Das Opel-Werk in Wien-Aspern stoppt die Produktion bis Ende des Jahres. Die Arbeiterinnen und Arbeiter werden in Kurzarbeit geschickt, wie es danach weitergeht ist noch offen.
Wien. Im Wiener Opel-Werk in Aspern werden 460 Kolleginnen und Kollegen in Kurzarbeit geschickt. Die Produktion am Standort wurde bis Jahresende unterbrochen. Für die Kolleginnen und Kollegen bedeutet die vorerst Gehaltseinbußen, aber es ist aktuell keine Rede von Kündigungen, während der Kurzarbeit bekommen sie 80 bis 90 Prozent ihres Lohnes. Auch in Deutschland wird die Produktion im Opelwerk Eisenach für Monate gestoppt.
Aktuell spricht die Konzernleitung davon, dass die Produktion am 2. Jänner kommenden Jahres wieder hochgefahren würde. Es bleibt abzuwarten, ob dies der Fall ist.
Der Stopp der Produktion und die Kurzarbeit wirken sicherlich nicht vertrauensbildend für die Kolleginnen und Kollegen in Wien-Aspern. Er reiht sich in eine Reihe von Maßnahmen ein, und die Standortleitungen haben immer wider ihre Versprechen gebrochen.
Noch vor wenigen Jahren stellten tausende Beschäftigte im Drei-Schicht-Betrieb in der großzügigen Produktionshalle im Osten der Bundeshauptstadt Motoren und Getriebe her. Doch seit der angeblichen „Rettung“ von Opel durch den französischen PSA-Konzern 2017, der wiederum heuer mit Fiat/Chrysler zu Stellantis fusionierte, wird der Standort Wien-Aspern systematisch heruntergefahren.
Besonders bitter ist das für die verbliebenen Kolleginnen und Kollegen auch deshalb, weil sie bereits zweimal zum Lohnverzicht gedrängt wurden, um angeblich ihre Jobs zu schützen. Das Gegenteil ist in der Konzernzentrale ausgeheckt worden: Seit dem Vorjahr werden in Aspern keine Motoren mehr gefertigt, erst rund 1.000 und dann 2019 nochmals 400 Beschäftigte wurden zwecks höheren Profiten auf die Straße gesetzt – die Wiener Stadtregierung beschränkte sich damals darauf, devot um gute Sozialpläne zu bitte.
Quelle: ORF/Zeitung der Arbeit