Salzburg. Die Polizei warnt eindringlich vor dem Einsatz illegal manipulierten E‑Scootern. Immer häufiger kommt es zu schweren Unfällen, weil die Fahrzeuge technische Grenzen überschreiten, für die sie ursprünglich nicht ausgelegt wurden. Wer einen getunten Roller verwendet, riskiert nicht nur schwere Verletzungen, sondern muss auch mit hohen Strafen rechnen.
Zwei aktuelle Vorfälle zeigen das Risiko solcher „frisierten“ E‑Scooter deutlich: In Henndorf (Flachgau) stürzte ein 14-jähriger Jugendlicher mit einem Roller, der laut Polizei eine Spitzengeschwindigkeit von 51 km/h erreichen konnte. Der Jugendliche erlitt dabei schwere Verletzungen. In einem weiteren Fall zog die Polizei in Salzburg-Itzling einen 57-Jährigen aus dem Verkehr. Dessen Fahrzeug erreichte laut Rolltest eine Geschwindigkeit von 89 km/h – ein Vielfaches der in Österreich erlaubten Höchstgeschwindigkeit.
„Diese Gefahren werden oft unterschätzt“, sagt Hans Wolfgruber von der Salzburger Landespolizeidirektion. „Die Gesetze der Physik kann man nicht außer Kraft setzen. Die Gesamtkonstruktion dieser Fahrzeuge ist nicht für solche Belastungen ausgelegt.“ E‑Scooter seien nicht dafür gebaut, mit hoher Geschwindigkeit über Straßen zu fahren. Reifen, Bremsen und Rahmen seien in der Regel nur auf die gesetzlich erlaubten Werte ausgelegt.
Besondere Vorsicht sei bei Käufen über das Internet geboten: Geräte mit höherer Motorleistung oder höherer Endgeschwindigkeit werden häufig angeboten, dürfen in Österreich jedoch nicht betrieben werden.
Laut Straßenverkehrsordnung dürfen E‑Scooter in Österreich eine maximale Geschwindigkeit von 25 km/h erreichen. Außerdem ist die Motorleistung auf 600 Watt begrenzt. Geräte, die diese Grenzen überschreiten, gelten nicht mehr als E‑Scooter, sondern als Kraftfahrzeuge – und dürfen ohne Zulassung, Kennzeichen und entsprechende Versicherung nicht im Straßenverkehr verwendet werden.
Wer dennoch mit einem solchen Gerät unterwegs ist, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. „Bei Verstößen drohen Geldstrafen bis zu 10.000 Euro“, so die Polizei.
Die Behörden appellieren an alle Nutzerinnen und Nutzer, sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten. Manipulationen an E‑Scootern gefährden nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die anderer Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Die Polizei kündigt an, die Kontrollen im öffentlichen Raum zu verstärken.
Quelle: ORF