Die Teuerung bei grundlegenden Nahrungsmitteln ist im Jahresvergleich massiv gestiegen. Viele Menschen müssen sich einschränken, bezahlen unterm Strich aber dennoch mehr.
Wien. Die rollierende Agrarmarktanalyse (RollAMA) bestätigt, was angesichts der massiven Teuerung auch bei Lebensmitteln absehbar war: Die Österreicherinnen und Österreicher kaufen weniger Lebensmittel ein, bezahlen in Summe jedoch mehr dafür. Die – ohnedies unwürdigen – Bemühungen der Menschen, aufgrund der Preisexplosionen bei der Einkaufsmenge zu sparen und schlichtweg weniger zu essen, macht sich somit nicht bezahlt.
Der RollAMA-Einkaufskorb, der Fleisch, Wurst, Milch, Milchprodukte, Obst, Gemüse, Eier, Tiefkühlprodukte und Fertiggerichte umfasst, verteuerte sich gegenüber dem Vorjahr um gleich 16,6 Prozent – somit deutlich stärker, als es der allgemeinen Inflationsrate von rund neun Prozent entsprechen würde. Im ersten Quartal 2023 reagierten die Menschen auf diese Preisexplosionen mit einem Rückgang der Lebensmitteleinkäufe von 440 Tonnen auf 418 Tonnen, also um fünf Prozent. Gleichzeitig wurden vermehrt Diskonter, Rabatte und sonstige Preis-Aktionen in Anspruch genommen. Trotzdem stiegen die Kosten für diese reduzierten Einkäufe insgesamt um elf Prozent.
Unterm Strich zeigt sich somit, dass sich relevante Teile der österreichischen Bevölkerung weniger Lebensmittel leisten können als früher – und dementsprechend weniger einkaufen und konsumieren, im schlimmsten Fall sogar hungern. Nichtsdestotrotz macht sich die Teuerung in den Haushaltsgeldbörsen bemerkbar, denn ein Grundbedürfnis wie Nahrung ist eben nicht beliebig reduzierbar. Die Profite der Agrar- und Handelskonzerne bleiben unberührt.
Quelle: ORF