Salzburg. Die Salzburger ÖVP-FPÖ-Landesregierung wird eine Million Euro bei Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe einsparen. Betroffen sind Einrichtungen, Wohngemeinschaften und Häuser, in denen Kinder und Jugendliche leben dürfen, wenn sie das bei ihren Familien nicht mehr können. Konkret werden die Tagsätze um nur zwei Prozent erhöht, obwohl sich die vom Land Salzburg selbst errechneten Kostensteigerungen für Personal und Sachaufwand auf 3,86 Prozent belaufen. Dadurch fällt besagte Million weg.
Die insgesamt neun Trägervereine wurden per Schreiben von der Einsparung informiert. Darin wird versucht die Kürzung zu rechtfertigen – auf zugegebenermaßen ziemlich lächerliche Weise: Durch das pauschale Streichen bei allen Einrichtungen falle ein administrativer Aufwand beim Berechnungsprozess und in der Nachverrechnung weg.
Es ist nichts Neues, dass auch die Landesregierungen den Interessen des Kapitals dienen. Doch dass die Salzburger schwarz-blaue Landesregierung gerade in diesem Bereich eine Million Euro zusammenkratzen zu müssen glaubt, ist besonders schändlich. Es wird gespart nicht nur auf dem Rücken der Beschäftigten – die Einrichtungen werden, so die GPA, ihr Personal reduzieren müssen. Es wird schlussendlich auch gespart bei Kindern und Jugendlichen, die auf Einrichtungen dieser Art angewiesen sind, weil sie „daheim“ nicht länger leben können – mitunter aufgrund von Gewalt und Missbrauch.
Quelle: Der Standard