Bei einem Grubenunglück auf Sumatra sterben zwölf Bergarbeiterinnen. Das rücksichtslose System des illegalen Kleinbergbaus, von dem Zwischenhändler und Konzerne profitieren, gehört bekämpft.
Medan. Im Norden der indonesischen Insel Sumatra sind am vergangenen Donnerstag bei einem Grubenunglück mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Betroffen war eine nicht genehmigte Goldmine im Bezirk Mandailing Natal. Bei einem plötzlichen Erdrutsch wurde ein Schacht verschüttet, trotz sofortiger Such- und Rettungsmaßnahmen der Kollegenschaft konnten zwölf Bergarbeiterinnen nur noch tot aus der Schlammlawine geborgen werden.
Da es sich um eine „illegale“, d.h. von den indonesischen Behörden nicht offiziell lizenzierte Goldmine handelte, gab es auch keine Überprüfung vorgeschriebener Sicherheitsvorkehrungen. Auf diese Form des „Kleinbergbaus“, in dem Menschen auf eigene Faust und tatsächlich per Hand tätig werden, entfallen rund 25 Prozent der weltweiten Goldförderung. Sie sind ein einträgliches Geschäft für Zwischenhändler und kapitalistische Konzerne, da diese ohne finanzielle Investitionen und eigenes Risiko von der maximalen Ausbeutung der Bergleute profitieren, die ihre Arbeitsprodukte zu billigsten Preisen abliefern.
Für viele Menschen in Lateinamerika, Afrika sowie Süd- und Südostasien ist diese gefährliche Arbeit weitgehend alternativlos, weil ihre armen Familien kaum über die Mittel zum Überleben verfügen. Daher kommt es im Bereich des Kleinbergbaus auch häufig zu Kinderarbeit oder, wie im konkreten indonesischen Fall, zum Einsatz von Frauen, was im Bergbau doch eher ungewöhnlich ist. Es wäre notwendig, den Profiteuren dieses rücksichtslosen Systems das Handwerk zu legen, die Arbeits- und Sicherheitsbedingungen in den Minen zu verbessern sowie Arbeitslosigkeit und Armut in den betroffenen Regionen effektiv zu bekämpfen.
Quelle: ORF