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Deutschland: Streik im Einzelhandel

Gestern wurden die Streiks im nordrhein-westfälischen Einzelhandel ganztägig fortgesetzt. Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di nennt Betriebe in den Innenstädten sowie Möbelhäuser als Schwerpunkte des Streiks. In Dortmund wurde eine zentrale Streikkundgebung organisiert zu der Kolleginnen und Kollegen von Ikea, Primark, Saturn, H&M, TK-Maxx, Smyths Toys, Zara, Galeria Karstadt Kaufhof, Saturn, Esprit und Douglas zu einer gemeinsamen Streikkundgebung zusammenkamen. Der Einzelhandel ist auch in Österreich eine Branche, in der die Kolleginnen und Kollegen niedrige Gehälter beziehen. Durch die Filialenstrukturen gilt dieser Bereich als schwer zu organisieren.

Ver.di hält fest, dass die Pandemie die Herausforderungen für die Kolleginnen und Kollegen weiter erhöht habe und ihnen eine große Flexibilität abverlangt wurde. Die Kolleginnen und Kollegen im Einzelhandel mussten regelmäßig von heute auf morgen auf neue Regelungen oder Ideen der Geschäftsführung reagieren. Außerdem hatten sie immer wieder Kundenkontakte und somit ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Weiter heißt es seitens ver.di: „Die Beschäftigten in den Innenstädten, die von Kurzarbeit aufgrund der vorübergehenden Schließung der Geschäfte betroffen waren, mussten teilweise von heute auf morgen Gehaltseinbußen von bis zu 40 Prozent hinnehmen. Gerade für sie sind tabellenwirksame Entgelterhöhungen aufgrund der Einkommenseinbußen der letzten Monate dringend notwendig.“

Das aktuelle Angebot von nur einem Prozent nach zwei Nullmonaten für 2021 und eine Einmalzahlung in Höhe von 1,4 Prozent des individuellen Entgelts, die auch kumuliert nach 10 Monaten erst im April 2022 zur Auszahlung kommen kann, steht in keinem Verhältnis zu den historischen Umsatzsteigerungen im Einzelhandel und der außergewöhnlichen Leistung, die die Kolleginnen und Kollegen auch in der Pandemie erbracht haben. Für Beschäftigte, die für Unternehmen arbeiten, die von Pandemieauswirkungen betroffen waren, soll es in 2021 gar keine Tarifanpassung geben.

ver.di fordert für die rund 700.000 Beschäftigten im Einzelhandel NRW 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Außerdem fordert ver.di die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Mit dem gestrigen Streik wurde den Forderungen Nachdruck verliehen. Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel werden am 22. Juni fortgesetzt.

Quelle: redglobe

BILDQUELLEVer.di NRW
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