HomePanoramaTeures Licht, teure Wärme: Energiepreise steigen wieder

Teures Licht, teure Wärme: Energiepreise steigen wieder

Wien. Die neuesten Zahlen der Energieagentur (AEA) zeigen einmal mehr, wer in Zeiten steigender Energiepreise die Rechnung zahlen muss: Es sind vor allem Lohnabhängige und Menschen mit geringen Einkommen, die mit immer höheren Gas- und Stromtarifen konfrontiert werden. Zwar sanken die Energiepreise laut AEA auf Jahressicht um 12,1 Prozent, doch der erneute Anstieg im Dezember 2024 um 0,5 Prozent läutet bereits die nächste Teuerung ein.

Im Dezember 2024 verteuerten sich Diesel (+1,1%), Superbenzin (+0,9%) und Heizöl (+1,5%). Da Kraftstoffe für den durchschnittlichen Haushalt weiterhin eine große Rolle spielen, wirkt sich dies stark auf den Energiepreisindex (EPI) aus. Die Treibstoffkosten liegen weiterhin auf hohem Niveau und treiben die Lebenshaltungskosten zusätzlich in die Höhe.

So ist auch das Gesamtniveau der Energiepreise noch immer weit über dem Stand vor der Energiekrise 2022: Fernwärme kostete im Dezember um 74,1 Prozent mehr als vor der Krise, Erdgas um 103,6 Prozent mehr.

Besonders brisant ist das Auslaufen zahlreicher staatlicher Fördermaßnahmen zum Jahreswechsel. Laut AEA fallen in Österreich nun die Strompreisbremse, die Senkung der Strom- und Erdgasabgabe sowie das Aussetzen der Förderkosten für erneuerbare Energien weg. Zugleich steigen auch noch die Netztarife für Strom und Gas.

Die AEA empfiehlt den Haushalten, den Konsum zu drosseln und „ineffiziente Geräte“ auszutauschen, um die Mehrkosten zu senken. Ein Anbieterwechsel oder Beitritt zu erneuerbaren Energiegemeinschaften könnten außerdem zu Einsparungen führen, meint Lukas Zwieb von der AEA.

Es mutet äußerst zynisch an, wenn den Menschen suggeriert wird, dass sie die Krise quasi aus eigener Kraft „weg-energiesparen“ könnten. Während Haushalte teure Renovierungen oder Neuanschaffungen meist nicht ohne Weiteres stemmen können, profitieren Energieerzeuger weiterhin von Preisspitzen. Und so lange Monopolstrukturen und Profitlogik dominieren, laufen „Ratschläge“ wie Anbieterwechsel oder Sparmaßnahmen ins Leere. Denn die zentrale Frage lautet: Warum werden enorme Gewinne im Energiesektor privatisiert, während die Belastungen sozialisiert werden?

Quelle: ORF

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