Damaskus. Israel griff am Freitagmorgen mehrere Ziele in der Umgebung des Präsidentenpalastes in der syrischen Hauptstadt Damaskus an. Syrien verurteilt die Luftangriffe als „gefährliche Eskalation“.
In einer Erklärung bezeichnete das Büro von Präsident Ahmed al-Scharaa die israelischen Militärschläge am frühen Freitag als „verwerflichen Angriff, der die fortgesetzten rücksichtslosen Aktionen widerspiegelt, die darauf abzielen, das Land zu destabilisieren und die Sicherheitskrisen zu verschärfen“.
„Syrien wird seine Souveränität und Sicherheit nicht aufs Spiel setzen und die Rechte seines Volkes weiterhin mit allen verfügbaren Mitteln verteidigen“, hieß es in der Erklärung, in der die arabischen Staaten und die internationale Gemeinschaft aufgefordert wurden, das Land zu unterstützen.
Der israelische Angriff war der zweite seiner Art in dieser Woche. Israelische Beamte erklärten, sie wollten eine Botschaft an die syrische Übergangsregierung unter Führung von al-Sharaa senden. „Dies ist eine klare Botschaft an das syrische Regime: Wir werden nicht zulassen, dass [syrische] Streitkräfte südlich von Damaskus aufmarschieren oder die drusische Gemeinschaft bedrohen“, so Israels Premierminister Netanjahu in einer gemeinsamen Erklärung mit Israels Verteidigungsminister Israel Katz kurz nach dem Angriff.
„Dies ist eine klare Botschaft an das syrische Regime: Wir werden nicht zulassen, dass [syrische] Streitkräfte südlich von Damaskus aufmarschieren oder die drusische Gemeinschaft bedrohen“, sagte der israelische Premierminister Netanjahu in einer gemeinsamen Erklärung mit Israels Verteidigungsminister Israel Katz kurz nach dem Angriff.
Später am Freitag berichtete Al Jazeera Arabic unter Berufung auf syrische medizinische Quellen, dass vier Menschen bei einem Angriff einer unbekannten Drohne auf einen Bauernhof in der Region Suwaida getötet wurden. Die syrische Nachrichtenagentur bestätigte, dass heute vier Zivilisten infolge eines israelischen Angriffs auf das Dorf Kanaker südwestlich von Suwaida getötet wurden.
Seit Beginn der Kämpfe im syrischen Süden, die ihren Höhepunkt in den jüngsten Eskalationen fanden, wurden die Drusen zum Spielball zwischen der syrischen Regierung und Israel sowie immer wieder zum Ziel von gewaltsamen Angriffen. Am Mittwoch, nur wenige Tage vor den israelischen Luftangriffen auf Damaskus, verloren mindestens 15 drusische Kämpfer ihr Leben in einem Hinterhalt nahe der Hauptstadt. Dieser Angriff wurde angeblich von Kräften des Innen- und Verteidigungsministeriums sowie weiteren Milizen durchgeführt. Der religiöse Führer der Drusen bezeichnete diese Angriffe als eine „Völkermordkampagne“, die nach einer ersten Auseinandersetzung in Dscharamana am Dienstag, ausgelöst durch eine mutmaßlich blasphemische Tonaufnahme, eskalierten. Der Konflikt forderte insgesamt mindestens 73 Todesopfer, darunter 42 Drusen.
Quellen: Al Jazeera/Junge Welt