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Israel gießt weiter Öl ins Feuer

Am Dienstagabend hat Israel die libanesische Hauptstadt Beirut angegriffen. Der Angriff hat dem hochrangigen Hisbollah-Kommandeur Mushin Shukr gegolten. Am Mittwochmorgen wurde der Leiter der Friedensverhandlungen und Mitglied des Politbüros der Hamas, Ismail Haniyeh, in der iranischen Hauptstadt Teheran ermordet.

Die Spannungen im Nahen und Mittleren Osten nehmen weiter zu. Israel gießt unterdessen Öl ins Feuer und arbeitet an einer weiteren Eskalation, während die innenpolitische Lage immer schwieriger wird. Am Sonntag war eine Rakete auf einem Fußballplatz auf den Golan Höhen eingeschlagen. Dabei kamen mehrere Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 10 und 20 Jahren um. Unklar ist, wer für den Angriff verantwortlich ist. Israel und ihr engster Verbündeter, die USA, behaupten, dass die Rakete von der libanesischen Hisbollah abgefeuert wurde. Die Hisbollah wiederum behauptet, dass es sich um eine israelische Abwehrrakete handeln würde.

Angriff auf Beirut

Israel hatte bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag den Libanon angegriffen. Die Angriffe beschränkten sich dabei nicht, wie bisher, auf den Süden, sondern drang dabei tief in den Libanon ein.

Am Dienstagabend erfolgte ein weiterer Angriff, Israel griff erstmals seit Jänner 2024 die libanesische Hauptstadt Beirut an. Der Angriff erfolgte in einem südlichen Stadtteil Beiruts, einer Hochburg der islamistischen Organisation Hisbollah. Der Angriff galt dem ranghohen Mitglied der Hisbollah, Mushin Shukr. Bei dem Angriff stürzten mehrere Gebäude teilweise ein. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums sind eine Frau und zwei Kinder getötet worden, mehr als 70 Menschen wurden verletzt. Über Shukrs Gesundheitszustand ist nichts bekannt, aber die Hisbollah gibt an, dass er den Angriff überlebt hat.

Shukr wird von den USA auf für einen Bombenangriff der Hisbollah auf Baracken der US-Marines in Beirut 1983 verantwortlich gemacht. Dabei starben 241 US-Soldaten. Die USA haben 5 Millionen US-Dollar Kopfgeld auf ihn ausgesetzt.

Israel sprach davon, dass der Angriff auf Beirut Shukr gegolten habe. Dieser sei für den Angriff am Golan verantwortlich. Damit solle außerdem demonstriert werden, dass es keinen Ort außerhalb der Reichweite Israels gäbe.

Mord an Haniyeh

Am Mittwoch um 2 Uhr morgens Ortszeit würde die Unterkunft von Ismail Haniyeh in Teheran von Israel angegriffen. Haniyeh und ein Leibwächter starben bei dem Angriff. Haniyeh ist Mitglied des Politbüros der Hamas und leitet die Waffenstillstandsverhandlungen der Hamas mit Israel. Das hochrangige Mitglied der Hamas war in Teheran, weil er der Angelobung des neuen iranischen Präsidenten beigewohnt hatte.

Scharfe Verurteilung des Mordes

International ist der Mord an Haniyeh auf scharfe Verurteilung gestoßen. Der stellvertretende russische Außenminister Michail Bogdanow sprach von einem „absolut inakzeptablen politischen Mord“, der eine weitere Eskalation zur Folge hat. China und die Türkei verurteilten den Mordanschlag ebenfalls.

Katar stellt unterdessen die weitere Vermittlung bei den Waffenstillstandsverhandlungen infrage. „Politische Attentate und der fortgesetzte Beschuss von Zivilisten im Gazastreifen während der laufenden Gespräche lassen uns fragen, wie eine Vermittlung gelingen kann, wenn eine Seite den Verhandlungsführer der anderen Seite ermordet,“ wird Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani im ORF zitiert.

Ägypten warf Israel vor, jede Bereitschaft zur Deeskalation vermissen zu lassen.

Israel verweigert jede Aussage zum Anschlag in Teheran und das israelische Militär erklärte lediglich, dass man Berichte in internationalen Medien nicht kommentiere. Die USA stellten sich einmal mehr hinter ihren engen Verbündeten und erklärten, Israel gegen jeden Angriff bei der Verteidigung zu unterstützen. Faktisch stellen sich die USA damit einmal mehr hinter Israel, wenn dieses permanent Völker- und Kriegsrecht bricht.

Im Iran ist der nationale Sicherheitsrat zusammengetragen und diskutiert über eine mögliche Reaktion. Außerdem wurde eine dreitägige Staatstrauer verhängt.

Generalstreik im Westjordanland

In den von Israel besetzten Gebieten haben die Organisationen des palästinensischen Widerstands unterdessen zu einem Generalstreik aufgerufen. Mahmud Abbas, Präsident der palästinensischen Autonomiebehörde, verurteilte den Anschlag unterdessen scharf. Er rief die Palästinenserinnen und Palästinenser zur Einheit auf.

Quelle: ORF/Al Jazeera

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