Wie sich zeigt, wächst die junge Generation in den schönen neuen Glitzerkapitalismus chinesischer Prägung hinein. Von einer von westlichen Medien an die Wand gemalten neuen „Kulturrevolution“ kann keine Rede sein.
Peking. „Jetzt kaufen, später bezahlen“ sei zu einem Teil des Lebensstils junger Konsumentinnen und Konsumenten in China geworden, berichtet die Zeitung „China heute“. Nur 13,4 Prozent der 175 Millionen in den 1990er Jahren geborenen jungen Chinesinnen und Chinesen sind dem Bericht zufolge nicht verschuldet.
Die Zeitung schlüsselt unter Bezugnahme auf eine Studie der Konsumfinanzierungsunternehmen, der Bank of China und der Datenplattform Datagoo auf, dass die Gelder der jungen Menschen vor allem in fünf Sektoren der Wirtschaft fließen:
Erstens in die sogenannten „Lazy Ökonomie“, also zeit- und arbeitssparende Produkte und Dienstleistungen wie Frühstücksmaschinen, Schuhputzmaschinen und Lieferdienste.
Zweitens in die „Haustier Ökonomie“. Statistiken zufolge machen Personen, die in den 1990er-Jahren geboren sind, die Hälfte aller Haustierbesitzerinnen und ‑besitzer in China aus. Die Ausgabe der Haustierbesitzerinnen und ‑besitzer, die nach 1995 geboren sind, sind drei Jahre in Folge exponentiell angestiegen.
Drittens die „Gesundheitserhaltungsökonomie“, also Fitnesscenter, Nahrungsergänzungsmittel und andere sogenannte Gesundheitsprodukte.
Viertens die „Schönheitsökonomie“. Dem Bericht nach sind 52 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer der Beautysapp Xiahongshu unter 22 Jahre alt. Die minderjährigen Userinnen und User werden demnach in Zukunft die stärkste Kaufkraft der Branche darstellen.
Fünftens die „Unterhaltungsökonomie“, wobei hier neuartige Unterhaltungsformen wie „Live Action Rollenspiel“ (LARP) und „Blindboxen“ starke Wachstumszahlen aufzuweisen haben.
Alles in allem scheinen sich die Konsumvorlieben der jungen Menschen in China vor allem Produkten zur Selbstoptimierung und zum Entertainment zuzuwenden. Von der von westlichen Medien an die Wand gemalten neuen „Kulturrevolution“ kann also weit und breit keine Rede sein, vielmehr wachsen die Jugendlichen in den schönen neuen Glitzerkapitalismus chinesischer Prägung hinein.
Quelle: China heute