Stellantis plant den Abbau von bis zu 500 Stellen im Werk Melfi durch freiwillige Austritte – ein weiterer Schritt, der laut Gewerkschaft Fiom-Cgil auf eine schleichende Abkehr des Konzerns von Italien hindeutet. Die versprochenen Produktionszuwächse durch neue Modelle werden erst ab Ende des Jahres erwartet.
Potenza. Der Autohersteller Stellantis, zu dessen Marken unter anderem Fiat und Alfa Romeo gehören, wird laut Gewerkschaft Fiom-Cgil bis zu 500 Stellen über freiwillige Austritte im Werk Melfi in Süditalien abbauen, das derzeit rund 5.000 Beschäftigte zählt.
Dies folgt auf eine kürzliche Ankündigung eines ähnlichen Plans für 350 freiwillige Abgänge an zwei weiteren Stellantis-Standorten in Italien, nämlich in Pomigliano und Pratola Serra.
„Es scheint, als nähme ein echter Plan zur Abkehr von Italien Gestalt an. Aus diesem Grund hat Fiom-Cgil die Entlassungen nicht unterzeichnet“, sagte Samuele Lodi von Fiom-Cgil.
Im Dezember hatte der Konzern der italienischen Regierung einen Plan zur Wiederbelebung der Produktion im Land vorgestellt, nachdem diese in den vergangenen Jahren rückläufig war. Im Rahmen dieses Plans wurden den italienischen Werken von Stellantis ab 2025 neue Modellproduktionen zugewiesen. Der positive Effekt auf Produktion und Beschäftigung soll jedoch erst Ende dieses Jahres oder später spürbar sein. In Melfi fährt Stellantis in diesem Jahr die Produktion von Jeep- und DS-Modellen hoch, während in den kommenden Jahren weitere Modelle folgen sollen, darunter auch unter der Marke Lancia.
Samuele Lodi, nationaler Sekretär der Fiom-Cgil und Verantwortlicher für den Mobilitätssektor, erklärte diesbezüglich in einer Stellungnahme.
„Die freiwilligen Austritte aus den Stellantis-Werken in Italien reißen nicht ab. Heute wurden in Melfi 500 Überkapazitäten angekündigt – und das, nachdem vor wenigen Wochen bereits 300 in Pomigliano und 50 in Pratola Serra gemeldet wurden.
Und all das geschieht, während noch immer kein CEO für den Konzern benannt wurde und somit auch kein Industrieplan für den Neustart der italienischen Werke vorliegt. Es scheint sich ein regelrechter Plan zur Abwicklung der Aktivitäten in Italien abzuzeichnen. Aus diesen Gründen hat die Fiom-Cgil die Überkapazitäten nicht unterzeichnet.
Wir fordern die Eröffnung eines echten Dialogs im Palazzo Chigi mit Aufsichtsratsvorsitzendem John Elkann, um zu einer Vereinbarung zu gelangen, die Beschäftigung und die Zukunft der Automobilindustrie in unserem Land sichert.“