ-Verband/VdA OÖ / ORF

BILDQUELLEPdA
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