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Gesundheitssystem am Limit

Trotz sinkender Zahl an Coronapatientinnen und ‑patienten sind die österreichischen Krankenhäuser nicht entlastet. Die Grippewelle, Personalmangel und der Engpass an Medikamenten sorgen weiterhin für eine angespannte Situation.

Wien/Linz. Die Pandemie hat das Gesundheitssystem und insbesondere die Krankenhäuser in den entwickelten kapitalistischen Ländern vorübergehend in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Auch in der Zeitung der Arbeit haben wir wiederholt über die Probleme des österreichischen Gesundheitssystems berichtet.

Diese Schwierigkeiten sind allerdings nicht verschwunden. Momentan werden zwar immer weniger Patientinnen und Patienten mit Corona in den Krankenhäusern behandelt, die Belastung und Überlastung von Spitälern ist aber geblieben.

In den oberösterreichischen Krankenhäusern befinden sich z.B. momentan 124 Patientinnen und Patienten mit dem Coronavirus auf den Normalstationen, auf den Intensivstationen insgesamt sieben. Im Konventhospital der Barmherzigen Brüder in Linz liegt die Zahl der wegen einer Coronainfektion zu behandelnden Patientinnen und Patienten zumeist im niedrigen einstelligen Bereich.

Trotz sinkender Corona-Behandlungen keine Entlastung

Von einer Entlastung der Spitäler kann allerdings keine Rede sein, wie zu erfahren ist. Die Grippewelle in diesem Jahr führt auch zu einer erhöhten Zahl der zu behandelnden Patientinnen und Patienten. Hinzu kommt, dass die Belastung des Gesundheitssystems durch die Pandemie in den vergangenen Jahren den Mangel an Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegepersonal weiter verschärft hat. Der Mangel an gewissen Medikamenten trage sein Übriges dazu bei, dass die Spitäler weiterhin nicht von einer Entlastung sprechen können, so Thomas Berger, Ärztlicher Direktor des Konventhospital der Barmherzigen Brüder.

Ursache ist die Profitlogik

Die Ursache liegt allerdings tiefer. Letztlich sind der schlechte Zustand des Gesundheitssystems und die permanente Be- und Überlastung auf die Unterordnung des Gesundheitswesens unter die kapitalistische Profitlogik zurückzuführen. Das Ergebnis dieser Politik, die von allen bürgerlichen Parteien – von der SPÖ über die Grünen, die ÖVP und die NEOS bis hin zur FPÖ – mitgetragen wurde, können wir heute sehen. Das Gesundheitswesen verfügt über zu geringe finanzielle Mittel, es mangelt an Infrastruktur und Personal, die Produktion von Medikamenten erfolgt nicht nach Notwendigkeiten, sondern nach lohnenden Gewinnmargen.

Das Sekretariat der Europäischen Kommunistischen Initiative (ECI) veröffentlichte Anfang Dezember eine Erklärung zur Pandemie und dem Gesundheitssystem. Die ECI hält darin fest, dass die Pandemie den Druck auf die Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich, die bereits zuvor unter schwierigen Bedingungen arbeiteten, weiter vergrößert hat. Die Initiative erinnert diesbezüglich an die Opfer: „Viele haben sich bei ihrer Arbeit infiziert, und die Zahl derer, die ihr Leben durch ihre Arbeit verloren haben, ist zu hoch.“ Die Europäische Kommunistische Initiative fordert „ein öffentliches und kostenloses Gesundheitssystem mit flächendeckenden und verbesserten Präventions- und Gesundheitsdiensten, frei von jeglicher unternehmerischen Tätigkeit“ und „die sofortige Einstellung des gesamten notwendigen medizinisch-pflegerischen Personals, das dauerhaft und in Vollzeit beschäftigt werden muss“.

Quelle: ORF/PdA

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