HomeKlassenkampfKündigungswelle im Baugewerbe droht

Kündigungswelle im Baugewerbe droht

Steiermark. In jüngster Zeit machten zwei große Unternehmen in der Steiermark, AHT Cooling Systems und Gaulhofer, Negativschlagzeilen: Sie kündigen dutzende Kolleginnen und Kollegen. Während AHT 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Kündigung anmeldete, sind bei Gaulhofer weitere 50 Kolleginnen und Kollegen betroffen.

Der kaufmännische Geschäftsführer von Gaulhofer, Franz Iglseder, nannte verschiedene Faktoren, die zu den Kündigungen geführt haben sollen. Die geringe Sanierungstätigkeit im Land und hohe Kredite hätten zu einem Rückgang der Aufträge geführt, so Iglseder. Diese wirtschaftlichen Herausforderungen seien zweifellos bedauerlich, heißt es – für die Beschäftigten haben sie jedenfalls erhebliche Auswirkungen.

Außerdem wurde berichtet, dass Gaulhofer in den letzten Jahren eine Investitionsoffensive durchgeführt und vollautomatisierte Fertigungsstraßen eingeführt hat. Diese Technologien sollten dazu dienen, die Produktivität zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. In erster Linie führt es nun dazu, dass Mitarbeiter vor die Tür gesetzt werden.

Das Arbeitsmarktservice (AMS) zeigt sich ebenfalls alarmiert angesichts dieser Kündigungen und weist darauf hin, dass derzeit in der Steiermark etwa 16.000 offene Stellen gemeldet seien. Dies mag oberflächlich betrachtet beruhigend klingen, aber die Realität ist eine andere: Nicht alle offenen Stellen sind für die gekündigten Kolleginnen und Kollegen geeignet, und es ist fraglich, ob diese Stellen im Baugewerbe oder verwandten Branchen verfügbar sind. Die ungewisse Zukunft der Beschäftigten sollte jedenfalls nicht leichtfertig abgetan werden.

Die angespannte Lage am Arbeitsmarkt und die drohende Kündigungswelle im Baugewerbe sind besorgniserregend. Es ist an der Zeit, um den Arbeitsschutz zu stärken. Denn es kann nicht sein, dass die Krise auf die Rücken der Beschäftigten abgewälzt werden.

Quelle: ORF

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