Kommentar von Otto Bruckner, stellvertretender Vorsitzender der Partei der Arbeit Österreichs (PdA).
Der ukrainische Präsidentendarsteller Wolodymyr Selenskyj testet einmal mehr die Manipulierbarkeit von US-Präsident Donald Trump. Selenskyjs Offerte an Trump, die ukrainischen seltenen Erden (die weder erschlossen noch in ihrer Menge kartiert sind) gemeinsam auszubeuten, ging nach hinten los. Trump wurde hellhörig und will gleich alles haben: Atomkraftwerke, Schienen, Straßen, Häfen, Öl, Gas, Kohle, Metallerze und natürlich die seltenen Erden, so es sie gibt. Die Ukraine soll damit die bereits gelieferten Waffen abbezahlen, bis zum St. Nimmerleinstag, so die Vorstellung von Trump. Das bedeutet: auch offiziell eine Kolonie der USA zu sein, de facto ist die Ukraine das ja schon lange. Selenskyj hat aber einiges bereits den Briten, Franzosen und Anderen versprochen, er verkauft sein Land quasi mehrfach.
Dann kam er vor ein paar Monaten mit (gespielter) schriller Hysterie mit dem Märchen von den Nordkoreanern daher, die für Russland kämpfen. Ein Video, das einen Gefangenen aus der DVRK zeigen soll, stellte sich als alte Aufnahme eines Soldaten aus dem asiatischen Teil Russlands dar. Koreaner waren und sind sicher auf russischem Staatsgebiet, da es eine militärische Kooperation zwischen beiden Ländern gibt, aber nicht als Streitmacht gegen die Ukraine.
Und jetzt sind es die Chinesen. Angeblich hat die Ukraine zwei chinesische Söldner gefangen. Selenskyj veranstaltet natürlich wieder ein Riesen-Trara. Der chinesische Botschafter wird einbestellt, man erwartet eine „Erklärung“ von Peking. Dort sagte ein Außenamtssprecher nur, dass es nichts zu sagen gäbe, da China keine Soldaten nach Russland entsandt habe. Selenskyj aber schlug weiter wild um sich: die USA, die EU und praktisch die ganze Welt müssten auf die „Kriegsbeteiligung“ Chinas reagieren. Doch selbst wenn es sich um chinesische Söldner handeln sollte, werden sie sicher nicht im Auftrag der eigenen Regierung dort sein, denn das würde der Rolle, die China bisher spielt, komplett zuwiderlaufen.
Dass Selenskyj sich wegen ein paar Söldnern in der russischen Armee so aufplustert, ist ziemlich absurd, unterhält die Ukraine doch seit Jahren eine eigene Fremdenlegion, und nicht nur das, es befinden sich auch immer wieder NATO-Instrukteure im Land, auf die Russland ganz besonders gerne Jagd macht.
Selenskyj erwartet also, dass Trump auf seine Geschichte von der chinesischen Kriegsbeteiligung hereinfällt. Das heißt, er muss den US-Präsidenten für ziemlich bescheiden im Geiste halten. Aber nicht nur das, er bietet den USA an, ihnen Waffen im Wert von 30 bis 50 Milliarden US-Dollar abzukaufen. Mit welchem Geld? Die Ukraine gibt für aktuelle Waffenkäufe bereits jene Gelder aus dem Militärbudget aus, die für die Bezahlung der Soldaten im letzten Quartal des Jahres reserviert waren. Im Moment werden sogar schon die Septembergehälter der Soldaten ausgegeben. Der ukrainische Gasversorger hat nicht genug Geld, um genügend große Gasreserven für den nächsten Winter anzulegen, da das Geld dafür fehlt. Man kauft übrigens in der Slowakei und in Ungarn russisches Gas, das über die Turkstream-Pipeline in diese Länder fließt. Es ist also auch der Stopp des russischen Gastransits durch die Ukraine ein ziemlicher Knieschuss, denn auch die Durchleitungsgebühren, die Russland an die Ukraine zahlte, sind weg.
Russland rückt derweil stetig vor, und erobert jeden Tag mehr Gebiet, das seit 1991 zur Ukraine gehört. Selenskyj ist für viel Leid und Zerstörung verantwortlich. Die Söhne und Töchter der Arbeiterklasse und der armen Volksschichten werden auf den Straßen gefangen, zwangsrekrutiert und zum Sterben an die Front geschickt. In Wien und vielen anderen Städten Europas sieht man dafür die Kinder der Reichen, der Korruptionisten und Diebe des ukrainischen Volksvermögens in ihren SUVs, Mercedes und anderen Luxuskarossen herumfahren. Ihnen fehlt es an nichts.
Das China-Bashing Selenskyjs und seiner Clique ist obendrein nicht sehr schlau. Der Großteil der Komponenten für die ukrainische Drohnenproduktion kommt aus China, wie die der russischen übrigens auch. Die Lieferanten sind zwar private Unternehmen, sie könnten aber von der chinesischen Regierung rasch eingebremst werden. Auch die welt- und handelspolitische Bedeutung Chinas dürfte der bösartige Clown aus Kiew ziemlich unterschätzen, immerhin legt er sich gerade mit der zweitstärksten Volkswirtschaft der Welt an.
Auch sonst schafft es Selenskyj, sich in der ganzen Welt unbeliebt zu machen, außer natürlich in der Sonderzone des Militarismus, der Aufrüstung und der grenzenlosen Dummheit des politischen Personals, nämlich in der EU und Großbritannien. Nur in den EU- und NATO-Ländern Europas fand die Räubersgeschichte von den Chinesen, die im Auftrag Chinas in der Ukraine kämpfen, auch tatsächlich Eingang in die Berichterstattung der Propagandamedien. Natürlich tat sich die österreichsche Medienlandschaft da besondern eifrig hervor. Ein Blick in die großen Medien in China und den USA zeigt, dass dort das ganze China-Theater der Ukraine nicht einmal eine Randnotiz wert ist, weil sie vielleicht nicht die Intelligenz der Leser- und Zuseherschaft beleidigen wollen.