HomePanoramaMinustemperaturen sind lebensgefährlich für Obdachlose

Minustemperaturen sind lebensgefährlich für Obdachlose

Obdachlosigkeit gehört zu den größten Schandmalen des Kapitalismus. Mit der Kältetelefon-Nummer 01/480 45 53 versucht die Caritas, die Menschen zumindest vor dem Erfrieren zu bewahren.

Wien. Die Eiseskälte macht sich auch bei den stark steigenden Anrufen beim Kältetelefon der Caritas unter 01/480 45 53 bemerkbar. „Dass Hilfe jetzt dringend gebraucht wird, sehen wir aktuell auch beim Caritas Kältetelefon: Je kälter die Temperaturen, umso heißer laufen die Telefonleitungen! Wir haben normalerweise um die 40 Anrufe pro Tag, nun sind es schon knapp 70“, betont Susi Peter, Leiterin des Caritas Kältetelefons. „Wir sind deshalb jetzt verstärkt im Einsatz, um allen Hinweisen möglichst zeitnah nachgehen zu können.“ Stand heute sind bereits 5.116 Anfragen eingegangen, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 4.372 Anrufe. Die Caritas bittet die Bevölkerung , die Kältetelefonnummer 01/480 45 53 im Handy einzuspeichern und die Schlafplätze von obdachlosen Menschen zu melden. In medizinischen Notfällen ist ausnahmslos die Rettung unter dem Notruf 144 zu alarmieren.

Die Stadt Wien hat unterdessen angekündigt, die Zahl der Notquartiersbetten aufzustocken. Darüber hinaus bietet die Caritas um eine Spende von 50 Euro ein Winterpaket, bestehend aus einem Schlafsack und einer warmen Mahlzeit an. Im Shop auf der Wiener Mariahilfer Straße 77 gibt es einen offenen Kleiderständer, an dem man Kleidung nehmen oder bringen kann, und wer dort eine Haube kauft, spendet zugleich eine für eine/n Obdachlosen.

Wohnen ist ein Menschenrecht

Obdachlosigkeit gehört zu den größten Schandmalen des Kapitalismus. Wenn ein reicher Staat nicht in der Lage ist, allen Menschen ein Dach über dem Kopf zu bieten, so ist das systemimmanent gewollt, denn an den Kosten würde es wohl kaum scheitern. Wohnen gehört im Sozialismus ebenso wie das Recht auf Arbeit und Ausbildung, auf Gesundheit und demokratischer Teilhabe eines und einer jeden an den gesellschaftlich relevanten Meinungsbildungsprozessen zu den universellen Menschenrechten. In der UN-Menschenrechtscharta steht das übrigens auch, im überwiegenden Teil der Staaten ist es aber nicht mehr als eine schöne Absichtserklärung.

Quelle: APA-OTS

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN