Extreme Trockenheit, hohe Brandgefahr: In Kärnten häufen sich Wald- und Wiesenbrände. Experten warnen vor leichtsinnig entsorgten Zigaretten und fordern erhöhte Vorsicht – auch auf Feldern, wo Erntemaschinen schnell zur Gefahr werden können.
Klagenfurt. Die derzeitige Hitzewelle hat in vielen Regionen zu einer starken Austrocknung der Böden geführt, wodurch die Gefahr von Wald- und Wiesenbränden deutlich gestiegen ist. Nach Angaben der Brandverhütungsstelle zählen achtlos weggeworfene Zigaretten zu den Hauptursachen solcher Brände. Auch landwirtschaftliche Maschinen könnten Auslöser sein.
Allein in den letzten zwei Wochen wurden in Kärnten 21 Einsätze wegen Wald- oder Wiesenbränden registriert. Teilweise breiteten sich die Feuer extrem schnell aus – wie kürzlich bei einem Brand in Maria Saal, wo innerhalb kurzer Zeit fünf Hektar Ackerfläche in Flammen standen.
Bei solchen Einsätzen sei äußerste Vorsicht geboten, betonte Felix Filipic, stellvertretender Bezirksfeuerwehrkommandant von Klagenfurt-Land. Er erklärte, dass es ein ernstes Problem darstelle, wenn die Einsatzfahrzeuge beim Zufahren selbst Feuer fangen könnten. Die Fahrzeuge würden versuchen, sich nur auf bereits verbrannter Erde zu bewegen. Es könne jedoch vorkommen, dass sich dabei unbemerkt ein neues Feuer entzünde – schlimmstenfalls sogar an einem Tankwagen.
In nahezu ganz Kärnten gilt aktuell ein Feuerverbot in Waldnähe. Bei Verstößen drohten laut Waldbrandverordnung Geldstrafen von bis zu 7.270 Euro. Zudem könnten bei achtlos weggeworfenen Zigaretten über DNA-Spuren Rückschlüsse auf die Verursacher gezogen werden.
Zigarettenstummel und Erntemaschinen können leicht Brände auslösen
Laut Oswald Murisciano von der Brandverhütungsstelle beim Landesfeuerwehrkommando Kärnten entstehen Wald- und Wiesenbrände häufig durch das unsachgemäße Entsorgen von Zigaretten, etwa wenn diese aus dem Autofenster geworfen werden. Auch Erntemaschinen in der Landwirtschaft könnten Brände auslösen – insbesondere dann, wenn viel Staub aufgewirbelt werde und etwa ein Lager versage.
Einmal entfacht, breitet sich ein Feuer aufgrund der anhaltenden Trockenheit meist rasch aus. Die österreichischen Brandverhütungsstellen empfehlen daher, auf landwirtschaftlichen Maschinen Feuerlöscher mit sechs Kilogramm Löschpulver mitzuführen, erklärte Murisciano. Damit könnten erste Löschmaßnahmen eingeleitet werden, bis die Feuerwehr eintrifft. Diese müsse bei Bränden auf Feldern mit erhöhtem Personal- und Materialaufwand agieren, da dort in der Regel kein Löschwasser vorhanden sei.
Auch in den kommenden Tagen sei laut Kärntner Feuerwehr kaum mit Entspannung zu rechnen. Der Boden benötige rund zehn bis 25 Liter Wasser, um sich zu erholen. Es sei weiterhin größte Vorsicht geboten, so der Experte.
Quelle: ORF