Eine Schätzung für die nächsten 30 Jahre deutet darauf hin, dass in diesem Zeitraum möglicherweise bis zu 96 Millionen Minderjährige allein aufgrund von Flussüberschwemmungen vertrieben werden könnten.
New York. Laut einem neuen Bericht der Vereinten Nationen waren von 2016 bis 2021 aufgrund von Extremwetterereignissen, die im Zusammenhang mit der Klimakrise stehen, etwa 43,1 Millionen Kinder und Jugendliche gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF gab an, dass sie vor Ereignissen wie Überflutungen, Stürmen, Dürren und Waldbränden geflohen sind. Eine Schätzung für die nächsten 30 Jahre deutet darauf hin, dass in diesem Zeitraum möglicherweise bis zu 96 Millionen Minderjährige allein aufgrund von Flussüberschwemmungen vertrieben werden könnten.
In der Zeitspanne von 2016 bis 2021 gehörten China und die Philippinen zu den Ländern, in denen die höchste Anzahl von Kindern und Jugendlichen aufgrund von Wetterereignissen ihre Heimat verlassen musste. Im Verhältnis zur Bevölkerung waren jedoch kleine Inselstaaten wie Vanuatu am stärksten von Stürmen betroffen, was sich auf Minderjährige auswirkte. Überschwemmungen hatten den größten Einfluss auf die Vertreibung von Menschen in Somalia und im Südsudan.
Catherine Russell, die Leiterin von UNICEF, äußerte ihre Besorgnis darüber, dass solche traumatischen Erfahrungen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, verheerende Auswirkungen haben können. Sie betonte, dass, obwohl die Flucht vielleicht ihr Leben gerettet hat, sie dennoch eine äußerst „erschütternde“ Erfahrung sei. Sie wies darauf hin, dass mit dem zunehmenden Ausmaß der Auswirkungen des Klimawandels auch die klimabedingten Vertreibungen von Menschen weiter ansteigen werden. Russell stellte fest, dass das Wissen vorhanden ist, um dieser eskalierenden Herausforderung zu begegnen, aber die Handlungen erfolgen viel zu langsam.
Quelle: ZLV