HomePanoramaBarmherzige Brüder: Pflege in Zeiten rassistischer Spaltung

Barmherzige Brüder: Pflege in Zeiten rassistischer Spaltung

Die Krankenhäuser der Barmherzigen Brüder sind auf ausländische Pflegekräfte angewiesen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, sehen sich jedoch zunehmend mit Vorurteilen und Ablehnung seitens der Patienten konfrontiert. Um dem entgegenzuwirken, wurde ein Integrationsteam gegründet, das die Fachkräfte bei ihrer Eingliederung unterstützt und interne Konflikte vermittelt.

Salzburg. Die Barmherzigen Brüder in Salzburg betreiben ein Ordensspital, das als allgemein öffentliches Krankenhaus tätig ist. Dabei kamen vermehrt auch ausländische Fachkräfte zum Einsatz. Die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte entlastet zwar die Personalressourcen in heimischen Krankenhäusern, doch zugleich treten vermehrt Vorurteile zutage. Angesichts zunehmender rassistischer Vorfälle gegenüber den internationalen Fachkräften setzen die Spitäler der Barmherzigen Brüder nun Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitarbeitenden ein.

Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg sind inzwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 20 verschiedenen Nationen tätig, berichtet Pflegedirektorin Margareta Bruckner. Die Einrichtung ist stark auf die Unterstützung internationaler Pflegekräfte angewiesen, um den laufenden Betrieb sicherzustellen.

Pflegedirektorin Margareta Bruckner berichtet, dass die Pflegekräfte immer wieder auf Ablehnung durch Patienten stoßen.

„Es gibt natürlich Menschen, die haben leider auch bei uns Vorurteile. Das finde ich persönlich extrem schade und völlig deplatziert und kann nicht sein. Für mich ist es ein schreckliches Zeichen, wenn ich einen anderen nur wegen der Hautfarbe der Sprache ablehne“ betont Bruckner.

„Wir brauchen die Unterstützung in der Pflege. Letztendlich geht es ja nicht um uns Pflegepersonen, es geht um die Bevölkerung, die versorgt wird und die Menschen, dass sie gut behandelt und betreut werden“, erklärt Bruckner. Um ausländische Pflegekräfte bei ihrer Eingliederung zu unterstützen und bei internen Problemen zu vermitteln, hat das Krankenhaus ein eigenes Integrationsteam ins Leben gerufen.

Es zeigt sich klar, wie deplatziert es ist, eine helfende Hand abzulehnen, wenn sie dazu beiträgt, die Versorgung und Betreuung aller Menschen sicherzustellen. Rassismus ist nicht nur ein gesellschaftliches Problem, sondern auch ein Werkzeug des Kapitalismus, um Menschen gegeneinander auszuspielen und dadurch bestehende Macht- und Ausbeutungsverhältnisse zu sichern. Indem er Spaltung fördert, verhindert er Solidarität und den gemeinsamen Kampf für gerechtere Verhältnisse.

Quelle: ORF

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