Rüstungskonzerne profitieren massiv von der Eskalationsstrategie von Russland und NATO. Allein in Deutschland will Kanzler Scholz (SPD) 100 Milliarden extra für Kriegsmaterial sogar im Grundgesetz verankern. Das Geschäft mit dem Tod floriert.
Der Krieg in der Ukraine lässt Spekulanten vermehrt auf Rüstungskonzerne setzen. Die Jubelmeldungen der Branche überschlagen sich geradezu. Rheinmetall gab diese Woche bekannt, die Dividenden je Aktie von 2 € auf 3,30 € zu erhöhen; eine Steigerung von 65 %. Eine Erhöhung der Löhne von nur 4 % gilt den Industriebossen schon als unverantwortlich, aber für die Eigentümer selbst kann das Plus nie groß genug sein. Die Aktie des deutschen Rüstungskonzerns, der auch in Wien produzieren lässt, legte seit den russischen Truppenstationierungen in der Nähe der Ukrainischen Grenzen Ende letzten Jahres um ein Drittel zu.
Noch schneller bergauf ging es für die Hensoldt-Unternehmensgruppe. Der Hersteller hochspezialisierter Technologie für Drohnen, Kampfhubschrauber und Schützenpanzer, erhöhte seinen Börsenwert in einer einzigen Woche um 300 Millionen Euro. Auch die britische BAE Systems (für die einst Mensdorff-Pouilly als Lobbyist tätig war), die französische Thales Group und natürlich Lockheed Martin meldeten Kurssprünge. Lockheed Martin profitiert als Hersteller des F‑35 Kampfjets von den enormen Rüstungsambitionen der sozialdemokratisch-grün-liberalen deutschen Bundesregierung; mit speziell ausgestatteten F‑35 Tarnkappenjets soll die „nukleare Teilhabe“ erfolgen.
Bisher vor Kurzem galt die NATO-Forderung, mehr als zwei Prozent des BIP der Mitgliedsstaaten ins Militär zu stecken, als eher unverbindliche Zielvorgabe, auf deren Einhaltung nur der rechtsextreme Donald Trump pochte. Doch mit der Aggression Russlands werden viele Staaten ihre Rüstungsetats massiv aufstocken – nicht zuletzt auf Kosten von Sozialem, Gesundheit und Bildung. Das ist die zynische Logik des Kapitalismus: Wenn Blut auf den Straßen fließt, wittern die Spekulanten das große Geld.