Ein israelischer Luftangriff auf eine Schule in Gaza-Stadt hat mindestens 33 Menschen das Leben gekostet – darunter viele Frauen und Kinder. Während palästinensische Stellen von einem Massaker sprechen, rechtfertigt das israelische Militär den Angriff wieder mal als gezielte Aktion gegen Terroristen.
Gaza. Bei einem nächtlichen Luftangriff der israelischen Armee auf Gaza-Stadt sind am Sonntag mindestens 33 Menschen getötet und 55 weitere verletzt worden. Das berichteten palästinensische Quellen. Unter den Opfern befinden sich laut ersten Angaben zahlreiche Frauen und Kinder. Die Zahl der Toten könnte weiter steigen, da sich noch Menschen unter den Trümmern befinden.
Ziel des Angriffs war die Schule „Fahmi Aljarjaoui“ im Viertel Aldaraj, die seit Beginn der jüngsten Gefechte als Zufluchtsort für palästinensische Binnenflüchtlinge genutzt wurde. Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa handelt es sich um ein „schreckliches Massaker“, bei dem auch zahlreiche Zelte auf dem Gelände Feuer fingen. Mehrere Menschen seien bei lebendigem Leib verbrannt.
IDF verbreitet weiterhin Lügen, um den Genozid zu rechtfertigen
Das israelische Militär verteidigt den Angriff und spricht von einem gezielten Schlag gegen „Schlüsselterroristen“. Die Schule sei von Mitgliedern der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad als Kommandozentrale genutzt worden, erklärte die Armee in einer Stellungnahme. Es habe sich um einen Ort gehandelt, an dem Angriffe gegen israelische Zivilisten und Soldaten vorbereitet worden seien. Die IDF betont, es seien Maßnahmen getroffen worden, um zivile Opfer zu vermeiden – unter anderem durch den Einsatz von Präzisionswaffen, Luftüberwachung und geheimdienstlicher Aufklärung.
Nur wenige Stunden später kam es zu einem weiteren tödlichen Angriff: In Jabalia, im Norden des Gazastreifens, wurden laut Angaben der palästinensischen Zivilschutzbehörde 19 Mitglieder der Familie Abd Rabbo getötet. Die Rettungskräfte sprachen von einem „Massaker“, nachdem das Wohnhaus der Familie am frühen Morgen von Kampfflugzeugen getroffen wurde.
Seit Beginn der israelischen Militäroperation „Gideons Streitwagen“ am 16. Mai werden täglich dutzende Ziele im Gazastreifen bombardiert. Große Teile der ohnehin schwer getroffenen Enklave sind inzwischen zerstört.
Quelle: Unità