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„Das Gesicht des Jesaja“

Der Verrat des Staates Israel an den Wurzeln der jüdischen Religion, dargestellt mit einem Text des Wiener jüdischen Kommunisten Bruno Frei.

Gastbeitrag von Gerhard Oberkofler, geb. 1941, Dr. phil., Universitätsprofessor i.R. für Geschichte an der Universität Innsbruck

Papst Franziskus (*1936) nimmt in unserer von Brutalität und Lüge beherrschten Welt bedingungslos Partei für Migranten und Flüchtlinge und spricht dabei als Botschafter der Umkehr und Gerechtigkeit im Geiste des jüdischen Propheten Jesaja (etwa 740–701 v. u. Z.)i. Jesaja gibt Hoffnung auf eine neue und radikal andere Welt. Wie der christliche Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal (1623–1662) ist Papst Franziskus von Offenheit geprägt und will überzeugen. Am 19. Juni d. J. hat Papst Franziskus zum 400. Jahrestag der Geburt von Blaise Pascal (19. Juni 1623) mit einem Apostolischen Schreiben über „Die Größe und das Elend des Menschen“ dessen sich der Ein- und Unterordnung in die herrschende Klassengesellschaft entziehenden, über seine Zeit weit hinaus gehenden und vom marxistischen Standpunkt aus aktuell gebliebenen „Gedanken“ dokumentiert.ii Pascal erkennt die tiefgehenden Widersprüche der Klassengesellschaft mit ihrer Dialektik von Reichtum und Armut und kritisiert rückhaltlos, dass Anmaßung und Gier mit dem Elend Hand in Hand gehen.iii 1962 hat der 1949 in Paris gegründete Weltfriedensrat den Todestag von Blaise Pascal (19. August 1662) zum Gedenktag der Weltfriedensbewegung erhoben. Nach dem Evangelium von Lukas (gest. um 84 n. u. Z.) hat der um 30 n. u. Z. gekreuzigte historische Jesus von Nazareth seine erste Predigt nach dem Text von Jesaja über den Messias (der Gesalbte) gehalten, der den Armen und Unterdrückten eine Botschaft des Trostes und der Befreiung verkündet.iv Jesaja drückt die Hoffnung aus, dass es mit einem neuen und gerechten König Gerechtigkeit geben werde, die Schwachen verteidigt und Versöhnung und Geschwisterlichkeit entstehen werde (Jes 11, 1–6). Auf diese Parteinahme von Jesaja für die Armen verweisen Befreiungstheologen wie Jon Sobrino SJ (*1938) in El Salvador oder Martin Maier SJ vom Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat, die Jesuiten wie Papst Franziskus sind.v

Dem in Preßburg / Bratislava geborenen Bruno Frei (1897–1988), der in der Tradition einer streng gläubigen ostjüdischen Familie in Wien aufgewachsen ist,vi war bei seiner Herangehensweise an die konkreten historischen Gegebenheiten des am 14. Mai 1948 von David Gen Gurion (1886–1973) in Tel Aviv ausgerufenen Staates Israel weniger von seiner marxistischen Weltanschauung als vielmehr von jüdischer Spiritualität geprägt. Er dachte mit dem Jesajabuch für die friedlichen Entwicklung in einem neuen Israel argumentieren zu können. Nichts hat Bruno Frei, wie er selbst sagt, als Bibelschüler „tiefer erregt als die Strafpredigt des Propheten gegen die Bedrücker der Witwen, den Übermut der Reichen“.vii Das sich an seine biblische Geschichte erinnernde jüdische Volk werde, so meinte Bruno Frei, dem Götzen der kapitalistischen Gesellschaft mit seiner ihr innewohnenden Gier nach Ausbeutung, Unterdrückung und Kolonialismus eine Absage erteilen.

Bruno Frei konzentriert sich in seinem Text auf wesentliche Züge des von den Königsbüchern und der Sammlung der Weissagungen des Propheten Jesaja als Ratgeber des Königs von Juda überlieferten Narrativs.viii Jesaja hat zur Zeit der judäischen Könige Usija, Jotam, Ahas und Hiskia, also in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts v. u. Z. gewirkt. Er klagte als Stimme Jahves das für das Gemeinwesen und für das Individuum gleichermaßen zutiefst schädliche System der Korruption an. Die kriechenden Schriftgelehrten und Juristen sind ihm ein Greuel, die Fürsten, d. s. die herrschenden Eliten, „eine Bande von Dieben, alle lassen sich gerne bestechen, und jagen Geschenken nach“ (Jes 1, 23). Papst Franziskus spricht wie Jesaja: „Der Korrupte kennt keine Geschwisterlichkeit oder Freundschaft, sondern nur Komplizenschaft“.ix

„Man tut nichts Böses mehr / und begeht kein Verbrechen“ hat Jesaja für ein Neues Jerusalem am Horizont gesehen (Jes 65, 25). Die Juden in Israel erbauten aber nach 1948 kein Neues Jerusalem, sie brachten ihre alten Götzen mit, weshalb in Palästina nirgends eine Kultur des Friedens entstehen konnte. Jesaja hatte mit seinem Wirken keinen Erfolg gehabt. Er selbst starb als Gotteszeuge wie so viele Märtyrer: „Gesteinigt wurden sie, verbrannt, zersägt, mit dem Schwert umgebracht“ (Hebräer 11, 37). Felicia Langer (1930–2018) und Noam Chomsky (*1928) kennzeichnen die israelischen Verhältnisse der Gegenwart mit der Tatsache, dass alles entweder „Made in America“ oder „Paid in America“ ist, und zwar einschließlich der Waffenlieferungen.x In dem in Berlin und Wien vom Ostjuden Siegfried Bernfeld (1892–1953) herausgegebenen zionistischen Zeitschrift Jerubbaal hat Bruno Frei 1918 für seine jüdischen Brüder noch geschrieben: „Nicht der nationale Kampf um die völkische Andersartigkeit und gegen fremde völkische Wesen, sondern der internationale Kampf um das Wohl aller Menschen und gegen die genannten Feinde aller Menschen ist der berechtigte Kampf, der heilige Krieg! Nicht das nationale Ideal der völkischen Selbstherrlichkeit, sondern das internationale der sozialen Hilfe ist das der logisch-ethischen Forderung gerecht werdende Jugendideal von heute. Es ist auch ein jüdisches Ideal, zu dessen Erfüllung wir uns erziehen wollen, dem wir unsere Begeisterung opfern, für das wir unser Herzblut vergießen werden! Für unsere jüdischen Brüder und für unsere nichtjüdischen Vettern! So sind wir sozial-denkende und sozial-fühlende Zionsjugend“.xi

Nach dem Sechstagekrieg vom 5. bis 10. Juni 1967, der der dritte arabisch-israelische Krieg war, veröffentlichte Bruno Frei mit Unterstützung des späteren israelischen Botschafters in Österreich Yitzhak Patish (1914–2002) in Israel die vom Kibbutz Artzi herausgegebene Schrift „Die heilige Utopie. Ein Beitrag zur Sozialgeschichte des jüdischen Volkes“. Dort schreibt er mit dem Propheten Jesaja an die israelischen Siedler:

„Mit ihrer revolutionären Agitation schwimmen die Propheten gegen den Strom, sie bekämpften ja nicht nur Auswüchse, sondern die herrschende Moral der herrschenden Klasse. […] Die Latifundien seien an der Verarmung des Landproletariats schuld. >Wehe denen, die ein Haus an das andere ziehen, einen Acker zum anderen bringen, bis dass kein Raum mehr da sei, dass sie allein das Land besitzen.< Jesaja brandmarkt die Korruption, die im Staatsapparat eingerissen ist. > Deine Fürsten sind Abtrünnige und Diebsgesellen, sie nehmen alle gern Geschenke und trachten nach Gaben, den Waisen schaffen sie nicht Recht und der Witwen Sache kommt nicht vor sie.< Bei solchem Tun helfen ihnen willfährige Schriftgelehrte, Juristen, die das Recht beugen, Beamte, die sich bestechen lassen.“xii Bruno Frei hat als Marxist einen Irrweg beschritten, wenn er meinte oder hoffte, dass die Eliten des „auserwählten Volkes“ ihr Handeln nach den Worten der Propheten ausrichten werde. Religiöse Überzeugungen sind das eine, konkrete Verhaltensweisen das andere. Benjamin Netanjahu (*1949) ist ein Name unter den vielen dieser von Jesaja benannten „Fürsten“, die sich unter den Schutz fremder Mächte stellen und Frieden und Gerechtigkeit verhindern..

Welche Bibelausgabe Bruno Frei als Vorlage genommen hat, lässt sich nicht feststellen. Wenn er aus dem Prophetenbuch von Jesaja mit seinen 66 Kapiteln zitiert, stimmen die Zitate im Großen und Ganzen mit der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift überein.

Dokument. Bruno Frei: Das Gesicht des Jesaja. Maschineschrift. Nach 1946 geschrieben. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Sammlung Bruno Frei. 20126 / Q 5. Maschineschrift.

An diesem denkwürdigen Tage des Jahres 705 v. Chr., da in den Straßen von Jerusalem die Nachricht von Mund zu Mund eilte, der gewaltige König Sargon von Assur sei von Mörderhand gefallen, war der Vorhof des Tempels von einer lärmenden Menge erfüllt. Da waren einige die riefen: „Jetzt ist es Zeit für Juda, das Joch Assyriens abzuschütteln“. „Wieviel hat dir der ägyptische Gesandte gegeben, dass du solche Reden hältst?“, rief Mordechaj, der Färber, einen jungen Burschen zu, der sich unter den Schreiern besonders hervortat. „Seht her, ein Freund Assurs“, rief dieser, suchte aber hurtig das Weite, als Mordechaj wütend die Faust erhob, um den Spötter zu züchtigen.

Ein alter Mann in einem weißen, sackartigen Kittel, einen Knaben an der Hand führend, schritt langsam die breite Treppe hinauf. Als die erregten Bürger der Hauptstadt von Juda den bärtigen Alten ansichtig wurden, trat Stille ein. Wie von selbst bahnte sich eine Gasse mitten durch das wogende Gedränge. Der gewaltsame Tod des Assyrerkönigs, noch dazu unter so schimpflichen Umständen – seine Leiche blieb wie Aas viele Tage unbestattet auf dem Felde – verhieß den Judäern Unheil. Jedoch waren viele geneigt, Schadenfreude zu empfinden, hatte doch auch Juda die harte Faust des assyrischen Königs zu spüren bekommen. Und nun war seine Pracht hinuntergefahren zur Hölle, Matten sind sein Bett geworden und Würmer seine Decke.

Da ging nun der Seher, der den Sturz des Übermütigen vorausgesagt hatte, mitten durch die Menge, die zwischen Schrecken und Jauchzen hin- und herschwankte: Jesaja, der Sohn des Amos.

Ein Getuschel war zu hören bei denen, die ihm am nächsten standen. „Was hat er gesagt?“ „Hat er ein Zeichen gegeben?“ „Wird er heute weissagen?“ „Bringt er dem König die Botschaft Jahves?“ Man wusste nur zu gut, dass es am Hof zwei Parteien gab. Die Kriegspartei wollte die Verwirrung, die der plötzliche Tod Sargans auslöste, benützen, um, gestützt auf die Macht Ägyptens und im Bunde mit den philisteischen und phönizischen Städten, das verhasste Joch Assurs abzuwerfen. Der Babylonier Mardoch-Saladan hatte sich bereits erhoben. Er hatte Hiskia, dem König von Juda, seine Gesandten geschickt und ihn eingeladen, sich ihm anzuschließen: Juda soll doch jetzt den Abfall wagen. Könne es jemals eine günstigere Gelegenheit geben?

Da war aber die Partei Jesajas, des Propheten und Künders. Er hatte schon dem König Achaz, Hiskias Vorläufer, geraten, vorsichtig zwischen den beiden Großen, Ägypten und Assur, die Wage zu halten, nicht dem einen und nicht dem anderen hörig, denn das sei eben der Vorzug Judas, dass es klein ist und schwach, zwischen den mächtigen Rivalen, den Beherrschern der Welt, eine schmale Barriere am Ufer des Meeres, wichtig nur, solange es keinem der beiden zu Gefallen ist. Dreißig Jahre sind vergangen, seitdem Achaz in einem jugendlichen Leichtsinn – zwanzig zählte er, als er den Thron des Hauses David bestieg – den Rat Jesajas mit einer Handbewegung abtat und, bedroht von den verbündeten Königen von Israel und Syrien, sich dem Assyrerkönig Teglat-Pelazar in die Arme warf, indem er ihm die Schätze des Tempels als Huldigungsgabe übersandte. Seit jener Zeit stand Juda unter dem unbequemen Schutz des Assyrers.

Jetzt aber, nach dem Tode Sargons, der dem Teglat-Pelasar auf dem Thron gefolgt war, forderte die Kriegspartei, sich auf die Ägypter stützen, das Hiskia, des Achaz Nachfolger, dem Assyrer die Stirne biete und mit den Aufrührern im Norden gemeinsame Sache mache.

So war das kleine Königreich Juda zwischen den beiden gewaltigen Weltmächten ein Feld der Ränke von Höflingen und Militärs geworden, die in jedem Fall auf Beute und Ruhm zählen konnten, sobald nur die Kriegswagen ins Rollen gekommen und die Reiter zum Angriff angesetzt waren. Ob mit den Ägyptern gegen die Assyrer, oder mit den Assyrern gegen die Ägypter – was focht es sie an? Krieger von Beruf, den Bauern und Handwerkern vom König vorgezogen, seinem Ehrgeiz dienend, war ihnen der Lärm der Waffen und das Wehrgeschrei der Weiber ein Ergötzen. Brennende Dörfer, zerstampfte Weingärten, auseinandergesprengte Herden, das war für sie, was die Späne der Tischler sind.

Allerdings brauchten sie das willige Ohr des Königs. Viel Verdruss bereitete ihnen der Seher. Seine Macht war unsichtbar und ungreifbar, aber sie zu leugnen wäre töricht gewesen. Er hatte keine Rosse und keine Bogenschützen, er hatte nicht einmal ein Amt am Hofe. Dennoch war er mächtiger als alle Hauptleute des Königs, denn er hatte den Auftrag zu reden im Namen Jahves, und was er sagte, bewegte nicht nur die Bürger Jerusalems, sondern die Kunde von seinen Worten drang aufs flache Land hinaus, wo die Bauern in alter Stammesgemeinschaft lebten, allerdings unkundig des Gesetzes.

Nachdem Jesaja den Vorhof des Tempels erreicht hatte, bedrängte ihn die Menge. Er möge doch aussprechen, was Jahves Wille sei und nicht länger zurückhalten mit seinem Rat. Jesaja blickte um sich, aber es war, als sähe er die Umstehenden nicht. Seine Augen waren in eine unbestimmte Ferne gerichtet, und aus seinem Munde kamen Worte, die das Volk auf dem Vorhof zittern machte.

Also sprach Jesaja, der Sohn des Amos:

„Da sind solche, die schreien Krieg, Krieg. Ihr aber, Bürger von Jerusalem, habt Ihr vergessen, was Krieg ist? Euer Land ist Wüste, Eure Städte sind mit Feuer verbrannt; Fremde verzehren Eure Äcker vor Euren Augen. Und Ihr, Töchter Zions! Habt Ihr vergessen, was Krieg ist? Sieben Weiber werden zu der Zeit einen Mann ergreifen und sprechen: Wir wollen uns selbst ernähren, lass uns nur nach Deinem Namen heißen, dass unsere Schmach von uns genommen werde. Die Paläste werden verlassen sein und die Menge in der Stadt einsam, dass die Türme und Festungen ewige Höhlen werden und dem Wild zur Freude, den Herden zur Weide. Und werden Dornen wachsen in den Palästen, Nesseln und Disteln in ihren Schlössern und wird eine Behausung sein den Drachen und Weide für die Straußen. Da werden untereinanderlaufen Marder und Geier und ein Feldteufel wird dem anderen begegnen; der Kobold wird auch daselbst herbergen und seine Ruhe daselbst finden. Der Igel wird auch daselbst nisten und legen, brüten und aushocken unter ihrem Schatten. Suchet nur in dem Buche des Herrn und leset: „Es wird nicht an einem derselben fehlen; man vermisst auch nicht dieses oder das. Denn er ist es, der durch seinen Mund gebietet und sein Geist ist es, der es zusammenbringt“.

So hatte der Prophet dem Volke, das auf dem Vorhof des Tempels versammelt war, die Schrecken des Krieges geweissagt, so dass Schauer es erfasste. Aber es wusste nicht, was es tun sollte. Viele glaubten auch, man könne gar nichts tun, denn Hiskia hörte nur auf Eliakim, den Hofmeister, Sebena, den Kanzler, und Joan, den Schreiber. Diese aber waren alle den Hauptleuten verpflichtet, die schon ihre Speere schliffen und die Bogen spannten, um Assurs Macht im Felde zu demütigen. Auch der Seher nahm die Kunde vom schimpflichen Tod Sargons mit Genugtuung auf, hatte er doch sein Ende vorausgesagt. So rief er, indem er sich zum Gehen wandte, den wieder von Unruhe erfassten Bürgern die Worte zu: „Der Herr hat die Rute der Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher, welche die Völker schlug im Grimm, ohne Aufhören und mit Wüten herrschte über die Heiden und verfolgte ohne Barmherzigkeit. Nun ruhet doch alle Welt und jauchzet fröhlich“.

Die Worte des Propheten schienen dunkel. Vom Krieg wollte er nichts hören, aber dass das mächtige Assur am Boden lag, freute ihn. Wen freute es nicht? Was sollte aber der König von Juda tun? Jesaja hatte gegen das Bündnis mit Ägypten gepredigt, gerade das aber wollten die Hofleute und Kriegsmänner, die aufgeputzten Laffen, die hohnlachten, wenn sie des Sehers im weißen Kittel ansichtig wurden; aber es war ihnen nicht wohl dabei.

„So tritt doch vor das Antlitz des Königs und gib ihm ein Zeichen, auf dass er wisse, was Jahve dem König von Juda befiehlt“ – so rief ein Mann inbrünstig, es war der Färber Mordechai, der seinen Acker bei den Wasserröhren des oberen Teiches hatte.

Der Prophet nickte müde. Das war es, weshalb er mit dem Kinde an der Hand heute Morgen aus dem Haus zog, und er hatte es auch seiner Frau gesagt. Hätte ihn die Menge auf dem Vorhof des Tempels nicht bedrängt, wäre er jetzt schon bei Hiskia, ihm die Botschaft Jahves auszurichten.

Die Palastwachen beachteten den Alten mit dem Knaben an der Hand nicht; sie wussten, der Seher hatte am Hof ungehinderten Zutritt.

Umgeben von den Würdeträgern lag der König auf seiner Ruhestätte im großen Hofe des Palastes. Man war von einem Opfergelage heimgekehrt, trunken von Glutgeruch, unwillig, Worte der Vernunft abzuwägen. Es schien beschlossene Sache, die Gelegenheit zu nutzen und mit Hilfe der Ägypter sich der Assyrer zu entledigen. Die Verhandlungen mit dem ägyptischen Gesandten hatte man vor Jesaja verheimlicht; das allein war ein böses Zeichen. Der Prophet wusste, dass er heute zu Tauben reden würde, deren Ohren verstopft waren mit Hoffart und Dünkel und die Sinne umnebelt vom schweren Wein.

Da erfasste der Zorn des Herrn des Propheten und er rief mit Donnerstimme den auf ihren Lagern sich wälzenden Betrunkenen zu: „Wehe denen, die hinabziehen in Ägypten um Hilfe und verlassen sich auf Rosse und hoffen auf Waffen, dass derselbe viele sind, und auf Reiter darum, dass sie sehr stark sind – und fragen nicht nach dem Herrn“.

Der König gab ein Zeichen, dass der Prophet sich zu ihm setze. „Jesaja, Sohn des Amos, wie soll ich Dich verstehen und wie soll ich Jahves Botschaft deuten? Hattest Du nicht in jener Zeit, als Rezin, der König Remaljas, König von Israel, gen Jerusalem zogen, meinen Vater, den König Achaz, Sohn des Usias, gewarnt, die Hilfe der Assyrer anzunehmen? Deine Stimme bebte vor Zorn, genau wie heute, da Du mir abratest, die Hilfe der Ägypter anzunehmen. Wie soll ich Deinem Rat folgen, wenn Du die Hilfe der Ägypter ablehnst gegen Assur und die Hilfe Assars gegen die Bedränger Judas?“

Die Hofleute, da sie benebelt waren, brachen bei diesen Worten des Königs in schallendes Gelächter aus. „Jesaja, der Sohn des Amos, ist ein Seher – alles sieht er, nur nicht, was um ihn ist. Er sieht die Zukunft, aber von der Gegenwart will er nichts wissen. Er sieht einen ewigen Sabbath, aber dass die Woche aus Werktagen besteht, geht ihn nichts an. Er spricht vom Frieden, aber die Welt ist voll Waffengetöse“.

Da ergriff den Propheten neuerlich der Zorn des Herrn und er fasste die Hand des Kindes und er schrie, so dass die Hauptleute erschrocken zurückwichen und blöde glotzten:

„Wenn von Zion wird das Gesetz ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Heiden und strafen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere sein Schwert aufheben und werden fort nicht mehr kriegen lernen. Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen und die Pardel bei den Böcken. Ein kleiner Knabe, so wie dieser, wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben“.xiii

Während der Prophet sein Gesicht verkündete, ward es stille im Hofe des Palastes. „He, Jesaja, Sohn des Amos“, liess sich Sena, der Kämmerer, vernehmen, denn er war der Frechste unter ihnen. „Wann wird denn das sein?“ „Oh, Ihr Dummköpfe“, rief Jesaja aus. „Wann werdet Ihr begreifen, dass der Friede die Frucht der Gerechtigkeit ist und der Gerechtigkeit Nutzen, Ruhe und Sicherheit für alle Bürger. Dass mein Volk in Häusern des Friedens wohnen wird, in sicheren Wohnungen und in stolzer Ruhe. Wann werdet Ihr begreifen, dass ein Mann teurer sein soll denn feines Gold, und ein Mensch werter denn Goldstücke aus Ophir? So Ihr mich aber fraget wegen Ägypten und Assur und wegen Kriegsbündnissen mit diesem oder jenem gegen jenen oder diesem, so sage ich Euch: Zu der Zeit wird eine Bahn sein von Ägypten nach Assyrien, dass die Assyrer in Ägypten und die Ägypter in Assyrien kommen und die Ägypter samt den Assyrern Gott dienen. In der Zeit wird Israel selb dritte sein mit den Ägyptern und Assyrern durch den Segen, so auf Erden sein wird. Denn der Herr Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist Du, Ägypten, mein Volk, und Du Assur, meiner Hände Werk und Du, Israel, mein Erbe“.

Da staunten die Hofleute und wussten keine Antwort. Nur Sebna, der Kämmerer, war er doch der Anführer der ägyptischen Partei am Hofe, machte sich weiter lustig über den Seher, indem er den Krug voll Weines, den er mit beiden Händen erfasst hatte, vor ihm verschüttete. „He, Jesaja, Sohn des Amos“, rief er mit heiserer Stimme, wie es Besoffene zu tun pflegen, „ist das Wein oder Wasser – oder ist es am Ende gar weder Wein noch Wasser? Entweder ist man mit dem Ägypter oder man ist mit den Assyrern; beides bedeutet Krieg, aber wer hat je gehört, dass kein Krieg sein soll?“

Da erhob Jesaja nochmals seine Stimme und ließ sich vernehmen vor dem Übermütigen: „Wehe den abtrünnigen Kindern, spricht der Herr, die ohne mich ratschlagen. Die hinabziehen in Ägypten und fragen meinen Mund nicht, dass sie sich stärken mit der Macht Pharaos und sich beschirmen unter dem Schatten Ägyptens. Denn es soll Euch die Stärke Pharaos zur Schande geraten und der Schutz unter dem Schatten Ägyptens zum Hohne. Denn es ist ein ungehorsames Volk und verlogene Kinder, die nicht hören wollen sein Gesetz. Sondern sagen zu den Sehern: Ihr sollt nicht sehen, und zu den Schauern: Ihr sollt uns nicht schauen die rechte Lehre, predigt uns aber sanft, schauet uns Täuscherei. So soll Euch solche Untugend sein, wie ein Riss an einer hohen Mauer, wenn es beginnt zu rieseln, die plötzlich unversehens einfällt und zerschmettert. Denn so spricht der Herr, der Heilige in Israel: Wenn ihr stille bliebet, so würde Euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet Ihr stark sein. Aber Ihr wollt nicht. Und sprechet Nein, sondern auf Rossen wollen wir fliehen. Darum werdet Ihr flüchtig sein. Und auf Läufern wollen wir reiten. Darum werden euch Eure Verfolger übereilen.“

„Was ist es schon, stille bleiben? Was gewinnt man durch Hoffen?“, ließ sich Hiskia vernehmen, der König von Juda, der in seinem Herzen immer noch schwankte wie Rohrschiff im Winde.

Aber Jesaja wusste Antwort, denn aus seinem Munde sprach Jahve. „Habe ich Euch nicht gepredigt seit den Tagen des Usias und Jothams und Achaz, der König von Juda: Wo Gerechtigkeit ist, da ist Friede“.

Nachdem er so gesprochen, wandte er sich zum Weggehen. Die Wachen ließen ihn passieren, denn sie kannten ihn.

Inzwischen war Sanherib, König der Assyrer, an der Spitze eines großen Heeres von der phönizischen Küste her gegen Philistea und Juda vorgerückt. Nachdem er Askalon bezwungen, wandte er sich gegen Akkaren und belagerte die Stadt. Samaria und die Städte des Königreich Israel lagen längst in Trümmern, das Heer, das der Pharao zum Entsatze von Akkaron gesandt hatte, war von Sanherib bei Elteke geschlagen worden. Mehrere Festungen im Lande Juda waren bezwungen, das flache Land verwüstet und die Einwohner verschleppt. So war es Brauch bei den Assyrern.

Da bekam der König Hiskia Angst und erinnerte sich der Worte des Propheten Jesaja, dass Jahve mit den Unbotmäßigen auf assyrisch werde reden. Er bot dem König von Assur seine Unterwerfung, wenn dieser ihm die Stadt und Festung Jerusalem lasse. Sanherib schickte dem Hiskia seinen Erzschenk und ließ ihm sagen, er möge dreißig Talente Gold, dreihundert Talente Silber, die Frauen des Palastes und den Schatz des Tempels hergeben als Zeichen seiner Unterwerfung, dann könne er seineswegen auf dem Throne Davids sitzenbleiben. Trotz des grausamen Hohnes, der aus der Botschaft das Assyrerkönigs sprach, tat Hiskia wie ihm Sanherib befohlen, denn er hatte zweifache Angst in seinem Herzen. Er fürchtete den Assyrer wegen seiner Kriegsmacht und er fürchtete das Volk, weil er den Rat Jesajas nicht befolgt hatte. Denn das Volk war mit Jesaja.

Als aber Sanherib weiter nach Süden vordrang, schien es seinem Kriegsrate gefährlich, die wohlbefestigte Stadt Jerusalem im Rücken zu haben, in der Hand eines Vasallen, an dessen Treue zu glauben töricht gewesen wäre. So schickte denn der König Sanherib eine ansehnliche Kriegsmacht vor Jerusalem unter den Befehl des Generals Lachis. Dieser trat an die Wasserrohren des Oberen Teiches am Weg bei dem Acker des Färbers Mordechai. Und es ging zu ihm heraus Eliakim, der Hofmeister, Sebena, der Kanzler und Joah, der Schreiber. Und der Erzschenke, der mit dem General gekommen war, sprach: „Sagt doch dem Hiskia, so spricht der große König, der König Assyriens; Was ist das für ein Tross, darauf Du Dich verlässt, verlässest Du Dich auf den zerbrochenen Rohrstab Ägypten? Weißt Du nicht, was die Könige von Assyrien getan haben allen Ländern und sie verbannet?“

Die Hofleute beugten ihre Rücken und sagten leise zu dem Erzschenken: „Willst Du nicht lieber zu Deinen Knechten auf syrisch reden, denn wir verstehen es wohl, und rede nicht auf jüdisch mit uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist“. Da sprach der Erzschenke: „Meinst Du, dass mein Herr mich zu Deinem Herrn oder zu Dir gesandt habe, solche Worte zu reden und nicht vielmehr zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, dass sie samt Euch ihren eigenen Mist fressen und ihren Harn saufen?“

Und der Erzschenke stand und rief laut auf jüdisch und sprach: „Höret die Worte des großen Königs, des Königs zu Assyrien, so spricht der König: Lasst nicht Hiskia Euch betrügen, denn er kann Euch nicht erretten. Gehorchet Hiskia nicht. Denn so spricht der König zu Assyrien: Tut mir zu Dank und gehet zu mir heraus, so sollt Ihr ein jeglicher von seinem Weinstock und von seinem Feigenbaum essen und aus seinem Brunnen trinken“.

Die Männer auf der Mauer aber schwiegen stille. Denn die übermütigen Worte des Erzschenken gefielen ihnen nicht.

Da aber der König Hiskia das hörete, zerriss er seine Kleider und hüllte einen Sack um sich und sandte Eliakim, den Hofmeister, samt den älteren Priestern, mit Säcken umhüllet, zu den Propheten Jesaja, dem Sohne des Amos, dass sie zu ihm sprechen in seinem Namen. Das sei ein Tag der Trübsal, des Scheltens und Lästerns, jetzt sei die Stunde gekommen, da der Prophet die Macht Jahves zeigen müsse, dessen Namen gelästert worden war von dem Erzschenken. Wenn es auf Brandopfer ankäme, so würde er die fettesten Lämmer nicht sparen, um den Zorn Jahves abzuwenden von Jerusalem; sei sie nicht auch seine Stadt?

Also sprachen die Abgesandten Hiskias zu dem Propheten. Dieser aber trat heraus aus dem Vorhof des Tempels, und die Würdenträger begleiteten ihn unwillig, denn sie wunderten sich, was da kommen werde. Jesaja aber wollte, dass ihn das Volk höre und nicht allein die Abgesandten des Königs. Als er die oberen Stufen der Treppe erklommen hatte, blieb er stehen und wandte sich zu dem Volk, das in großer Verzagtheit in Gruppen herumstand.

„Habe ich Euch nicht gepredigt seit den Tagen des Usias und Jothams und Achaz, der Könige von Juda: Was soll nur die Menge Eurer Opfer, spricht der Herr. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fetten von den Gemästeten und habe keine Lust zum Blute der Farren, der Lämmer und Böcke. Wenn Ihr hereinkommt zu erscheinen vor mir, wer fordert solches von Euren Händen, dass Ihr auf meinen Vorhof tretet? Bringet nicht mehr Speisopfer so vergebens. Das Räucherwerk ist mir ein Greuel. Und wenn Ihr schon Eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor Euch und ob Ihr schon viel betet, höre ich Euch doch nicht; denn Eure Hände sind voll Blute. Waschet, reiniget Euch. Tut ab Euer böses Wesen vor meinen Augen, Lasset ab vom Bösen, Lernet Gutes tun, Trachtet nach Recht, Helfet den Unterdrückten, Schaffet dem Weisen Recht und helfet der Witwen Sache! So kommt dann und lasst uns miteinander rechten, spricht der Herr. Wenn Eure Sünde gleich Glut rot ist, soll sie doch schneeweiß werden. Und wenn sie gleich ist wie Rosinfarbe, soll sie doch wie Wolle werden. Denn wo Gerechtigkeit ist, das ist Frieden, so herrlich wie ich es gesehen, als die Gnade Jahves über mich gekommen war“.

Zu den Abgesandten Hiskias aber sagte Jesaja und das ganze Volk konnte es hören: „So saget Eurem Herrn. Der Herr spricht also: Fürchte Dich nicht vor den Worten, die Du gehöret hast, mit welchen mich die Knaben des Königs von Assyrien geschmähet haben. Siehe ich will ihm einen anderen Mut machen, und soll etwas hören, dass er wieder heimzieht in sein Land; und will ihn durch das Schwert fällen in seinem Lande“. Hiskia möge nicht verzagen und sein Herz nicht sinken lassen. Die Stadt und Festung Jerusalem möge er der Heeresmacht der Angreifer nicht übergeben. Nicht Unterwerfung sei der Wille Jahves, sondern Frieden.

Wie die Chronisten berichten, wurde das unermessliche Heer des Sanherib bald darauf durch eine unaufgeklärte Katastrophe an der ägyptisch-palästinensischen Grenze vernichtet. Sanherib musste sich eilig auf Ninive, seine Hauptstadt, zurückziehen. Jerusalem war gerettet.

Das Volk sagte, es war der Engel Jahves, der im assyrischen Lager 185.000 Mann in einer einzigen Nacht schlug. „Und da sie sich des Morgens früh aufmachten, siehe, da lag es Alles, eitel tote Leichname“.

Die Chronisten jedoch berichteten, dass das mächtige Heer des großen Eroberers in Wirklichkeit ganz und gar nicht mächtig war; denn es bestand aus Vasallen und besiegten Völkerschaften, die gezwungen waren, im Heerbann des Sanherib zu kämpfen, gegen ihren Willen. Ehe es jedoch zum entscheidenden Kampf kam, machten sie sich davon.

So berichten die Chronisten, die sich hierbei auf ägyptische Überlieferungen stützen.

iDie Bibel. Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift. Gesamtausgabe. Psalmen und Neues Testament. Ökumenischer Text. Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH Stuttgart 12. A. 2015, S. 803—886 (Das Buch Jesaja); Artikel Jesaja/Jesajabuch in: Religion in Geschichte und Gegenwart. Band 4, 4., völlig neu bearbeitete A. Verlag Mohr Siebeck Tübingen 2001, Sp. 451–456 (Konrad Schmid); Theologische Realenzyklopädie Band XVI, Walter de Gruyter Berlin / New York 1987, S. 636–658 (Otto Kaiser); Die Bibel. Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift. Gesamtausgabe. Psalmen und Neues Testament. Ökumenischer Text. Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH Stuttgart 12. A. 2015.

iiL’Osservatore Romano vom 23. Juni 2023; Blaise Pascal: Gedanken – Pensées. Aus dem Französischen neu übersetzt und herausgegeben von Bruno Kern. Marixverlag Wiesbaden 2017; Artikel Jansenismus in: Philosophisches Wörterbuch. Hg. von Georg Klaus und Manfred Buhr. 12. A. VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1976, Band 1, S. 589–597 (Hans Kortum).

iii Pascal, Gedanken, S. 427.

ivLk 4, 14.21; Jes 61, 1–2.

vJon Sobrino: Der Glaube an Jesus Christus. Eine Christologie aus der Perspektive der Opfer. Herausgegeben und mit einer Einführung versehen von Knut Wenzel. Übersetzt von Ludger Weckel. Grünewald Verlag Ostfildern 2007, öfters. Pater Martin Maier SJ, der vor zwanzig Jahren eine Fastenpredigt über „Umkehr und Gerechtigkeit“ mit Jesaja gehalten hat, danke ich sehr herzlich für Orientierung!

viMit der Ethik der Väter (Pirkey Aboth) zum Denken und Handeln für eine geschwisterliche Welt – Teil 1 – Zeitung der Arbeit; Mit der Ethik der Väter (Pirkey Aboth) zum Denken und Handeln für eine geschwisterliche Welt – Teil 2 – Zeitung der Arbeit

vii Bruno Frei: Der Papiersäbel. Autobiographie. S. Fischer Verlag Frankfurt a. M. 1972, S. 128.

viiiGeschichte des jüdischen Volkes. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Unter Mitwirkung von Haim Hillel Ben-Sasson, Shmuel Ettinger, Abraham Malamat, Hayim Tadmor Menachem Stern, Shmuel Safrai herausgegeben von Haim Hillel Ben-Sasson. Mit einem Nachwort von Michael Brenner. Verlag C. H. Beck, München 6. A. 2016, S. 141 f. (Zweiter Teil: Die Zeit des Ersten Tempels, die babylonische Gefangenschaft und die Restauration. Von Hayim Tadmor); Eugen Drewermann: Richtet nicht! Strafrecht und Christentum. Band 1. Vergangene Gegenwart. Patmos Verlag Ostfildern 2020, bes. S. 2020.

ixPapst Franziskus: Korruption und Sünde. Eine Einladung zur Aufrichtigkeit. Herder Verlag Freiburg / Basel / Wien 2014, S. 59.

x Z. B. Felicia Langer: Brandherd Nahost oder: Die geduldete Heuchelei. Aus dem Englischen von Gabriele Schlegel. Lamuv Taschenbuch 326, Göttingen 2004; Noam Chomsky: Offene Wunde Nahost. Israel, die Palästinenser und die US-Politik. Aus dem Amerikanischen von Michael Haupt. Europa Verlag Hamburg / Wien 2002; James Petras: USA: Herr oder Diener des Zionismus. Über das beispiellose Verhältnis zwischen Israel und den USA. 3. erweiterte Auflage, Verlag Zambon Frankfurt a. M. 2016

xiJerubbaal. Eine Zeitschrift der jüdischen Jugend. Erster Jahrgang, S. 63–66, hier S. 66.

xiiBruno Frei, Die Heilige Utopie, S. 18 f.

xiiiIn der Einheitsübersetzung Jes 2, 1–5: Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, in einer Vision über Juda und Jerusalem gehört hat. / Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg mit dem Haus des Herrn / steht fest gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. / Zu ihm strömen alle Völker. / Viele Nationen machen sich auf den Weg. / Sie sagen: Kommt, / wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn / und zum Haus des Gottes Jakobs. / Er zeige uns seine Wege, / auf seinen Pfaden wollen wir gehen. / Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn, / aus Jerusalem sein Wort. / Er spricht Recht im Streit der Völker, / er weist viele Nationen zurecht. / Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern / und Winzermesser aus ihren Lanzen. / Man zieht nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, / und übt nicht mehr für den Krieg. / Ihr vom Haus Jakob, kommt, / wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.

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