HomeInternationalesRevolte gegen Rassismus und Unterdrückung in den USA

Revolte gegen Rassismus und Unterdrückung in den USA

„Wenn Höflichkeit zum Tod führt, ist Revolte die einzige logische Reaktion“, sagte der Ex-Profi-Footballstar Colin Kaepernick zu den anhaltenden Protesten gegen die rassistische Polizeigewalt in den USA. Seit vor ein paar Tagen das Video, das die kaltblütige Ermordung des unbewaffneten Schwarzen George Floyd zeigt, um die Welt ging, breiten sich die Proteste aus wie ein Flächenbrand.

Minneapolis/USA. Ein Polizist drückte George Floyd so lange mit dem Knie in den Nacken, bis dieser an den Folgen der Vorgänge im Krankenhaus verstarb. Das Ganze geschah vor laufender Kamera, mit der ein Passant das Geschehen aufgenommen hatte, und wo auch deutlich zu hören ist, wie George Floyd schrie, dass er keine Luft mehr bekommt und um sein Leben flehte. Grund für den Polizeieinsatz war ein Scheckbetrug, an dem Floyd nicht reich wurde, sondern durch den er Lebensmittel erworb. Der Kapitalismus und die aus ihm resultierende Armut spielen in Fällen exessiver Polizeigewalt häufig eine Rolle und in den USA trifft dies in Folge der Vermögens- und Einkommensverteilung vielfach den schwarzen Teil der Bevölkerung. Deswegen reiht sich dieser kaltblütige Polizeimord ein in eine Reihe von ähnlichen, offensichtlich rassistisch motivierten Vorfällen in anderen Teilen der USA in den letzten Jahren. US-Polizisten töteten allein 2019 1.099 Menschen, nur an 27 Tagen jenes Jahres kam niemand durch Polizeigewalt ums Leben. 

In Minneapolis, wo der Mord passierte, wurden am Donnerstag zahlreiche Gebäude in Brand gesteckt, darunter eine Polizeistation (Bild). Die Station wurde offenbar vor Ausbruch des Brandes evakuiert, sodass niemand zu Schaden kam. Die Feuerwehr fuhr nicht zur Brandstelle, weil die Sicherheit der Feuerwehrleute nicht gewährleistet werden konnte. Auch der Bürgermeister von Minneapolis, Jacob Frey, wies darauf hin, dass es nur ein Gebäude sei. Die Nationalgarde marschierte mit 500 Mann in Minneapolis ein, während die Revolte auf viele andere Städte der USA übergriff.

Jamie Gulley, Präsident des SEIU Healthcare Minnesota und des SEIU Minnesota State Labour Council, erklärte: „Wir sind fest davon überzeugt, dass wir den systematischen Rassismus und die Verfolgung des Lebens der Schwarzen weiter abbauen müssen. Allen, die verletzt sind und bereit sind, für eine bessere Zukunft zu kämpfen, stehen wir zur Seite.“ Was die Protestierenden dringend bräuchten, wäre eine politische Kraft, die ihre Wut bündelt und zu einer starken Bewegung gegen Rassismus und Kapitalismus macht. Diese ist jedoch gegenwärtig nicht in Sicht.

Quellen: peoplesworld​.com/CNN/spiegel.de

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