Tel Aviv. Ein ziviles Schiff der Freedom Flotilla Coalition, das auf friedlichem Weg humanitäre Hilfe in den Gazastreifen bringen wollte, ist in internationalen Gewässern nahe Malta beschädigt worden. Aktivistinnen und Aktivisten an Bord berichten von einem gezielten Drohnenangriff – zwei Einschläge sollen das Feuer an Bord ausgelöst und den Rumpf beschädigt haben. Offiziell wird der Vorfall von der maltesischen Regierung noch verharmlost, doch die Indizien wiegen schwer.
Der Vorfall ist weit mehr als ein technischer Zwischenfall. Er steht sinnbildlich für eine zunehmend brutale Kriegsführung, die sich nicht mehr nur gegen militärische Gegner richtet, sondern gegen alles, was sich Israels aggressiver und völkerrechtswidriger Gaza-Politik in den Weg stellt – selbst wenn es sich um friedliche, zivile Hilfsinitiativen handelt. Die internationale Flottille wollte Medikamente, Wasser und Hoffnung zu jenen bringen, die unter einer gnadenlosen Blockade leiden. Doch was ihnen begegnete, war nicht Mitgefühl oder Hilfe, sondern Gewalt und Einschüchterung.
Israels Belagerung des Gazastreifens ist längst zur humanitären Katastrophe geworden. Millionen Menschen sind eingesperrt, ohne sicheren Zugang zu Wasser, Strom, medizinischer Versorgung oder Schutz vor Bomben. Wer diese Realität benennt, wer sie nicht mehr hinnehmen will, wird zum Feind erklärt – selbst wenn er unbewaffnet auf einem Schiff steht, das ein Zeichen für Mitmenschlichkeit setzen will.
Die israelische Regierung führt längst keinen Krieg mehr „gegen die Hamas“, sondern einen Krieg gegen die Menschlichkeit. Die politische Rückendeckung, die sie dafür aus weiten Teilen des Westens erhält, ist eine Schande.
Quelle: ORF