Dieser Tage jährt sich zum 80. Mal das Ende des Konzentrationslagers Jasenovac, dem größten Vernichtungslager auf dem Gebiet des besetzten Jugoslawiens während des Zweiten Weltkriegs.
Das Konzentrationslager Jasenovac, das vom faschistischen Ustaša-Regime des sogenannten Unabhängigen Staates Kroatien (NDH) gegründet und betrieben wurde, diente zwischen 1941 und 1945 nach dem Vorbild der deutschen Konzentrationslager der Vernichtung von Serben, Roma, Juden und politischen Gegnern des Regimes, darunter viele Kommunisten. Das für seine Grausamkeit berüchtigte NDH-Regime richtete sogar spezielle Lager für Kinder ein, in denen unzählige junge Menschen brutal ums Leben kamen. Die Art und Weise, wie die Menschen in diesem Lager ermordet wurden, umfasst sämtliche nur denkbaren Grausamkeiten, so dass das Lager auch als Schlachthof bezeichnet wurde.
Durch das Näherkommen der Roten Armee und der Jugoslawischen Partisanenarmee begannen die kroatischen Faschisten im April 1945 mit der Auflösung des Lagers. Am Abend des 21. April wurde die letzte große Gruppe von 700 bis 900 Frauen hingerichtet, woraufhin einige der noch überlebenden 1050 Männer für den 22. April den Ausbruch planten. Unbewaffnet stellten sich 600 von ihnen der schwerbewaffneten Ustascha entgegen. 80 Lagerinsassen gelang die Flucht, die restlichen 520 wurden während des Fluchtversuchs getötet. 460 Gefangene, die zu alt, schwach oder krank für die Revolte gewesen waren und im Lager III zurückblieben, wurden von den Ustascha umgebracht. In den letzten Apriltagen wurden alle verbliebenen Gefangenen ermordet, Dokumente und Unterlagen vernichtet und das Lager gesprengt. Am 2. Mai erreichten die Einheiten der Jugoslawischen Partisanenarmee das niedergebrannte Lager.
Die Neue Kommunistische Partei Jugoslawiens (NKPJ) aus Serbien erinnert in einer Stellungnahme an den „heldenhaften Ausbruch der Häftlinge aus dem Konzentrationslager Jasenovac“.
„Während faschistische Kräfte weltweit wieder aufleben, ehren wir die Gefallenen, indem wir unerbittlich gegen Geschichtsrevisionismus, Fremdenfeindlichkeit und alle Formen der Unterdrückung kämpfen. Möge das Gedenken an die Märtyrer von Jasenovac unseren Kampf für eine Welt befeuern, die in Solidarität, Gleichheit und Frieden verwurzelt ist“ erklärt die NKPJ. Sie ruft „alle fortschrittlichen Kräfte auf, die Erinnerung an Jasenovac zu bewahren und sich allen Versuchen des Geschichtsrevisionismus, des Faschismus und des Nationalismus zu widersetzen. Nur durch Erinnerung und Wachsamkeit können wir sicherstellen, dass sich solche Gräuel nie wiederholen.“
Quelle: Solidnet