HomePolitik„Kitzloch“-Boss sieht sich als Opfer

„Kitzloch“-Boss sieht sich als Opfer

In der Après-Ski-Bar haben sich 16 Beschäftigte und vermutlich hunderte Gäste infiziert. Daran sei der „Informationsfluss“, aber keinesfalls das Schielen auf den größtmöglichen Geldfluss Schuld.

In einem etwas skurrilen ZIB 2‑Interview äußerte sich nun Bernhard Zangerl, Betreiber des „Kitzloch“ in Ischgl, zu den Vorwürfen. Ebenso wie Ministerien, Landesregierung und Sanitätsdirektion will auch der Spross einer (einfluss-)reichen Gastro- und Hotelier-Familie nichts mit dem Vertuschen von Covid19-Verdachtsfällen zu tun haben.

Stattdessen informiert Zangerl die Öffentlichkeit: „…dass man nicht schuld an der ganzen Krise ist, sondern Beschuldigter und gleichzeitig Opfer wie jeder andere auch ist.“ So geht das also: Jahrelang dröhnen uns Gastro-Standesvertreter die Ohren mit dem Mantra der Eigenverantwortung voll, wenn es etwa um Nichtraucherschutz, Spielerschutz, Rechte der Beschäftigten oder Komatrinken geht. Passiert dann etwas im Verantwortungsbereich eines Betriebs (inwiefern auf die Kellner und Kellnerinnen Druck zum Weiterarbeiten ausgeübt wurde, und sei es durch Umsatzbeteiligungen, muss noch geklärt werden), zeigt man auf die Behörden, denen man ja sonst gerne Bevormundung vorwirft.

Quelle: tvthek​.orf​.at

Ungewöhnlich handzahm gab sich indes der sonst so gefürchtete Moderator Armin Wolf. Dabei wären kritische Fragen beim nichtssagenden PR-Sprech so mancher Firmenchefs mehr als angebracht. Nur werden die wirklich großen Managerinnen und Manager ohnehin niemals durch die ZIB 2‑Manege geführt; das überlässt man ihren Handlangern in der Politik.

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