Wien. Aufgrund des potenziellen nahenden Endes – oder auch der Verlängerung – des aktuellen Lockdowns kommt es wieder zu Spekulationen. Besonders betroffen sind hiervon in den letzten Tagen wieder einmal die Schulen. Bildungsminister Heinz Faßmann (VP) schafft durch schwammige Andeutungen vor allem Verunsicherung.
So könnten die Schulen erst nach den Semesterferien wieder in Präsenz gehen. Bisher war man noch von baldigen Wiederöffnungen und PCR-Schnelltests ausgegangen. Nun ist die Rede davon, dass man die Schulen am 25. Jänner, also doch vor den Semesterferien, wieder öffnen könnte – aber so hundertprozentig darauf festlegen will man sich dann doch nicht. Denn Faßmann hat als nicht direkt von seinen Entscheidungen Betroffener wie immer die Ruhe weg. Schließlich will man zwar Schichtbetrieb ab dann, aber man weiß es nicht, und Lehrende sowie Eltern, Schülerinnen und Schüler müssen sich wieder einmal in Geduld üben. Das ist in einer Pandemie bis zu einem gewissen Maß selbstverständlich normal, jedoch ist die Form der Informationspolitik gemeinsam mit der Wurschtigkeit, die der Herr Bildungsminister ausstrahlt, nur mehr schwer zu toppen.
Der Kommentar eines mutmaßlichen Schuldirektors im „Standard“-Forum bringt die aktuelle Situation rund um die Schulschließung oder auch ‑öffnung, und wie sich die Akteurinnen und Akteure wohl fühlen, gut aus den Punkt. Hier heißt es:
„Sehr geehrter Herr Minister, ich bin 50 Jahre alt, bekomme aber immer noch alle Infos was zu tun ist, von meiner Mama, weil die in Pension ist und dauernd Zeitung lesen kann. Wäre es möglich, dass Sie dafür Sorge tragen, dass ich als Schuldirektor relevante Informationen VOR meiner Mama und nicht mehr VON meiner Mama erhalte? Danke!“
Im Rahmen eines Interviews mit dem „Kurier“ lässt sich Faßmann auch wieder auf Spekulationen ein, Maskenpflicht auch für Jüngere sei möglich. Dass jene Gruppen, die besser mit Distance-Learning klarkommen, dies auch auch müssen, ist möglich, Präsenzunterricht in Schichten für alle ist möglich, weiterer Notbetrieb ist möglich. Die Kommunikationsstrategie scheint zu sein, alles ist möglich, nichts muss.
Quelle: Der Standard/Der Standard