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Steigende Forstunfallzahlen in Österreich

2024 stieg die Zahl der tödlichen Forstunfälle in Österreich auf einen neuen Höchststand, besonders betroffen waren die Steiermark und Niederösterreich. Die meisten Unfälle wurden durch umstürzende Bäume oder unwegsames Gelände verursacht, und ältere Forstarbeiter sind besonders gefährdet, da sie oft allein und ohne ausreichende Schutzausrüstung arbeiten.

Wien. Der bundesweite Trend zeigt eine dramatische Entwicklung: Die Zahl der Forstunfälle erreichte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand. Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) stieg die Zahl der tödlichen Forstunfälle in Österreich im Jahr 2024 um 19 Prozent an, von 36 im Jahr 2023 auf 43. Besonders betroffen waren die Steiermark mit 14 Fällen und Niederösterreich mit zehn Fällen. Als Ursache nennt das KfV die ausgedehnten Waldflächen in diesen Bundesländern. Bei der Analyse der Unfallberichte stellte sich heraus, dass mehr als die Hälfte der Todesfälle durch umstürzende oder verkeilte Bäume verursacht wurden. Weitere häufige Todesursachen waren umgekippte Traktoren sowie Stürze in unwegsamem oder vereistem Gelände.

45 Prozent der Opfer waren zudem älter als 60 Jahre. Diese Altersgruppe sei häufig allein bei Forstarbeiten unterwegs, was das Unfallrisiko deutlich erhöht. Viele unterschätzten die körperlichen Anforderungen und Gefahren im Gelände. Zudem erschwert das Arbeiten in abgelegenen Gebieten eine schnelle Rettung im Notfall, so das KfV.

Johanna Trauner-Karner betonte, dass die stetig steigenden Zahlen im Bereich der privaten Waldarbeit zeigten, dass dringend mehr Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen erforderlich seien. Neben technischen Lösungen und besserer Schutzausrüstung, wie beispielsweise spezielle Schnittschutzhosen und Helme, seien Schulungen – wie sie im gewerblichen Bereich erfolgreich eingesetzt werden – entscheidend, um die Zahl der Unfälle langfristig zu reduzieren.

In diesen Schulungen würden spezifische Trainings für die jeweiligen Herausforderungen der Jahreszeiten angeboten. Ziel sei es, die Wetterbedingungen besser einschätzen und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Das KfV empfiehlt zudem, Arbeiten im Wald möglichst zu zweit durchzuführen und nur mit professioneller Schutzausrüstung.

Quelle: ORF

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