HomeFeuilletonGeschichteVor 80 Jahren: Gründung des Nationalkomitees „Freies Deutschland“

Vor 80 Jahren: Gründung des Nationalkomitees „Freies Deutschland“

Von Juli 1943 bis November 1945 existierte das Nationalkomitee „Freies Deutschland“. In diesem antifaschistischen Zusammenschluss wirkten deutsche Kriegsgefangene wie Generalfeldmarschall Paulus gemeinsam mit KPD-Mitgliedern wie Pieck und Ulbricht, aber auch mit Künstlern wie Erich Weinert, Willi Bredel oder Johannes R. Becher.

Am 12. und 13. Juli 1943 wurde in Krasnogorsk bei Moskau das Nationalkomitee „Freies Deutschland“ (NKFD) gegründet. Es fungierte als leitendes Organ der während des Zweiten Weltkrieges entstandenen Bewegung „Freies Deutschland“, die unter Führung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) die Bündnispolitik und die Führungsrolle der Arbeiterklasse umsetzte und Teil der weltumspannenden Antihitlerkoalition war.

Die Schaffung des NKFD verwirklichte die Beschlüsse des VII. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale (Komintern), der Brüsseler (1935) und der Berner Konferenz der KPD (1939). Die Gründung erfolgte auf Initiative des Zentralkomitees der KPD durch kriegsgefangene deutsche Soldaten und Offiziere, antifaschistisch eingestellte Arbeiter, Bauern und Intellektuelle gemeinsam mit früheren Reichstagsabgeordneten der KPD, Gewerkschaftsfunktionären, Sozialdemokraten, fortschrittlichen Künstlern und Christen beider Konfessionen.

Der Gründungskongress beschloss das „Manifest des NKFD an die Wehrmacht und an das deutsche Volk“. Darin wurde die Aufgabe gestellt, durch eine breite antifaschistische, um die Arbeiterklasse und ihre marxistisch-leninistische Partei gescharte Volksbewegung, die fest an der Seite der UdSSR und ihrer Bündnispartner steht, zum Sturz der Hitlerdiktatur, zur Beendigung des Krieges und für den Beginn des Aufbaus eines neuen, freien Deutschlands beizutragen.

Die Gründung des NKFD war ein Ereignis von politischer und historischer Bedeutung. Es wurden neue Kräfte in den antifaschistischen Widerstandskampf einbezogen. Die Tätigkeit des NKFD war ein vorwiegend politisch-ideologischer, mit pädagogischen und psychologischen, teilweise auch mit militärischen Mitteln geführter systematischer Kampf, insbesondere an der deutsch-sowjetischen Front, in Kriegsgefangenenlagern und Antifa-Schulen gegen die faschistische Armee, um die deutschen Soldaten und Offiziere für den antifaschistischen Kampf zu gewinnen und zu mobilisieren. Dazu wurden u.a. das Presseorgan und der Sender des NKFD „Freies Deutschland“ eingesetzt.

Die erfolgreiche Bilanz des NKFD war begründet in der vom proletarischen Internationalismus bestimmten allseitigen Unterstützung und im Vertrauen des Sowjetvolkes sowie der Antifaschisten in aller Welt für die antifaschistischen Kräfte des deutschen Volkes. Nach Erfüllung der Aufgaben beschloss das NKFD am 2. November 1945 seine Selbstauflösung.

Aus der Tätigkeit des NKFD ergaben sich wichtige Erfahrungen und Schlussfolgerungen für eine breite Bündnispolitik der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei bei der antifaschistisch-demokratischen Umgestaltung, dem Aufbau der Grundlagen des Sozialismus und der Gestaltung der sozialistischen Gesellschaft in der DDR.

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