Kapitalistische Ausbeutung und imperialistische Kriege, aber auch der Klimawandel sorgen dafür, dass immer Menschen von chronischer Unterernährung betroffen sind.
Rom. Die akute Ernährungsunsicherheit nimmt weiterhin in alarmierendem Maße zu. Zum sechsten Mal in Folge stieg im vergangenen Jahr die Zahl derer, die davon betroffen sind. Dies ergeben die Daten des jüngsten “Global Report on Food Crises” (GRFC), der maßgeblich vom Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen unterstützt wird.
Um die Lage zugespitzt zu beschreiben: 295,3 Millionen Menschen sind vom Hungertod bedroht. Gegenüber dem Vorgängerjahr bedeutet dies eine Zunahme um 13,7 Millionen Menschen. Insgesamt sind damit 22,6 Prozent der Bevölkerung der 53 in den GRFC-Daten erfassten Länder betroffen – womit auch klar ist, dass abseits dieses Berichts noch zig, wenn nicht hunderte weitere Millionen Menschen mit chronischem Hunger konfrontiert sind.
Die globale wirtschaftliche und soziale Ungleichheit, verschärfte Konflikte, Kriege, die Kürzung von Hilfsmitteln und der Klimawandel sorgen gemeinsam dafür, dass die Zahl der chronisch hungernden Menschen weiterhin steigt – und dass es massenhaft Hungertote gibt. Es ist ein Skandal, dass auf diesem Planeten, der genug Ressourcen für alle hat, aufgrund kapitalistischer und imperialistischer Interessen, durch Gier, Ausbeutung, Raub und Gewalt, hunderten Millionen Menschen das bloße Überleben verweigert wird.
Besonders besorgniserregend sei die momentane Lage im Gazastreifen, heißt es, wo Israel für zwei Millionen Menschen Hilfsgüter blockiert – und die Hungernden auch noch mit Bomben, Panzern und Sturmtruppen kreuz und quer durch die Ruinenlandschaft hetzt. Aber auch im Sudan und Südsudan, in Haiti, in Myanmar oder Nigeria sorgen Konflikte für Hungersnöte. In Afghanistan, Somalia und Äthiopien überwiegen inzwischen hingegen die negativen Folgen des Klimawandels. Doch es spielt keine Rolle, denn beides – Krieg wie Erderwärmung – ist menschengemacht.
Daher liegt es auch am Menschen, beides zu beenden und allen Menschen auf der Erde anständige Ernährung zu gewähren. Unter dem vorherrschenden Primat kapitalistischer Profitinteressen und Produktionsverhältnisse wird dies jedoch ein frommer Wunsch bleiben. Das zeigen die Daten und Fakten.
Quelle: The Guardian