Michael Alexander Gloss, Sohn einer ranghohen CIA-Direktorin und eines US-Veteranen, wurde im April 2024 in Donezk getötet, als er überraschend an der Seite der russischen Armee kämpfte. Der 21-Jährige galt als pazifistisch und rebellisch gegenüber dem Establishment.
„Die CIA betrachtet den Tod von Michael als eine private und familiäre Angelegenheit und nicht als ein Thema der nationalen Sicherheit. Die gesamte CIA-Familie trauert um ihren Verlust,“ so aus einer offiziellen Stellungnahme der CIA. Obwohl die Familie bereits im Dezember die Beerdigung für Michael abhielt, wurde sein Tod in der Ukraine im Kampf aufseiten der russischen Armee erst am Freitag öffentlich bekannt. Die ganze Angelegenheit ist, abgesehen von der einem Todesfall innewohnenden Tragik, recht kurios.
Sohn einer CIA-Direktorin kämpft aufseiten des Donbass‘
„Michael schmiedete gerade seine eigene Heldenreise, als er am 4. April 2024 tragischerweise in Osteuropa getötet wurde“, schreibt die Familie in der Todesanzeige, die auf der Website des Fairfax Memorial Funeral Home veröffentlicht wurde, das die Bestattung organisierte. Die Zeremonie fand sieben Monate später, am 21. Dezember, in der lutherischen Kirche King of Kings in Fairfax, Virginia, statt.
Michael Alexander Gloss, 21 Jahre alt, Sohn einer ranghohen CIA-Direktorin und eines Veteranen des Irakkriegs, wurde im April 2024 in Donezk getötet, als er an der Seite der russischen Armee gegen die ukrainische Armee kämpfte. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf iStories, eine unabhängige russische Investigativ-Website mit Sitz im Ausland.
Die Mutter ist Juliane Gallina, stellvertretende Direktorin der CIA für digitale Innovation, der Vater ist Larry Gloss, ein ehemaliger Angehöriger der US-Marine und heute Leiter eines Unternehmens für Sicherheitstechnologien. Michael habe den Großteil seines Lebens mit psychischen Erkrankungen gekämpft, sagte später Gloss.
Pazifist wählt den Krieg
Der Vater erzählte der Zeitung der US-Hauptstadt, dass sein Sohn ein pazifistischer Bob-Dylan-Fan war, der die Umwelt retten wollte – ein junger Mann, der „keiner Fliege etwas zuleide tun konnte“.
Vor einem Jahr, im April 2024, wurde Michael Gloss in Donezk getötet: Er war einer der wenigen Amerikaner, die im Krieg aufseiten der Russischen Föderation gegen die Ukraine kämpften. Eine ungewöhnliche Entwicklung für den Sohn eines hochrangigen CIA-Beamten und eines Kriegsveteranen, der in einer komfortablen Vorstadt Washingtons aufgewachsen war.
„Wenn Sie unseren Sohn gekannt hätten: Er war von Geburt an der Inbegriff von Anti-Establishment und eines autoritätskritischen jungen Menschen“, sagte der Vater gegenüber der Washington Post. Um das Alter von 17 Jahren habe Michael begonnen, sich gegen die „gemeinsamen Werte“ seiner Eltern, die beide im Bereich nationaler Sicherheit tätig sind, aufzulehnen.
Sicherheitstechniker und CIA-Direktorin hatten keine Ahnung, wo sich ihr Sohn befand
Mit „Ungläubigkeit und tiefer Erschütterung“ hätten Vater und Mutter im vergangenen Juni die tragische Nachricht erhalten, die ihnen persönlich von einem Mitarbeiter des US-Außenministeriums für konsularische Angelegenheiten überbracht wurde. Bis dahin hätten sie keinerlei Ahnung gehabt, dass er sich in der Ukraine befand – geschweige denn, dass er mit der russischen Armee kämpfte, was man angesichts der Lebensläufe der Eltern ja auch mit einiger „Ungläubigkeit“ aufnehmen kann.
„Für uns war es eine völlige Neuigkeit, dass er in irgendeiner Form militärische Verbindungen zu Russland hatte“, erklärte der Vater. Michael starb am 4. April 2024 an „starkem Blutverlust“ infolge eines Artillerieangriffs, so der Vater unter Berufung auf die russische Sterbeurkunde.
„Er starb, als er einem verletzten Kameraden zu Hilfe eilte und versuchte, ihn zu schützen. Das war typisch für Michael.“
Laut iStories verließ Michael die Vereinigten Staaten spätestens im Winter 2023: In einem Video von Februar sieht man ihn in einer Villa in der italienischen Stadt Amendolara in der Provinz Cosenza auf einer Hängematte schaukeln.
„In Italien arbeitete er auf Bauernhöfen, wo er die Geheimnisse nachhaltiger Landwirtschaft erlernte“, berichtet das Medium. Im März veröffentlichte er Fotos aus einer anderen italienischen Stadt, Bari, vor antifaschistischen Graffiti. Unter eines der Bilder setzte er den Hashtag #endukrainewar („Beendet den Ukrainekrieg“).
Einige Monate später befand er sich in Russland, wo er laut iStories einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium unterschrieb und sich dem „137. Luftlanderegiment (Militäreinheit 41450)“ anschloss.
Quelle: IlFattoQuotidiano