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Landesweiter Streik in Griechenland

Die PAME rief für den 9. November zu einem nationalen Streik auf – die Arbeiterbewegung sandte eine überwältigende Botschaft des Kampfes aus.

Athen. Am gestrigen Mittwoch kam es in mehr als 60 Städten des Landes zu Demonstrationen der organisierten Arbeiterbewegung Griechenlands. Für den 9. November verkündete die Militante Arbeiterfront Griechenlands (PAME) landesweite Streiks gegen die volksfeindliche Politik der griechischen Bourgeoisie. Die Antwort der griechischen Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Aufruf der PAME erschallte zehntausendfach im ganzen Land. 

Die Arbeiterbewegung sandte mit den gestrigen Demonstrationen und Kundgebungen eine Botschaft des Kampfes gegen die Politik der Herrschenden aus, die Armut, Hunger, Ausbeutung und Kriege hervorbringt und die Menschen frieren lässt, um die Profite der Konzerne zu maximieren. Die PAME brachte mit dem 24-stündigen Streik Forderungen über Lohn- und Pensionserhöhungen, billigere Strom- und Grundversorgungsgüter und ordentliche Kollektivverträge zur Geltung – dies nicht nur im Anbetracht einer massiven Teuerungswelle, die auch die griechische Bevölkerung stark belastet.

Keine Komplizenschaft mit den Verbrechen der Herrschenden

Angeführt von der PAME, überschwemmten tausende Demonstrantinnen und Demonstranten geradezu die Straßen des athenischen Stadtzentrums. Arbeiterinnen und Arbeiter, Studierende und überhaupt Menschen aller Altersgruppen hielten Transparente in die Höhe und riefen Slogans. Die Demonstranten versammelten sich in Propylea vor der historischen Universität und marschierten zum Parlament auf dem Syntagma-Platz. An der Streikkundgebung nahm auch der Generalsekretär des ZKs der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE), Dimitris Koutsoumbas, teil, der gegenüber Reportern folgende Erklärung abgab:

„Der heutige große landesweite Streik sendet die Botschaft an ganz Griechenland, an ganz Europa, dass das griechische Volk und seine Bewegung sich nicht mitschuldig machen werden, dass sie keine Toleranz gegenüber der volksfeindlichen Politik der Herrschenden, der anderen Parteien des Großkapitals, der Energiearmut und der EU-Politik, der Fäulnis des kapitalistischen Systems zeigen werden“, so Generalsekretär Dimitris Koutsoumbas.

Arbeitsniederlegung & Rote Fahnen in ganz Griechenland (Foto: IDCommunism)

Eine Botschaft der Eskalation des Kampfes

Aus einem längeren Statement der PAME geht ihre Zufriedenheit über Ablauf und Beteiligung des Streikes hervor:

„Die überwältigende Beteiligung der Arbeiter zeigt den Weg des Konflikts mit den Konzernen und der Regierung, im fordernden Kampf für Lohnerhöhungen, für billigen Strom und Lebensmittel“, stellte sie fest und fügte hinzu:

„Heute haben die Wut und die Empörung, die alle Werktätigen empfinden, eine Dynamik entwickelt, eine Massenbeteiligung am Kampf, eine Beteiligung am Streik. Die Bilder des Arbeiterstroms, der alle Straßen im Zentrum Athens überschwemmt, lassen sich nicht verbergen.

Mit den heutigen Massenstreiks haben Tausende von Arbeitern dem Staat und den Arbeitgebern eine klare Botschaft übermittelt, dass sie nicht hungern, nicht frieren und sich nicht von den Familien der Arbeitnehmer für die Profite einiger weniger ausbeuten lassen werden.

Wir fordern jetzt eine Erhöhung unserer Löhne, die Unterzeichnung von Tarifverträgen, die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Verbrauchsgüter und aller Steuern auf Strom und Gas sowie eine großzügige Senkung und Begrenzung ihrer Preise.

Die massenhafte Beteiligung an dem Streik in Hunderten von Betrieben war eine Antwort auf all diejenigen, die unser Leben für eine Handvoll Parasiten und die Barbarei, zu der sie uns verurteilen, zur Hölle machen.

In dieser Situation stellen sich die Arbeiter, die Gewerkschaften an die Spitze des Kampfes, mit dem Optimismus, der aus der Gerechtigkeit unserer Forderungen kommt, aus unserem Leben, das nicht in Brosamen, Gutscheinen und Pässen gefangen sein kann. Sie kommt von der Kraft unserer kollektiven Prozesse, die in der Praxis die arbeiterfeindlichen Gesetze aufheben, das Hatzidakis-Gesetz – das Abtreibungsgesetz – abschaffen, den Terror, die Unterdrückung, den Ausstieg und die Hindernisse brechen können, die von den Konzernen und ihren Regierungen errichtet wurden.

Der heutige Streik ist eine Botschaft der Eskalation des Kampfes. Es ist eine Botschaft des Aufbegehrens an jedem Arbeitsplatz, in jedem Sektor, in jeder Region. Jetzt ist es notwendig, dass die arbeitenden Menschen für ein Leben und eine Arbeit mit Rechten in den Vordergrund treten.

Wir nehmen die Situation selbst in die Hand! Alle in die Gewerkschaften – alle in den Kampf!“

Quellen: IDCommunism / 902​.gr

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