Wien. Nach drei intensiven Verhandlungsrunden und dem eindrucksvollen Protest der Beschäftigten in Wien gibt es nun einen Abschluss für die rund 130.000 Angestellten der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ): Der neue Kollektivvertrag steht. Mit einer Gehaltserhöhung von 4 Prozent und weiteren Verbesserungen konnten eine Einigung erzielt werden.
Die Gehälter sowie sämtliche Zulagen und Zuschläge steigen um 4 Prozent. Damit wird nicht nur die Kaufkraft der Beschäftigten in Zeiten steigender Preise gestärkt, sondern auch ein klares Signal gesetzt: Die Arbeit in der Sozialwirtschaft wird endlich stärker wertgeschätzt, betont die zuständige Fachgesellschaft GPA. Dieser Abschluss wurde maßgeblich durch den Einsatz und die Entschlossenheit der Beschäftigten in Betriebsversammlungen und bei Protestaktionen möglich. Bereits seit einigen Jahren zeigen sich die Kolleginnen und Kollegen aus der Sozialwirtschaft als äußerst mobilisierungsfähig.
Verbesserte Arbeitsbedingungen
Neben der Gehaltserhöhung gibt es auch Verbesserungen im Rahmenrecht: – Der große Flexibilitätszuschlag, eine wichtige Prämie fürs kurzfristige Einspringen, wurde auf 50 Euro erhöht. Der kleine Flexibilisierungszuschlag steigt auf 25 Euro. Der Pflegezuschuss bleibt als Zusatzkollektivvertrag erhalten, was für viele Beschäftigte eine essenzielle soziale Absicherung bedeutet. Ein weiterer Erfolg ist die bessere Einstufung von Verwaltungsangestellten, die nun fairer bezahlt werden. Auch Tageseltern profitieren von einer verbesserten sozialen Absicherung.
„Dieser Abschluss zeigt, was wir gemeinsam erreichen können. Die Verbesserungen sind ein wichtiger Schritt, um die Attraktivität der Branche zu erhöhen und den Beschäftigten die Anerkennung zu geben, die sie verdienen“, betonen die Verhandlungsführer:innen der Gewerkschaften GPA und vida. Die Sozialwirtschaft zählt zu den sogenannten systemrelevanten Bereichen unserer Gesellschaft, doch die Arbeitsbedingungen und Gehälter stehen und standen lange nicht im Verhältnis zur Bedeutung der Tätigkeiten.
Nur durch den kollektiven Einsatz der Kolleinnen und Kollegen, die Protestaktionen konnte dieser Erfolg errungen werden. Trotz der Verbesserungen darf nicht vergessen werden, das verschiedene Forderungen, zum Beispiel im Bereich der Arbeitszeitverkürzung oder von Urlaubsregelungen, die teilweise schon seit Jahren auf der Forderungsliste der Beschäftigten stehen keine Beachtung gefunden.
Quelle: GPA