HomeInternationalesVertreibung, Völkermord und Widerstand: Die systematische Zerstörung Palästinas geht weiter

Vertreibung, Völkermord und Widerstand: Die systematische Zerstörung Palästinas geht weiter

Tel Aviv/Washington. Die Vereinigten Staaten und Israel treiben offenbar gezielt Pläne voran, um die palästinensische Bevölkerung aus ihrer Heimat zu verdrängen. Neue Berichte belegen, dass die systematischen Angriffe auf den Gazastreifen nicht nur militärische, sondern auch demografische Ziele verfolgen. Laut einer Untersuchung der Vereinten Nationen (UN) zielt Israels Vorgehen in Gaza darauf ab, die Geburtenrate des palästinensischen Volkes zu reduzieren – ein Vorgehen, das als Völkermord gewertet wird.

Geheime Umsiedlungspläne in Ostafrika

Laut der Nachrichtenagentur Associated Press haben die Vereinigten Staaten und Israel Kontakt zu Vertretern aus drei ostafrikanischen Ländern aufgenommen, um die Möglichkeit einer „Umsiedlung“ von Palästinenserinnen und Palästinensern aus Gaza zu erörtern. Es handelte sich wohl um ein Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern des Sudans, Somalias und dessen abtrünniger Region Somaliland. Während sudanesische Beamte den Vorschlag ablehnten, gaben somalische Regierungsvertreter an, von entsprechenden Gesprächen nichts zu wissen.

Dieser Vorstoß wirft die alarmierende Frage auf, ob Israel und die USA aktiv an einer dauerhaften ethnischen Säuberung Gazas arbeiten. Menschenrechtsorganisationen warnen vor einem gezielten Plan zur systematischen Vertreibung, der den Palästinensern ihr Recht auf Heimat und Selbstbestimmung rauben soll.

UNO erhebt Völkermordvorwurf gegen Israel

Ein UN-Gremium veröffentlichte kürzlich einen Bericht, der Israel explizit des Völkermordes in Gaza beschuldigt. Insbesondere die gezielte Zerstörung von medizinischen Einrichtungen und Gesundheitsdiensten zur sexuellen und reproduktiven Versorgung wurde als ein Mittel identifiziert, um die Geburtenrate des palästinensischen Volkes zu reduzieren. Ein drastisches Beispiel ist die Zerstörung der Klinik für assistierte Reproduktion al-Basma, in der Tausende von Embryonen gelagert wurden.

Das Vorgehen erfüllt nach der Genfer Konvention die Kriterien eines Völkermordes. Die israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu wies die Anschuldigungen scharf zurück und bezeichnete sie als „haltlos“ und „diskriminierend“.

Stockende Waffenstillstandsverhandlungen

Parallel zu den schweren Menschenrechtsverletzungen dauern die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Doha unter Vermittlung Katars und Ägyptens an. Dabei geht es um eine von den USA vorgeschlagene 60-tägige Verlängerung der ersten Phase eines Waffenstillstands, um weitere israelische Geiseln freizulassen. Die Hamas fordert weiterhin den vollständigen Rückzug der israelischen Truppen und ein Ende des Krieges, um den Wiederaufbau Gazas zu ermöglichen.

US-Präsident Donald Trump änderte indes seine Rhetorik und erklärte, dass „niemand irgendjemandem befohlen hat, Gaza zu verlassen“. Hamas-Sprecher Hazem Qassem begrüßte diese Äußerung und forderte Trump auf, sich nicht mit der „zionistischen extremen Rechten“ zu verbünden.

Angriffe im Westjordanland eskalieren

Während Gaza unter Bombenhagel leidet, verschärft sich die Lage im Westjordanland weiter. Die israelischen Besatzungstruppen führen unablässig Angriffe auf palästinensische Städte und Dörfer durch. Besonders betroffen sind Jenin, Tulkarem und Nablus, die von der israelischen Armee militärisch belagert werden. Laut Berichten des katarischen Senders Al Jazeera verwandeln die israelischen Streitkräfte palästinensische Gemeindezentren in Orte der Folter und Verhöre.

Ein weiteres Opfer wurde am Mittwochabend in Ostjerusalem registriert: Ein 35-jähriger palästinensischer Arbeiter kam ums Leben, nachdem er von der israelischen Polizei verfolgt wurde und aus Angst vom Dach eines Hochhauses stürzte. Zudem wurde eine 66-jährige Frau in Ramallah festgenommen. Inmitten dieser Eskalation verkündete die israelische Regierung zudem ein Militärdekret zur Enteignung von fast 3.000 Quadratmetern palästinensischen Landes im Westjordanland.

Die internationale Gemeinschaft muss handeln

Die neuesten Entwicklungen zeigen eine besorgniserregende Intensivierung der israelischen Besatzungspolitik und Unterdrückung der palästinensischen Bevölkerung. Die Vorwürfe der UNO, die Umsiedlungspläne und die Eskalation im Westjordanland verdeutlichen, dass Palästina nicht nur mit militärischer Gewalt konfrontiert ist, sondern mit einer systematischen Zerstörung seiner Lebensgrundlagen.

Die Vertreibung und Vernichtung eines Volkes dürfen nicht tatenlos hingenommen werden. Ein sofortiger Waffenstillstand, der Schutz der palästinensischen Bevölkerung und ernsthafte politische Schritte zur Beendigung der Besatzung sind unerlässlich, um eine Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit für die Menschen in Palästina zu ermöglichen.

Quelle: 902​.gr

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