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Ukrainische Region zeichnet SS-Verbrecher aus

Der ukrainische SS-Veteran Jaroslaw Gunka, der im September des Vorjahres für Wirbel in Kanada sorgte, wird in der heimatlichen Region Ternopil mit einem Ehrenabzeichen geehrt. Der alte Faschist erhielt die Auszeichnung für „bewiesenen Patriotismus, herausragende Verdienste bei der Verteidigung der territorialen Integrität und Unabhängigkeit der Ukraine“.

Ternopil. Der Bezirksrat der Oblast Ternopil in der Ukraine zeichnete den ukrainischen SS-Mann Jaroslaw Gunka mit dem Ehrenabzeichen „Für Verdienste um das Gebiet Ternopil“ aus.

Im September des Vorjahres sorgte ebendieser ehemalige ukrainische Angehörige der Waffen-SS-Division „Galizien“ für einen Skandal im kanadischen Parlament. In einer Rede während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Parlament zu Ottawa würdigte und lobte Sprecher Anthony Rota den 98-jährigen Jaroslaw Gunka, seines Zeichens ehemaliger Angehöriger der Waffen-SS-Division „Galizien“, als ukrainischen und kanadischen Veteranen, der „damals für die ukrainische Unabhängigkeit gegen die russischen Aggressoren gekämpft hat und die Truppen auch heute noch unterstützt“. Mit Standing Ovations wurde der 98-jährige anschließend bejubelt. Später jedoch distanzierten sich die Kanadier von dieser Einladung. Der Parlamentspräsident musste zurücktreten und der kanadische Premierminister Justin Trudeau entschuldigte sich halbherzig. Er betonte gleichzeitig, dass Russland den Vorfall ausgenützt hätte, um „falsche Propaganda darüber zu betreiben, wofür die Ukraine kämpft“.

Nun, der Bezirksrat der Oblast Ternopil hat Trudeau eines Besseren belehrt. Jaroslaw Gunka erhielt die Auszeichnung für „bewiesenen Patriotismus, herausragende Verdienste bei der Verteidigung der territorialen Integrität und Unabhängigkeit der Ukraine“.

Historischer Bezugspunkt der Ukraine ist der Faschismus

Ternopil ist nicht die einzige Region, in der die SS-Division verehrt wird. In der Stadt Lwiw, aus der die meisten ukrainischen SS-Angehörigen stammten, findet organisiert von der nationalistischen Gruppierung „Autonomer Widerstand“ seit 2010 jährlich am 28. April eine Parade zu Ehren der SS-Division statt, bei der neben Veteranen auch Vertreter anderer nationalistischer Organisationen teilnehmen. Die von der KPÖ regierte Stadt Graz unterstützt den Bürgermeister von Lwiw, der ein glühender Verehrer des ukrainischen Faschisteführers Stepan Bandera ist und auch an den SS-Ehrungen regelmäßig teilnimmt. „Aus den Ressortmitteln von Bürgermeisterin Elke Kahr“ werden dem Lwiwer Bürgermeister Andrij Sadowyj 75.000 Euro für kulturelle Zwecke zur Verfügung gestellt. „Inhalt der auf drei Jahre angelegten Kooperation ist der Aufbau der Art Library, des neuen Kulturzentrums in der Altstadt von Lwiw“.

Die SS-Division-Galizien war an Verbrechen gegen die polnische Zivilbevölkerung ebenso beteiligt wie an zahlreichen anderen mörderischen Aktion der Nazi-Truppen.

Im berüchtigten Interview mit dem US-amerikanischen Journalisten Tucker Carlson sagte der russische Präsident Wladimir Putin sinngemäß, dass sich die Ukraine aus der langen Geschichte des Landes ausgerechnet jene Jahre als historischen Referenzpunkt ausgesucht habe, in denen die größten Verbrechen unter Beteiligung ukrainischer Faschisten begangen wurden. Die Verehrung dieser Verbrecher ist in der Ukraine kein Einzelfall, sondern hat – ganz besonders in der Westukraine – System. Am 23. September 2020 entschied der Oberste Gerichtshof der Ukraine, dass die Symbole der SS-Division Galizien nicht mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht werden und daher im Land nicht verboten werden können. Damit steht die offizielle Ukraine in offenem Widerspruch zu den Urteilen des Kriegsverbrechertribunals in Nürnberg, wo die SS als Gesamtes als verbrecherische Organisation eingestuft wurde.

Quellen: Strana/Wikipedia

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