Die Voestalpine AG stellt am Standort Fürstenfeld die Produktion ein, 53 Arbeitsplätze sind betroffen. Für die Gemeinde und ihr Umfeld setzt sich der jobvernichtende Deindustrialisierungsprozess fort.
Linz/Fürstenfeld. Der ehemals staatliche Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine AG schließt mit März 2024 sein Werk im steirischen Fürstenfeld. Am betroffenen Standort produzieren 53 Angestellte Spezialdrahtprodukte, darunter Sägedrähte für die Photovoltaikindustrie – ein Bereich mit Zukunft, möchte man meinen, doch da ein Großteil der Photovoltaikhersteller nach Asien abgewandert ist, wird nicht mehr genug Profit erbracht und die Produktion eingestellt. Die übrige Spezialdrahtproduktion soll an den Voestalpine-Standort in Bruck an der Mur verlagert werden.
Wie es nun mit der Fürstenfelder Belegschaft weitergeht, ist noch offen. Bis nächste Woche soll mit dem Betriebsrat ein Sozialplan erarbeitet werden. Allerdings stellt die Konzernleitung auch mögliche Ersatzarbeitsplätze in Aussicht, eben in Bruck an der Mur oder auch in den Werken in Leoben, Kapfenberg oder Kindberg. Schlussendlich soll es eine Art „Einzelfallprüfung“ bei allen Angestellten geben, heißt es seitens der Voestalpine AG, die mit einem Jahresumsatz von über elf Milliarden Euro und weltweit rund 48.000 Angestellten einer der größten und wichtigsten österreichischen Konzerne ist.
Dass die Voestalpine jetzt in Fürstenfeld dichtmacht, ist allerdings wenig überraschend: Bereits vor fünf Jahren wurden am Standort 30 Arbeitsplätze gestrichen, um Kosten zu sparen, doch das hat offenbar nicht gereicht. Und auch insgesamt spiegelt sich die Deindustrialisierung in Fürstenfeld geradezu exemplarisch wider, denn in der Gemeinde wurden in den letzten Jahrzehnten tausende Arbeitsplätze vernichtet – von der Austria Tabak über Kapsch, Eumig, Stahlcorp und Zumtobel bis Secop. Und nun folgt die Voestalpine.
Quelle: ORF