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USA: DHL Express-Beschäftigte im Streik

Über 1000 Beschäftigte von DHL streiken unter der Ägide der International Brotherhood of Teamsters am Cincinnati/Northern Kentucky International Airport (CVG). Protestiert wird gegen Repressionen gegen gewerkschaftlich Organisierte sowie gegen die Missstände in den Arbeitsverhältnissen.

Cincinnati. Mehr als 1.100 Beschäftigte von DHL Express, das zur deutschen Post AG gehört, sind am wichtigsten Luftdrehkreuz des Zustelldienstes in den USA am Donnerstag in den Streik getreten. Sie taten dies, um gegen unfaire Arbeitspraktiken und festgefahrene Vertragsgespräche zu protestieren. Durch den Streik drohten Verzögerungen bei der Auslieferung von Paketen in der kritischen Hochsaison, in der Paketdienstleister wie DHL, FedEx und UPS eine hohe Arbeitsbelastung verzeichnen.

Teamsters weiten die Kampfzone aus

Der Streik findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem die International Brotherhood of Teamsters ihre Organisierungsaktivitäten im Anschluss an den Vertragsabschluss bei UPS, dem weltweit größten Zustellunternehmen, in diesem Sommer intensiviert. Die Beschäftigten, die am Cincinnati/Northern Kentucky International Airport (CVG) Flugzeuge von DHL Express be- und entladen, stimmten im April für eine Organisierung bei den Teamsters. Seit Juli verhandeln sie mit DHL über ihren ersten Vertrag.

Zahlreiche Missstände „vom Rollfeld, auf dem wir arbeiten, bis hin zum Verhandlungstisch“

Die Gewerkschaft erklärte, sie habe während und seit der Kampagne zahlreiche unlautere Arbeitspraktiken beim National Labor Relations Board (NLRB) angezeigt, u.a. wegen Vergeltungsmaßnahmen gegen gewerkschaftsnahe Arbeiterinnen und Arbeiter. Sie sagte auch, dass die NLRB das Unternehmen zivilrechtlich verfolge.

„Die wiederholte Respektlosigkeit dieses Unternehmens – vom Rollfeld, auf dem wir arbeiten, bis hin zum Verhandlungstisch – lässt mir und meinen Kollegen keine andere Wahl, als unsere Arbeit zu verweigern“, sagte Gina Kemp, eine streikende Rampen- und Schlepparbeiterin.

DHL vorbereitet

„DHL Express war auf diese zu erwartende Taktik vorbereitet und hat Notfallpläne in Kraft gesetzt“, um sicherzustellen, dass der Service nicht unterbrochen wird, so das Unternehmen in einer Erklärung. Zu diesen Plänen gehören der Einsatz von Ersatzpersonal am Drehkreuz und die Verlagerung von Flügen und Sendungen von CVG zu anderen DHL-Standorten auf dem Kontinent. DHL rechnete damit, dass der Streik an verschiedenen Abhol- und Zustellstandorten in den USA „Sympathieunterstützung“ finden würde, und bereitete sich darauf vor, Ersatzpersonal einzusetzen.

Quelle: Reuters

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