Trotz der aktuell prognostizierten Plusgrade, selbst in Gebieten über 3000 Metern Seehöhe, gaben etliche Skigebiete in Österreich bereits voraussichtliche Saisoneröffnungsdaten bekannt. Ermöglicht wird der Pistenbetrieb durch künstliches Beschneien.
Die Skigebiete Österreichs setzen aufgrund von immer wärmer werdenden Wintern vermehrt auf Kunstschnee. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden bundesweit 1,1 Milliarden Euro in den Ausbau und die Modernisierung dieses Bereichs investiert. Laut der Seilbahnwirtschaft sind etwa 70 Prozent aller heimischen Pisten künstlich beschneibar. Die genaue Zahl der dafür erforderlichen Schneekanonen ist nicht bekannt. Der Fachverband der Seilbahnen der Wirtschaftskammer geht von etwa 22.000 solcher Maschinen im gesamten Bundesgebiet aus. Der Skitourismus-Forscher Günther Aigner schätzt die Zahl der Schneeerzeuger, basierend auf einer aktuellen Recherche in Abstimmung mit Expertinnen und Experten aus der Branche, auf insgesamt 33.000. Doch auch ohne die genaue Anzahl allgemein anerkannt festzusetzen, lässt sich ein enormer Anstieg ausmachen: 2007 waren auf Skipisten noch etwa 3.100 Schneekanonen im Einsatz – und das europaweit.
Der Energieverbrauch der Maschinen ist enorm. Laut Umweltministerium verbraucht die Beschneiung eines Hektars Skipiste pro Jahr zwischen 15 und 17,5 Megawattstunden Energie. Dies entspricht, bei 16.590 Hektar beschneibarer Fläche, zwischen 249 und 290 Gigawattstunden pro Jahr, ungefähr so viel, wie 67.500 Einfamilienhaushalte pro Jahr verbrauchen. Der Wasserbedarf für die künstliche Beschneiung beträgt etwa 3.000 Kubikmeter pro Jahr für einen Hektar Piste. Hochgerechnet wären das 50 Millionen Kubikmeter pro Saison. Für die zusätzlich erforderliche Pistenpräparation sind außerdem noch Pistenfahrzeuge notwendig. Diese verbrauchen, basierend auf einer Schätzung des Umweltministeriums, insgesamt etwa 35 Millionen Liter Diesel pro Jahr.
Quelle: Der Standard