In der aktuellen Krise werden die steigenden Fixkosten für immer mehr Haushalte zu einer kaum mehr leistbaren Herausforderung. Etwa ein Drittel der Haushalte in Österreich hat in den letzten 15 Monaten mit Einkommenseinbußen zu tun. Einer Studie von durchblicker.at zufolge hat hiervon wiederum etwa jeder sechste Haushalt erhebliche Schwierigkeiten, die Fixkosten zu decken. Um sich Spielraum zu verschaffen, haben fast 60 Prozent aller österreichischen Haushalte in den letzten 15 Monaten aufgrund der schlechteren finanziellen Lage ihre Fixkosten zumindest einmal optimiert bzw. gesenkt. Die erhoffte Entspannung durch die Öffnungsschritte ist nicht eingetreten, die Betroffenen müssen monatlich im Schnitt mit etwa 660 Euro weniger auskommen, womit die Reduktion sogar etwas höher ausfällt als noch im März, so Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von durchblicker. Als Hauptgründe für die Einbußen werden Kurzarbeit, Kündigung und der Wegfall von Überstunden genannt.
Die Datenlage verdeutliche außerdem, dass das aufgrund der Krise reduzierte Haushaltseinkommen für viele Menschen ein andauerndes Problem darstelle: 45 Prozent der Betroffenen gaben an, dass die finanziellen Einbußen länger als zwölf Monate spürbar waren. Wenig überraschend hat dies deutliche Folgen für das Konsumverhalten. 77 Prozent der von Reduktionen Betroffenen geben aktuell an, auf bestimmte Anschaffungen zu verzichten bzw. „den Gürtel enger zu schnallen“.
All das sind „normale“ Krisenfolgen im Kapitalismus, die aber trotzdem Spuren bei den Betroffenen hinterlassen. 45 Prozent blicken pessimistisch auf 2021 und rechnen nicht damit, dass sich ihr Einkommen wieder erhöhen wird. Auch diese Daten untermauern wieder einmal, dass die Arbeiterklasse die Zeche für die Krise zahlen muss. Das einzige Mittel ist eine gemeinsame Organisation der Interessen gegen die Angriffe des Kapitals, dass von der Regierung munter Coronahilfen bekommt. Österreich ist selbst im EU-Vergleich hier überdurchschnittlich großzügig.
Quelle: APA-OTS