Expertinnen und Experten empfehlen trotz der CoVID19-Pandemie einen weiteren Abbau der Krankenhausbetten. Die Partei der Arbeit hat im Zug der Coronakrise wiederholt darauf hingewiesen, dass sich die Einsparungen im Gesundheitsbereich negativ auswirken. Die Ärztekammer lehnt die Kürzungsempfehlungen ab.
Österreich. Seit Jahren empfehlen der österreichische Rechnungshof und Gesundheitsexperten den Abbau von Akutbetten in Spitalern. Österreich würde sich im internationalen Vergleich übermäßig viele Akutbetten in Krankenhäusern leisten. Das Geld, das in die Akutbetten fließt, wäre besser in Ambulanzen, Arztpraxen und der Pflege investiert.
Damit einher gehen seit Jahren Spitalsreformen in verschiedenen Bundesländern – zuletzt in der Steiermark und in Tirol – die den Abbau von Kapazitäten an Krankenhausbetten und Krankenhausschließungen bedeuteten. Mit fatalen Auswirkungen: Seit langem gibt es Probleme mit der Ärztedichte im ländlichen Raum, kombiniert mit der Schließung von Krankenhäusern bedeutet dies eine weitere Schlechterstellung in der Gesundheitsversorgung gegenüber den Städten.
Die Partei der Arbeit hat im Zuge der Coronakrise mehrmals darauf hingewiesen, dass sich in der jetzigen Situation deutlich die Mängel im österreichischen Gesundheitssystem zeigen. Zuletzt tat sie dies in ihrem Beitrag bei einer Konferenz der Initiative europäischer Kommunistischer und Arbeiterparteien am vergangenen Wochenende. Auch die Einrichtung von Notkrankenhäuser in Sporthallen und anderen Einrichtungen in allen Bundesländern so wie die massive Einschränkung der Behandlungen in Krankenhäuser und die überwiegende Betreuung von CoVID19 Erkrankten zuhause um eine Überlastung der Krankenhäuser sind deutliche Indizien bereits jetzt bestehender Mängel im Gesundheitsbereich. Die Partei der Arbeit forderte eine massiven Ausbau des gesamten Gesundheitsbereichs, nicht nur der Krankenhauskapazitäten.
Die Ärztekammer wies die Aussagen eines Experten, der erneut Einsparungen an Krankenhausbetten gefordert hatte, zurück. „Eine Reduktion der Spitalsbetten ist genau das Gegenteil von dem, was wir derzeit brauchen“, stellt Wolfgang Weismüller, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer Wien, fest. Weismüller stellte die Qualifikation des Experten in Frage angesichts dessen Aussage, dass man auch mit der Hälfte der Betten gut durch die Krise gekommen wäre.
Quellen: derstandard.at / OTS