Die Paketbotinnen und ‑boten schließen aktuell die Lücke, die durch den geschlossenen Handel entstehen. Der Onlinehandel floriert und somit gibt es viele Pakete, die ihren Weg in die Haushalte finden müssen. Gesundheitsschutz steht hierbei nicht im Vordergrund.
Die aktuelle Pandemie, gepaart mit dem anstehenden Weihnachtsfest, bringt die Kollegen und Kolleginnen in der Zustellungsbranche an ihre Grenzen. Wie bereits berichtet kommt es nicht nur zu einem Mehr an Bestellungen, sondern auch zu ungewöhnlichen Bestellungen, die sich auf die Paketgrößen auswirken. So haben beispielsweise Möbelzustellungen zugenommen. Hierdurch können die Kollegen teilweise nur wenige „Päckchen“ transportieren und müssen während der Schicht immer wieder in das Logistikzentrum, um weitere Pakete abzuholen, sofern die Kundinnen und Kunden angetroffen werden, die Pakete annehmen können. Hierdurch steigt natürlich der Zeitdruck weiter an, von der physischen Belastung durch die teilweise sehr schweren und unhandlichen Teile ganz zu schweigen. Es wird vermehrt auf Fremdpersonal zurückgegriffen, um den Bedarf zu decken.
Neben der Arbeitsverdichtung und dem Hantieren mit schweren Paketen erscheint es nahezu absurd, dass die Kolleginnen und Kollegen nach wie vor mit dutzenden Kundinnen und Kunden am Tag Kontakt haben. Diese tragen vielfach nicht einmal einen Mundschutz, da sie sich ja in den eigenen – wenn auch gemieteten – vier Wänden befinden. Von kontaktloser Übergabe keine Spur, die Bestellerinnen und Besteller müssen nach wie vor Unterschrift leisten, während die Kolleginnen und Kollegen nicht einmal mit ausreichender Schutzausrüstung ausgestattet werden – keine FFP2-Masken oder ähnliches.
Quelle: Zeitung der Arbeit