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Griechenland: Gesundheitswarnung für überschwemmte Gebiete

Am Dienstag wurde für die von den Überschwemmungen betroffenen Gebiete in Zentralgriechenland eine Gesundheitswarnung ausgegeben. Es bestehe zwar keine Gefahr für die Bevölkerung, diese solle allerdings Abstand von kontaminiertem Wasser und toten Tieren halten.

Athen/Straßburg. Am Dienstag hat die griechische Regierung eine Gesundheitswarnung für die von Überschwemmungen betroffenen Regionen in Zentralgriechenland ausgegeben. Seit der Sturm Daniel letzte Woche über die Ebene von Thessalien und die umliegenden Gebiete hinwegfegte und umfangreiche Überschwemmungen verursachte, wurden mehrere Infektionen gemeldet. Bisher wurden 46 Fälle von Gastroenteritis und 24 Fälle von Atemwegsinfektionen gemeldet, erklärte die stellvertretende Gesundheitsministerin Eirini Agapidaki.

Zugleich verkündete die Ministerin, dass es keinen Grund zur Panik gäbe. Die Menschen sollten sich an die Anweisungen bezüglich Trinkwassers halten und den Kontakt zu kontaminiertem Wasser sowie toten Tieren vermeiden. Es ist davon auszugehen, dass in Folge der Überschwemmungen mindestens 38.000 Schafe und 7.000 andere Nutztiere ertrunken sind. 20.000 Kadaver von toten Tieren wurden bereits geborgen und entfernt.

Teilweise noch immer Überschwemmungen

Teile der von dem Sturm betroffenen Gebiete sind noch immer in Wasser und Schlamm versunken. Am Dienstag waren außerdem tausende Haushalte ohne Strom- und Trinkwasserversorgung. Betroffen sind von den verheerenden Folgen des Sturms Daniel sind 45 Dörfer. 15 Menschen starben und 4.570 Menschen wurden von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Infrastruktur wie Bahnlinien, Brücken und Straßen wurden ebenso zerstört wie Häuser, Bauernhöfe und Felder.

Die Europäische Union hat Unterstützung beim Wiederaufbau in Griechenland zugesagt. EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen sagte bei einem Treffen mit dem konservativen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis bis zu 2,25 Milliarden Euro an Unterstützung zu.

Die EU ist zusammen mit der Regierung und den lokalen Behörden hauptverantwortlich für die Verbrechen in Thessalien

Die Pressestelle des ZK der KKE betonte anlässlich des Treffens zwischen dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis und der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen in Straßburg die die Verantwortung der EU für die Überschwemmungen. Diese habe die Ausgaben für Hochwasserschutzprojekte systematisch als nicht förderfähig abgelehnt.

„Die Europäische Union ist zusammen mit der Regierung und den lokalen Behörden Teil des Problems und der Hauptverantwortliche für das in Thessalien und anderen Regionen des Landes begangene Verbrechen, da sie die Ausgaben für den Hochwasserschutz systematisch als nicht förderfähig abgelehnt hat.“ Die Richtlinie der EU sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten lediglich Pläne umsetzen, „die keine übermäßigen Kosten im Bereich des Hochwasserrisikomanagements verursachen“, und bezieht sich dabei auf Gebiete, „die als nicht signifikant angesehen werden, zum Beispiel in dünn besiedelten oder unbesiedelten Gebieten oder in Gebieten mit begrenzten wirtschaftlichen Ressourcen“.

Die Europaabgeordneten der Kommunistischen Partei Griechenlands haben deshalb eine Dringlichkeitsanfrage an die Europäische Kommission gestellt. Sie fordern, dass „die Gemeinschaftsmittel ohne Bedingungen und Einschränkungen, wie es normalerweise der Fall ist, zur Verfügung gestellt werden, um die betroffene Bevölkerung vollständig zu entschädigen, die Infrastruktur wiederherzustellen, den erhöhten Bedarf an Gesundheitsstrukturen zu decken und einen integrierten Hochwasserschutzplan umzusetzen“.

Quelle: Telesur/KKE

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