Ein Ausbruch von Cholera auf Haiti im Oktober vergangenen Jahr hat in Haiti bisher 700 Todesopfer gefordert. Die Vereinten Nationen haben Haiti diese Woche neben dem Sahel und dem Sudan zu den Hungersnotgebieten hinzugefügt.
Port-au-Prince. Bereits im Oktober vergangenen Jahres ist auf der karibischen Insel Haiti die Cholera ausgebrochen. Das Ministerium für öffentliche Gesundheit und Bevölkerungsentwicklung teilte mit, dass seit Oktober bisher 704 Menschen an Cholera gestorben sind. Der am Donnerstag veröffentlichte Bericht, weist 40.139 Krankenhauseinweisungen, davon 2.835 bestätigte Fälle, aus. Das Durchschnittsalter der Eingewiesenen liegt bei 17 Jahren.
Das haitianische Gesundheitsministerium teilte mit, dass 40.835 Fälle gibt, in denen es sich wahrscheinlich um Cholera handelt, es aber nicht nachgewiesen ist. Bei Kindern im Alter von 1 bis 9 Jahren treten Indizien für eine Choleraerkrankung mit 14.673 Fällen besonders häufig auf.
Mangelnder Zugang zu sauberem Wasser
Cholera ist eine durch den Bazillus Vibrio cholerae ausgelöst Durchfallerkrankung. Ursache für eine Erkrankung ist häufig die Aufnahme von Wasser oder Lebensmittel, die mit dem Bakterium verseucht sind. Die Krankheit stellt damit auch einen Indikator für soziale Ungleichheit und mangelnde Entwicklung dar. Cholera ist damit auch bis heute eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit vor allem in ärmeren Ländern.
Infolge des Durchfalls dehydrieren die Erkrankten und streben an der Dehydration. Eigentlich wäre die Krankheit einfach zu behandeln mit der sofortigen Verabreichung von oralen Rehydratationssalzen. Bei stark dehydrierten Kranken besteht die Gefahr eines Schocks, weshalb sie eine rasche intravenöse Flüssigkeitszufuhr benötigen. Ergänzend dazu können entsprechende Antibiotika verabreicht werden, um die Dauer der Erkrankung, die Versorgung mit Rehydrationssalzen und das Auftreten der Symptome zu verkürzen.
Die Vereinten Nationen haben auf Grund der schlechten Versorgungslage, die die Ursache für die Cholera-Verbreitung ist, Haiti neben dem Sahel und dem Sudan auf die Liste der Hungersnotgebiete gesetzt. Mit diesem Schritt soll die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit stärker auf die katastrophale Versorgung auf Haiti gerichtet werden.
Quelle: Telesur