Nach dem erfolgreichen „Aktionstag Bildung“ 2023 wurde dieser am Donnerstag in einigen Städten Österreichs wiederholt.
Wien. Rund 50 Organisationen riefen am Donnerstag zum „Aktionstag Bildung“ in mehreren österreichischen Städten auf. In Wien, St. Pölten, Steyr, Graz, Innsbruck und Bregenz forderten tausende Protestierende Verbesserungen in Kindergärten, Schulen und an Hochschulen. Das Unterstützerfeld ist recht breit aufgestellt, sowohl KPÖ Wien, als auch Wiener Grüne und die NEOS werden als Unterstützer auf der Website aufgelistet.
Im zwölfseitigen Manifest des Bündnisses werden unter anderem gemeinsame, inklusive Bildung für alle, höhere Löhne für Pädagoginnen und Pädagogen, Gesundheitspersonal an Kindergärten und Schulen sowie kleinere Gruppengrößen in den Bildungseinrichtungen gefordert. Insbesondere Kinder und Jugendliche mit Behinderung sollen nicht mehr in speziellen Gruppen/Klassen abgesondert werden, sondern am gemeinsamen Unterricht teilnehmen. Dazu brauche es zusätzlich Sonderpädagoginnen und ‑pädagogen zur Begleitung. Neben dem geforderten Gesundheitspersonal sollen auch Psychologinnen und Psychologen, Logopädinnen und Logopäden sowie Sozialarbeiterinnen und ‑arbeiter bei Bedarf rasch und unbürokratisch zur Verfügung stehen.
Grundsätzlich werden im Manifest tiefgreifende Veränderungen im gesamten Bildungswesen, die mehrere Legislaturperioden in Anspruch nehmen werden, und keine „oberflächliche Reformkosmetik“ gefordert. „Die Kluft zwischen den wenigen Menschen, die national und global Vermögen, Kapital und Macht besitzen, und der großen Mehrheit von Arbeitnehmer:innen, prekär Beschäftigten, Einpersonenunternehmen und Arbeitslosen, deren Vermögen allein in ihrer Arbeitskraft, ihrer Ausbildung und Lebenserfahrung besteht, wächst von Jahr zu Jahr“, stellt das Manifest fest.
In Wien fand am Platz der Menschenrechte schon vor dem Beginn der großen Demo eine Betriebsversammlung der Freizeitpädagoginnen und ‑pädagogen in Form einer Kundgebung und Demo statt. Die von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) geplante Gesetzesreform würde – trotz einiger Zugeständnisse – die Freizeitpädagogik massiv abwerten und die Arbeitsbedingungen verschlechtern. Die Freizeitpädagoginnen und ‑pädagogen wären dann auch vormittags – etwa zur Unterstützung beim Üben oder bei Lehrausgängen – für die Betreuung der Kinder zuständig.
Quellen: Aktionstag Bildung/Der Standard